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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/04/pm_096.php 28.05.2015 22:42:33 Uhr 18.09.2024 10:41:15 Uhr

Bautzner Straße leiser nach der Sanierung

Tag gegen Lärm am 30. April macht aufmerksam auf Ursachen und Folgen von Lärm

 

Anlässlich des „Tages gegen Lärm" am 30. April 2014 trafen sich der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert und der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes, Prof. Reinhard Koettnitz auf der Bautzner Straße, die nach ihrer Sanierung nicht mehr zu den lautesten Straßen Dresdens zählt. „Mit dem Ausbau haben wir die Lärmbelastung spürbar verringern können. Die Senkung um sechs Dezibel wirkt wie eine Reduzierung der Verkehrsstärke um 75 Prozent. Das kommt nicht nur Anwohnern zugute, sondern auch vielen Menschen, die hier täglich einkaufen und arbeiten", sagt Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden. Die Geräuschbelastung an der Straßenrandbebauung betrug vor der Sanierung am Tag bis zu 77 Dezibel und nachts bis zu 71 Dezibel. Fuhren Lkw über die unebene Fahrbahn, ergaben sich durch deren Aufbauten oft zusätzliche Geräuschspitzen. An Werktagen fahren gegenwärtig etwa 19 000 Kraftfahrzeuge über die Bautzner Straße. „Zur Senkung des Lärmpegels führte der Austausch des Großpflasters durch Asphaltbeton", erläutert Prof. Reinhard Koettnitz, Amtsleiter des Straßen- und Tiefbauamtes.

Das Abrollen des Reifens auf der Fahrbahn erzeugt den größten Teil des Straßenlärms. Entscheidender Faktor ist die Straßenoberfläche. Straßenpflaster verursacht besonders hohe Lärmbelastung. Pflastersteine liegen heute nur noch auf 18 Kilometern des Hauptnetzes. 2002 waren noch 66 Kilometer gepflastert, 1997 sogar 100 Kilometer. Ebene Fahrbahnen reduzieren zudem die Feinstaubbelastung. Zwanzig der lautesten Straßen Dresdens sind mittlerweile saniert. Durch grundhaften Straßenausbau und umfangreiche Sanierungsarbeiten verringerte die Landeshauptstadt Dresden die Belastung durch Verkehrslärm in den letzten Jahren deutlich. Seit 2002 verbesserte sich die Lärmsituation an zwanzig der lautesten Straßen. Mit dem Ausbau der Schandauer Straße und der Rudolf-Renner-Straße dieses Jahr wird die Lärmbelastung für weitere Bürgerinnen und Bürger sinken. Mit der Fortschreibung des Masterplanes Lärmminderung untersucht das Umweltamt Lärmschwerpunkte und prüft Gegenmaßnahmen.

Eine hohe Lärmbelastung gilt als Gesundheitsrisiko. Insbesondere der durch Lärm verursachte Stress wirkt negativ auf den menschlichen Organismus. Straßenlärm ist die Hauptquelle der Lärmbelastung in Dresden. 50 Prozent der Bürger fühlen sich in ihrer Wohnumgebung deutlich bis sehr stark von Straßenverkehrslärm beeinträchtigt (Kommunale Bürgerumfrage 2012). Wer wissen will, wie stark die Lärmbelastung vor der eigenen Haustür ist, kann im Themenstadtplan unter stadtplan.dresden.de in der Rubrik „Stadtentwicklung und Umwelt" - „Lärm" recherchieren.

Der 30. April ist der „Tag gegen Lärm - International Noise Awareness Day". Er soll jedes Jahr den Fokus auf die Ursachen und Folgen des Lärms auf Menschen und Umwelt lenken.

 

Weitere Informationen im Internet:

  

Hintergrundinformation zur Ermittlung von Lärmbelastungen

Die Belastung durch Geräusche lässt sich durch Messung oder durch Berechnung ermitteln. Der Aufwand, umfassende und repräsentative Messergebnisse zu erhalten, ist sehr groß, da sowohl der von der Schallquelle ausgesandte Pegel (Emissionspegel) als auch die Schallübertragung (Transmission) von einer Vielzahl von zeitlich und räumlich variierenden Parametern abhängt. Ferner ist zu beachten, dass das Messgerät verschiedene Geräuschquellen nicht unterscheiden kann, und es somit häufig problematisch, wenn nicht unmöglich ist, die Geräuscheinwirkung (Immission) der interessierenden Quelle zu ermitteln. Bei Verkehrsgeräuschen werden deshalb fast ausschließlich detaillierte Schallpegelberechnungen durchgeführt. Stehen die Eingangsdaten zur Verfügung, lässt sich ein transparentes und nachvollziehbares Bild des Berechnungsweges aufzeigen. Ausgehend von durchschnittlicher Verkehrsmenge und -zusammensetzung, von zulässiger Geschwindigkeit und von verschiedenen Straßen- bzw. Gleisparametern wird unter Berücksichtigung von Abstand, Dämpfung, Reflexion und Abschirmung der Mittelungspegel für Tag und Nacht ermittelt, wobei grundsätzlich Bedingungen zugrunde gelegt werden, die die Schallausbreitung begünstigen. (aus: Landeshauptstadt Dresden, Umweltatlas Dresden, Kapitel Lärm, Einführung, S. 3) Die zum Pressetermin durchgeführte Schallpegelmessung liefert nur eine Stichprobe. Sie ist kann nicht mit den in Lärmkarten dargestellten Beurteilungspegeln verglichen werden.

 

Hintergrundinformationen Ausbau der Bautzner Straße

Vom 22. Februar 2013 bis 16. Oktober 2013 ist die Bautzner Straße zwischen Rothenburger Straße und Martin-Luther-Straße grundhaft und im weiteren Verlauf bis zur Prießnitzstraße bestandsnah ausgebaut worden. Auftraggeber: DVB AG (Koordinator der Maßnahme), Landeshauptstadt Dresden (Straßen- und Tiefbauamt), DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH, Stadtentwässerung Dresden GmbH, Deutsche Telekom und Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH. Es bestand ein dringender Sanierungsbedarf bei Straßenbahngleisen, Fahrbahnen, Gehwegen und Medien, aber auch mit Blick auf die Lärm- und Schadstoffbelastung. Zu den Zielen gehörte die Verbesserung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und die Neuordnung und Barrierefreiheit der Haltestellen. Die Gesamtkosten betrugen sechs Millionen Euro.

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