Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/08/pm_026.php 28.05.2015 22:47:21 Uhr 19.10.2024 05:04:54 Uhr

Landeshauptstadt Dresden sucht neue Wohnheimstandorte und Wohnungen für die Unterbringung von Asylsuchenden sowie syrischen Flüchtlingsfamilien

Laut Information des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sind in diesem Jahr mit Stand 30. Juni 2014 bereits 77 109 Asylanträge bei der Behörde eingegangen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 58,9 Prozent. Nach einem festgelegten Schlüssel leistet auch die Landeshauptstadt einen Beitrag zur Unterbringung der Flüchtlinge. Mit der bundesweit wachsenden Zahl von Asylsuchenden steigt deshalb auch in Dresden der Bedarf an Wohnheimen und Wohnungen. „Aus aktueller Sicht fehlen uns 120 Plätze bis zum Jahresende. Für das nächste Jahr brauchen wir mindestens noch einmal 500 Plätze zusätzlich", fasst der für die Unterbringung der Flüchtlinge verantwortliche Dresdner Sozialbürgermeister Martin Seidel die schwierige Situation zusammen. Als sogenannte untere Unterbringungsbehörde steht sein Geschäftsbereich in der Pflicht, die vom Land zugewiesenen Asylbewerber aufzunehmen und zu betreuen.

Waren es in 2013 noch knapp 750 Neuankömmlinge, so werden in diesem Jahr bereits 1 340 Asylsuchende sowie 113 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien erwartet. Die Zahl der in Dresden lebenden Asylbewerber aus mehr als 30 unterschiedlichen Nationen dürfte damit zum Jahresende auf über 2 000 steigen. Aktuell verfügt die Stadt Dresden über 8 Übergangswohnheime mit insgesamt 586 Plätzen sowie 1 350 Plätze in Gewährleistungswohnungen. Knapp 70 Prozent der Asylbewerber können damit bereits heute dezentral untergebracht werden. Bürgermeister Martin Seidel: „Das Grundrecht auf Asyl ist eines der zentralen Merkmale unseres demokratischen Rechtsstaates. Die praktische Umsetzung vor Ort stellt uns aber vor eine enorme Herausforderung. Von Monat zu Monat wird es schwieriger, geeignete Objekte in der Stadt zu finden. Mittlerweile reichen auch die von der GAGFAH-Group zur Verfügung gestellten Wohnungen nicht mehr aus. Nur ein Teil der noch laufenden Standortprüfungen wird in diesem Jahr noch wirksam werden können. Damit ist absehbar, dass die städtischen Kapazitäten bald erschöpft sind."

Aus diesem Grund hat das Sozialamt eine neue Ausschreibung auf den Weg gebracht. Gesucht werden Immobilien, die sich zur Anmietung als Wohnheim oder zur Bebauung mit einem solchen eignen. Wichtig ist, dass die Objekte innerhalb des Stadtgebiets gelegen sind und eine Kapazität von 40 bis 100 Plätzen ermöglichen. Auch separate Ein- bis Vierraumwohnungen sowie Pensionen, Hostels und Ferienwohnungen mit einfacher Ausstattung und einer Kochgelegenheit kommen für das Sozialamt in Frage. „Mit der Ausschreibung rücken wir vom Grundsatz der vorrangig dezentralen Unterbringung auch zukünftig nicht ab. Fakt ist gleichwohl, dass wir für ein ausgewogenes Gesamtsystem auf Gemeinschaftsunterkünfte nicht verzichten können. Sie sind für viele Flüchtlinge wichtige Orte des Ankommens und Einlebens", so der Bürgermeister weiter. Der insgesamt steigende Bedarf an Unterbringungsplätzen soll deshalb sowohl durch Gewährleistungswohnungen, als auch mit Hilfe von zusätzlichen Plätzen in Übergangswohnheimen gedeckt werden. Das sieht auch das bereits im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Wohnen des Stadtrates am 5. Juni 2014 vorgestellte Konzept zur Unterbringung und Betreuung von Asylbewerbern in Dresden vor.

Die offizielle Ausschreibung wird in dem am 14. August 2014 erscheinenden Dresdner Amtsblatt veröffentlicht. Angebote sind schriftlich bei der Landeshauptstadt Dresden, Sozialamt, Abteilung Allgemeine Verwaltung/Grundsatz, Postfach 12 00 20, 01001 Dresden einzureichen. Rückfragen werden zu den Sprechzeiten telefonisch unter Telefon-Nr. (03 51) 4 88 48 78 beantwortet.