Halten Sie Maß? - Riskanter Alkoholkonsum ist nicht nur Männersache

Es gibt viele Gründe, die ein Glas Alkohol rechtfertigen können: Das familiäre Weihnachtsgansessen, der Treff mit Freunden in der Konzertpause oder der 12-Uhr-Schlag zum Jahreswechsel. „Problematisch wird diese Alkoholmenge bei gesunden Erwachsenen dann, wenn aus einzelnen Gelegenheit viele Anlässe werden", so die Sucht- und Drogenbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden, Dr. Kristin Ferse. „Da gibt es zum Beispiel die verzweifelte Ehefrau, die zum Rotwein greift, weil sie es allen zum Weihnachtsfest recht machen will; den Manager, der öfter ein Glas Whisky trinkt, weil er immer ein entspanntes Lächeln auflegen möchte, obwohl er oft Ängste hat; oder die im Leben stehende junge Frau, die Cocktails liebt, weil sie damit besser ihre Sorgen verdrängen kann, anstatt sie mit ihrem Freund zu besprechen."
Tatsächlich ist riskanter Alkoholkonsum nicht nur Männersache. Laut Statistik konsumieren 22 Prozent aller Frauen und 32 Prozent der Männer in Deutschland riskant. Bei beiden Geschlechtern ist laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2013 der Anteil riskant konsumierender in den oberen Bildungsgruppen am größten.
Auf diese Problematik möchte die Landeshauptstadt Dresden mit 160 City-Light-Plakaten im gesamten Stadtgebiet aufmerksam machen. Vom 24. Dezember 2013 bis 21. Januar regt das Plakat unter dem Titel „Lustvoll lieben statt Kater kriegen" an, über die Menge des eigenen Alkoholkonsums nachzudenken. Dabei lautet die Regel für risikoarmen Alkoholkonsum bei gesunden Erwachsenen: Männer sollten nicht mehr als 24 Gramm reinen Alkohols pro Tag zu sich nehmen. Dies entspricht etwa 0,6 Litern Bier, 0,3 Litern Wein/Sekt oder etwa 8 Zentilitern einer Spirituose wie Likör, Korn oder Wermuth. Frauen sollten nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohols pro Tag zu sich nehmen. Dies entspricht etwa 0,3 Litern Bier, 0,15 Litern Wein/Sekt oder 4 Zentilitern einer Spirituose wie Likör, Korn oder Wermuth.
Dr. Kristin Ferse sieht den Jahreswechsel als Chance: „Wir wollen die Zeit der vielen Feste und Trinkgelegenheiten nutzen, um Frauen und Männern Mut zu machen, Ihre Lebensweise zu überprüfen und bei einer Alkoholabhängigkeit Auswege zu suchen." Dazu bietet das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle Dresden-Mitte des Diakonischen Werkes - Stadtmission Dresden e.V. und der Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbezirk Dresden auch 2014 differenzierte Informationsveranstaltungen zu suchtspezifischen Themen an.
Die Seminare sind kostenfrei und offen für alle Interessierten. Die Anmeldung erfolgt über das Gesundheitsamt Dresden, telefonisch unter (03 51) 4 88 53 57 oder per E-Mail an: suchtbeauftragte@dresden.de

Weitere Informationen finden Betroffene und Angehörige auf der Internetseite www.dresden.de/sucht. Die dort u. a. veröffentlichten Rezepte für alkoholfreie Cocktails sollen aber auch für Menschen, die mit Alkohol Maß halten können, eine gesunde Alternative sein.

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