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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/05/pm_108.php 28.05.2015 22:44:20 Uhr 16.08.2024 06:00:22 Uhr

Umweltamt informiert zur Hochwasserlage an Bächen und Nebenflüssen der Elbe

Aus der seit Tagen anhaltenden wechselhaften Witterung entwickelte sich am 27. Mai 2014 eine scharfe Grenze zwischen kalter Luft im Norden und feuchtwarmer Luft im Süden. Diese Grenze lag über viele Stunden nahezu ortsfest im Raum Dresden. Auf der warmen Seite bildeten sich immer wieder lokale Tiefdrucksysteme mit Gewitter und intensiven Regenfällen, wie sie für solche Gewitterzellen typisch sind. Diese Zellen blieben über Stunden praktisch stehen und schütteten in relativ kurzer Zeit große Wassermengen aus. In Trauchau wurden in einer Stunde 60 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen. Im Dresdner Westen waren es noch deutlich größere Mengen, wie sie statistisch nur einmal in 500 Jahren vorkommen sollten.

Das Umweltamt und die Stadtentwässerung Dresden haben am 27. Mai 2014 seit 6 Uhr morgens noch einmal vorsorglich sämtliche Durchlässe, Geschiebefänge und Rückhaltebecken kontrolliert und gereinigt. Die auf der Grundlage des umfassenden Plans Hochwasservorsorge der Stadt errichteten Hochwasserschutzanlagen haben sich wie schon vor einem Jahr bewährt. So waren alle fünf Hochwasserrückhaltebecken am Kaitzbach und der Polder Tränenwiese zeitweise bis zur Bemessungshöhe eingestaut und haben 65 000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten, die sonst Wohnhäuser, Zoo und Hygienemuseum überflutet hätten. Dennoch kam es zu Erosionsschäden und Schlamm an landwirtschaftlichen Flächen und zeitweiliger Überlastung der Kanalisation an vielen Stellen im Stadtgebiet.

Schwerwiegende Schäden sind im Dresdner Westen in Richtung Meißen durch mehrstündige extreme Niederschläge in den Ortschaften Cossebaude, Oberwartha und Gompitz entstanden. Lotzebach und vor allem Tümmelsgrundbach traten insbesondere im Unterlauf über die Ufer, rissen Teile des Bachbetts und Treibgut mit sich, das sich an den Durchlässen verfing und zu regelrechten Verklausungen führte. Das Wasser floss dann über Straßen und angrenzende Grundstücke, wo es insbesondere in Niederwartha schwere Schäden verursachte. Bretter, gehacktes Brennholz und Gartenbänke im Treibgut zeigen deutlich, dass einige Anrainer verbotenerweise den Gewässerrandstreifen als Lagerplatz genutzt haben und dadurch die Anlieger an den Unterläufen zusätzlich in Gefahr gebracht haben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltamtes nehmen derzeit die Schäden an den Gewässern auf, veranlassen die Beseitigung akuter Gefahrenherde und die Sicherung der Bachbetten. Die Geschiebefänge werden beräumt.

Am Lotzebach und Tännichtgrundbach werden in den nächsten Tagen die Wasserstände eingemessen und anschließend die Bemessung der technischen Anlagen überprüft. Diese Analyse wird in die laufenden Arbeiten an einem Hochwasserschutzkonzept für diese Gewässer einfließen. Die betroffenen Bürger und Ortschaften werden in die Arbeiten einbezogen.

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