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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/06/pm_005.php 28.05.2015 22:44:24 Uhr 18.09.2024 10:38:11 Uhr

Abfallbilanz 2013: Abfallwirtschaft im Zeichen des Jubiläums und Hochwassers

Die Dresdner Abfallwirtschaft konnte 2013 auf 140 Jahre erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Dafür stehen heute unter anderem die ökologieorientierte Entsorgung aller Abfälle aus privaten Haushalten und umfangreiche Dienstleistungen für die Bürger bei moderaten Gebühren. In vielen Bereichen der Abfallwirtschaft spielt die Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle. Dresden hatte sich als erste Großstadt in Deutschland rechtzeitig auf die veränderten gesetzlichen Vorgaben eingestellt und bereits seit 2001 eine nahezu vollständige Verwertung der Restabfälle aus Haushalten umgesetzt. Im vergangenen Jahr wurde in der Biologisch-Mechanischen Abfallaufbereitungsanlage (BMA) die millionste Tonne Abfall aufbereitet. Mit der BMA wird auch in Zukunft die Abfallentsorgung in der Landeshauptstadt gesichert sein.

Abfälle aus privaten Haushalten
Die in privaten Haushalten angefallenen Abfälle zeigten sehr unterschiedliche Tendenzen. Rund 173 000 Tonnen Abfälle fielen insgesamt an (siehe Anlage 1). Das sind knapp 2 000 Tonnen mehr als 2012. Die Hälfte davon, plus 946 Tonnen, betraf den Restabfall. Ursache ist die um etwa 6 400 Personen gestiegene Einwohnerzahl. Die Menge Restabfall, die jeder Dresdner im Durchschnitt erzeugt hat, ist mit 140 Kilogramm je Einwohner gleich geblieben.
Erfreulich ist der Mengenzugewinn bei allen Wertstoffen. Den deutlichsten Anstieg verzeichnete das Altpapier mit rund 1 490 Tonnen. Trotz privater Sammelstellen und Sammlungen in der Stadt hat sich die städtische Blaue Tonne als haushaltsnahe Dienstleistung für die Bürger weiter etabliert. Derzeit stehen den Bürgern etwa 30 000 städtische Blaue Tonnen für die Altpapierentsorgung zur Verfügung. 11 610 Tonnen Altglas warfen die Dresdnerinnen und Dresdner 2013 in die Sammelcontainer. Das sind 643 Tonnen mehr als im Jahr zuvor. In den Gelben Tonnen und in den Gelben Säcken befand sich insgesamt 275 Tonnen mehr Inhalt, leider nicht nur Leichtverpackungen, sondern auch Restmüll.
Bei den Restabfallanalysen 2012 wurde festgestellt, dass der überwiegende Teil des im Haushalt erzeugten Bioabfalls im Restmüll landet. Die in den Biotonnen getrennt gesammelte Menge ging um 927 Tonnen zurück. Außerdem ist der Störstoffanteil in den Biotonnen seit 2011 um 1,2 Prozent gestiegen und liegt nun bei 5,1 Prozent. Insgesamt 1186 Tonnen Fremdstoffe mussten im Prozessablauf der Kompostierung aussortiert werden (siehe Anlage 2). Deshalb appelliert der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, Detlef Thiel, dringend an die Bürger: „Bitte trennen sie ihre Bioabfälle. Werfen Sie keine Fremdstoffe in die Biotonne. Im Abfallkalender und unter www.dresden.de/abfall finden sie wertvolle Hinweise zur richtigen Sammlung."
Bei den Grünabfällen (rund 400 Tonnen), beim Sperrmüll (rund 350 Tonnen) und bei den Elektroaltgeräten (35 Tonnen) war ebenfalls die Sammelmenge zurückgegangen. Der Rückgang bei den Elektrogeräten fiel zwar relativ gering aus, ist aber dennoch bedenklich. Im Elektro- und Elektronikgerätegesetz ist eine Sammelquote von durchschnittlich mindestens vier Kilogramm Altgeräte pro Einwohner und Jahr seit 2006 vom Gesetzgeber vorgegeben. Mit 4,5 Kilogramm im Jahr 2013 erfüllt die Landeshauptstadt die Quote geradeso, liegt dabei weit unter dem Bundesdurchschnitt, der bei 7,4 Kilogramm je Einwohner liegt. „Reserven" für Verbesserungen sind in den illegal abgelagerten Abfällen und bei den in manchem Keller oder Boden schlummernden Altgeräten vorhanden.

Abfallvermeidung/Wiederverwendung
Seit 2006 gibt es den Tausch- und Verschenkmarkt auf den Internetseiten der Stadt (siehe unter http://www.dresden.abfallspiegel.de/). Interessenten können hier Dinge, die sie nicht mehr benötigen, anderen Menschen zum Verschenken oder zum Tausch anbieten. Durch das Weiterverwenden wird Abfall vermieden, der nicht entsorgt werden muss. Im vergangenen Jahr wurden die Seiten des Onlinemarktes 159 000 Mal aufgesucht.
Der Reparatur-, Verleih- und Gebrauchtwarenführer im Internet bietet ebenfalls einen mehrfachen Nutzen. Reparieren statt wegwerfen, leihen statt kaufen oder gebraucht erwerben, statt neu - Maßnahmen die den Ressourcenverbrauch verringern und somit die Umwelt schonen.
Im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden betreibt der Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk e. V. den sozialen Möbeldienst. Bürger können nicht mehr benötigtes Mobiliar kostenfrei abgeben oder abholen lassen. Etwa 327 Tonnen Gebrauchtwaren wurden 2013 an Bedürftige weitergegeben.

Hochwasserabfälle
Das Hochwasser im Juni 2013 beeinflusste die Abfallwirtschaft maßgeblich. Insgesamt 5 358 Tonnen Sperrmüll einschließlich Schwemmgut, 13 810 Tonnen Sand, 454 Tonnen Schlamm und 65 Tonnen Schadstoffe mussten entsorgt werden. Im Vergleich zu 2002 ist weniger Abfall entstanden (siehe Anlage 3). Die Hochwasserabfälle zu entsorgen, kostete insgesamt rund 1,2 Millionen Euro.
Die Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt konnte mit ihren Partnern auf die Erfahrungen von 2002 zurückgreifen und bedeutend schneller den Hochwassermüll abfahren (siehe Anlage 2). „Mein Dank gilt allen Firmen, die uns tatkräftig bei der Hochwassermüllbeseitigung unterstützt haben, vor allem der Stadtreinigung, deren Mitarbeiter aufopferungsvoll in zusätzlichen Sonderschichten aktiv waren", betont Thiel.

Illegale Ablagerungen
Eine kleine Verbesserung ist bei der Menge des illegal abgelagerten Sperrmülls und des Restabfalls eingetreten. Insgesamt 487 Tonnen musste die Stadtreinigung im vergangenen Jahr entsorgen. Das sind 78 Tonnen weniger als 2012. Gravierend zugenommen hat dagegen die Ablagerung von Schadstoffen. Mit 1,89 Tonnen hat sich die Menge mehr als verdreifacht.
Die Anzahl der illegal abgelagerten Kraftfahrzeugreifen (plus 137 Stück) und -batterien (plus 16 Stück) ist ebenfalls gestiegen. Neu in die Statistik aufgenommen wurden die im öffentlichen Raum vorgefundenen Elektrokleingeräte. Insgesamt 1600 Stück mussten aufwendig eingesammelt und der Entsorgung zugeführt werden. Die Beseitigung der illegal abgelagerten Abfälle kostet 157 000 Euro.

Informationsquellen
Neben dem Abfallkalender ist das Abfall-Info-Telefon (03 51) 4 88 96 33 nach wie vor eine wichtige und beliebte Informationsquelle bei den Bürgerinnen und Bürgern. Insgesamt 16 770 Anrufer ließen sich 2013 unter anderem über die Entsorgung von Sperrmüll, zur Blauen Tonne oder zur Entleerung der Abfallbehälter von den Mitarbeiterinnen am Infotelefon beraten. Außerdem beantworteten die Abfallberaterinnen 830 E-Mail-Anfragen.
Das Internet ist für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung eine unerlässliche Plattform geworden. Im vergangenen Jahr wurden 556 000 Zugriffe auf die Seiten registriert. So kann man sich u. a. zu den Terminen und den Orten der mobilen Sammlungen von Schadstoffen, der Entleerung der Abfallbehälter oder der Straßenreinigung online informieren. Selbst „Behördengänge" können per Internet realisiert werden. Die An-, Um- oder Abmeldung an die Abfallwirtschaft, die Bestellung der Hausabholung von Sperrmüll und Haushaltsgroßgeräten sowie die Freistellung von der Bioabfallsammlung kann online erfolgen.

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