Dresden empfängt wieder jüdische Gäste

Vom 11. bis 15. September 2014 sind wieder ehemalige Dresdner jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bzw. deren Angehörige auf Einladung der Oberbürgermeisterin in der Stadt zu Gast. Seit 1994 organisiert die Landeshauptstadt dieses Besuchsprogramm einmal im Jahr. Die Reise führt sie zurück in die Stadt ihrer Familien, die diese unter der NS-Herrschaft unfreiwillig verlassen mussten. In diesem Jahr kommen die Gäste aus Deutschland, Israel, den USA und Kanada.

 

Die Gäste werden während ihres Aufenthaltes Gespräche in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden führen, den Jüdischen Friedhof auf der Fiedlerstraße besuchen sowie am Sabbat-Gottesdienst am Freitagabend in der Neuen Synagoge teilnehmen. Außerdem werden sie die Gelegenheit haben, die Stadt ausführlich zu erkunden. Geplant sind unter anderem eine Stadtrundfahrt, ein Besuch der Semperoper und eine Dampferfahrt auf der Elbe. Oberbürgermeisterin Helma Orosz wird die Gäste auch zu einem persönlichen Gespräch im Rathaus begrüßen.

Für Oberbürgermeisterin Helma Orosz ist es ein besonderes Bedürfnis, die Gäste am 12. September persönlich zu empfangen: „Ich freue mich jedes Jahr sehr auf diese Begegnungen. Wenn die Gäste  von ihren persönlichen Schicksalen berichten, ist dies sehr bewegend für mich und ich bin stets beeindruckt mit wie viel Lebensmut und Freude sie ihren Weg gemeistert haben. Aber auch die Erzählungen von Angehörigen ehemaliger Dresdner sind tief beeindruckend, denn man spürt, wie sehr die Schicksale auch die nachfolgenden Generationen einer Familie beeinflussen."

 

Ein weiterer Programmpunkt ist die Teilnahme an der Stolpersteineverlegung am 11. September. Mit den Stolpersteinen soll Opfern der NS-Zeit gedacht werden. Der Künstler Gunter Demnig lässt diese am letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer als Gedenktafel mit eingravierten Namen und persönlichen Daten im Boden ein, um damit an das Schicksal der Betroffenen zu erinnern. Bei einer kleinen Zeremonie berichten die Paten der jeweiligen Stolpersteine über die Geschichte der Opfer, die sie zuvor selbst recherchiert haben. Informationen zu den Stolpersteinen und der Verlegung können der Internetseite des Vereins Stolpersteine für Dresden e. V., www.stolpersteine-dresden.de, entnommen werden.

 

Das Besuchsprogramm wird durch die Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten im Büro der Oberbürgermeisterin betreut.