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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2014/03/pm_070.php 28.05.2015 22:40:11 Uhr 18.09.2024 10:23:01 Uhr

Dresdner Tierheim musste 2013 weniger Tieren Obdach geben

Bürgermeister Martin Seidel zieht Bilanz für das vergangene Jahr

 

Insgesamt 1 408 Tiere sind 2013 ins städtische Tierheim eingeliefert worden: 402 Hunde, 578 Katzen und 428 sonstige Tiere. „Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem wir weniger Neuzugänge im Tierheim aufnehmen müssen, als im Jahr davor. Das ist eine gute Entwicklung", sagte Bürgermeister Martin Seidel, der heute im Tierheim der Landeshauptstadt Bilanz für das vergangene Jahr zog. 2012 benötigten noch 1 616 Tiere Obdach und im Jahr 2011 sogar noch 1 859 Tiere. Von den aufgenommenen Hunden sind 247 Fundtiere. Die meisten waren nur entlaufen und wurden von ihren Besitzern wieder in Empfang genommen. Wenn ein Fundhund nicht binnen einer Woche abgeholt wird, bekommt der Hund einen Chip, einen vollständigen Impfschutz und wird, falls keine tierärztlichen Maßnahmen notwendig sind, in die Vermittlung gegeben. 121 Hunde konnten 2013 vermittelt werden und 30 Hunde suchen noch ein neues Zuhause. Anders ist die Situation bei den Katzen. Von den 396 Fundkatzen wurden ähnlich wie in den Vorjahren nur 28 von ihren Besitzern gesucht. Dem entgegen stehen zahlreiche Meldungen über vermisste Katzen. Problematisch sind wie jedes Jahr in Obhut genommene Jungkatzen, die mit der Flasche mühevoll aufgezogen werden müssen. Ohne Helfer ist dies kaum zu schaffen.

 

Zwangspflege

Die Zahl der notgedrungen aufgenommen Tieren in Zwangspflege ist weiterhin hoch. 2013 mussten auf diesem Weg 96 Hunde, 96 Katzen und 111 Kleintiere untergebracht werden. Sie kommen ins Dresdner Tierheim, weil die Besitzer ins Krankenhaus oder in Haft müssen oder durch das Veterinäramt vernachlässigte Tiere fortgenommen werden mussten. Häufig sind auch Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder das Sächsische Gefahrhunderecht die Ursachen. Problematisch sind die Dauer der Unterbringung und die nicht vorhandene Bereitschaft und die finanzielle Lage der Tierhalter, die Kosten zu tragen. Die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt in jedem Fall der Besitzer des Tieres. Es wird, wenn der Betreffende die Möglichkeit hat, durch das Veterinäramt auf die Prüfung der Haltung dieser Tiere bei Verwandten hingewiesen. 2013 führte das zu Außenständen von teils mehr als 20 Prozent der im Haushalt des Tierheims gebuchten Einnahmen.

 

Probleme mit untergebrachten Tieren

Sogenannte „Langzeithunde" belegen mittlerweile 19 der 60 vorhandenen Hundeplätze im Tierheim - Tendenz steigend. Oft sind es Hunde, die unter das Gefahrhundgesetz fallen und die wegen des aufwendigen und teuren Erlaubnisverfahrens sehr schwer einen neuen Besitzer finden. Diese Plätze fehlen, um Tierhaltern helfen zu können, die ihre Tiere aus verschiedensten Gründen abgeben müssen. Zwangspflegetiere können erst vermittelt werden, wenn das Tierheim rechtssicher Eigentümer wurde. Tierheimhunde haben alle „Ecken und Kanten", die meist von der Haltung der unbekannten Vorbesitzer herrühren. Das muss Jeder wissen, der sich für so ein Tier interessiert. Einem Tierheimhundepfleger mit professionellem und angstfreiem Umgang ordnen sich unsichere und potenziell dominante Hunde eher unter, als einem neuen Besitzer. Die Übernahme eines Tierheimhundes ist immer Arbeit. Man muss das Tier kennen lernen und ihm seine Rolle im Rudel Familie klar zuweisen.

 

Dank an Spender, ehrenamtliche Helfer und „Gassigeher"

2013 gingen 8 119 Euro Spenden im Tierheim ein: 8 091 Euro Geldspenden und 28 Euro Sachspenden. Nachlässe durfte das Tierheim in Höhe von 14 744 Euro im Empfang nehmen. Das Dresdner Tierheim ist über jegliche private Unterstützung dankbar. Bürgermeister Martin Seidel dazu: „Egal ob als Spende, Nachlass oder einfach indem sie ehrenamtlich mit unseren Hunden Gassi gehen - das Engagement der Dresdner ist uns immer herzlich willkommen!" Die ehrenamtlichen Helfer sind eine wichtige Unterstützung für das Tierheim. Sie kommen, um eine Aufgabe zu haben oder in ihrer Freizeit auch am Wochenende mit Freude und ohne Entgelt zu arbeiten und die festangestellten Mitarbeiter zu unterstützen. Wichtige Hilfe leisten auch die sogenannte „Gassigeher", die das Ausführen der Tierheimhunde freiwillig und unentgeltlich übernehmen. Gegenwärtig gibt es 15 aktive „Gassigeher". Einige haben die Erlaubnis, gefährliche Hunde auszuführen. Voraussetzung dafür ist ihre Zuverlässigkeit und eine bestandene Sachkundeprüfung nach Gefahrhunderecht. Viele Menschen wollen mit Tierheimhunden Gassi gehen. Aber der Gassigang ist nicht nur ein Spaziergang, sondern für Tierheimhunde oft der einzige Kontakt mit der Außenwelt. Hier soll mit dem Hund gearbeitet werden, um ihn auf ein Leben in einer neuen Familie vorzubereiten. Wie in den Vorjahren sucht das Tierheim vorrangig Personen, die Erfahrungen mit großen, schwierigen Hunden haben und sicher im Umgang mit diesen Hunden sind.

 

Öffnungszeiten, Vermittlungswochenende, Kontakte

Das nächste Vermittlungswochenende findet am 5. und 6. April 2014 statt und dann weiterhin immer am ersten Wochenende im Quartal, jeweils am Sonnabend und Sonntag von 13 bis 15 Uhr. Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. 2013 machte wieder eine Plakataktion in der Vorweihnachtszeit aufmerksam auf das Tierheim Dresden und den Umgang mit Tieren. Das Dresdner Amtsblatt stellt monatlich ein Tier vor.

Das Tierheim Dresden, Am Tierheim 10, hat folgende Öffnungszeiten:

  • Montag und Mittwoch von 13 bis 15 Uhr
  • Dienstag und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr
  • Freitag von 9 bis 11.30 Uhr

 

Informationen und Kontakt unter Telefon (03 51) 4 52 03 52 und im Internet unter

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