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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/06/pm_038.php 28.05.2015 22:44:48 Uhr 18.09.2024 10:10:36 Uhr

Gemeinsamer Kulturgutschutz im Notfallverbund Dresden

Dresden verfügt über weltberühmte und einmalige Kultureinrichtungen, die mit ihren Sammlungen und kulturellen Angeboten touristische Anziehungspunkte für Besucher aus aller Welt bilden. Diese Angebote sind aber nur mit einer intakten Infrastruktur möglich: offene Ausstellungen, nutzbare Bibliotheks- oder Archivbestände, funktionstüchtige Technik und funktionierende Logistik. Jeder Not- oder Katastrophenfall kann diese Infrastruktur beeinträchtigen, wertvolles Kulturgut gefährden, schädigen und im Extremfall sogar vernichten.

Die Dresdner Kultureinrichtungen und die Dresdner Feuerwehr haben ihre Erfahrungen aus den Flutereignissen gebündelt und bewährte Kooperationen 2011 zu einem Notfallverbund zusammengeschlossen. "Ich bin sehr froh, dass es dem Verbund gemeinsam nach umfangreichen Vorbereitungen gelungen ist, eine abgestimmte Erstausrüstung für den sachgerechten Umgang mit Kulturgut im Notfall zu beschaffen und in den Lagern des Brand- und Katastrophenschutzamtes bereitzustellen", so Detlef Sittel, Zweiter Bürgermeister.

Der Notfallverbund Dresden ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Bibliotheken, Museen und Archiven. Die Partner helfen sich fachlich und personell im Schadensfall. „Jeder im Notfallverbund verfügt über Fachkräfte und Experten, die genau wissen, wie Bilder, Bücher oder andere Objekte geschützt oder wieder hergestellt werden können. Dieses Wissen und unsere Möglichkeiten in den Häusern nutzen wir gern gemeinsam. Für die immer bereite Ausrüstung und das schnelle Vor-Ort sein ist die Feuerwehr unser professioneller Partner", so der Vorsitzende des Notfallverbundes Dresden, Michael John. Er ist Leiter des Technischen Dienstes bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Präventiv arbeitet man zusammen, um vorbereitet zu sein. Gemeinsam werden Handlungsabläufe geplant, um zielgerichtet Kulturgut zu bergen oder Schäden daran zu verhindern. So kann beispielsweise nasses Archiv- oder Bibliotheksgut schnell für das Einfrieren vorbereitet werden.

Das Brand- und Katastrophenschutzamt unterstützt den Notfallverbund in allen fachlichen Fragen der Gefahrenabwehr. Zentral lagert hier die Einsatz-Erstausrüstung für die Schadenseindämmung, die bei Alarm sofort einsatzfähig ist. Sie besteht aus mehreren Notfallboxen, gefüllt mit Verpackungsmaterialien, Arbeitsschutzkleidung, Werkzeugen, Notstromaggregaten, Leuchtmitteln und einem Zelt. Gefördert wurde die Ausrüstung mit Mitteln des Bundes und der Länder über ein Modellprojekt der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) an der Staatsbibliothek Berlin. Alle im Notfallverbund Dresden zusammengeschlossenen Kultureinrichtungen haben sich zudem finanziell engagiert. Auch die beiden anderen sächsischen Partner-Notfallverbünde in Leipzig und in der Oberlausitz haben das Projekt unterstützt.

„Das Undenkbare vordenken" - diesem Grundsatz ist der Dresdner Notfallverbund gefolgt - in der Hoffnung, dass das Undenkbare nie eintreten wird. Wenn nötig, kann der Notfallzug in ganz Sachsen eingesetzt werden.

 

Aktuelle Mitglieder Notfallverbund:

Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Sächsische Landesbibliothek und Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Landesamt für Denkmalpflege, Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, Sächsischer Landtag, Landeshauptstadt Dresden, Technische Universität Dresden, Stiftung Deutsches Hygienemuseum, Verkehrsmuseum Dresden gGmbH, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, Landeskirchenamt Dresden, Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Außenstelle Dresden und die Hochschule für Bildende Künste.

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