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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/09/pm_129.php 28.05.2015 22:32:31 Uhr 16.08.2024 06:02:47 Uhr

2013: Friedliche Revolution 1989

Dresdner Bürger und Landeshauptstadt Dresden erinnern gemeinsam

 

Das beherzte Handeln zahlreicher Dresdnerinnen und Dresdner ebnete am 8. Oktober 1989 den Weg für die Friedliche Revolution in dieser Stadt. Dieser Tag war der Anfang vom Ende der SED-Herrschaft in Dresden. Seit 2009 ist der 8. Oktober örtlicher Gedenktag an die Friedliche Revolution. Am 8. Oktober 2013 wird 17 Uhr mit einem Friedensgebet an den Herbst 1989 erinnert. Im Anschluss daran gedenkt die Initiative „8. Oktober" im Rahmen der „Dresdner Anstöße" an die Ereignisse im Sommer 2013 in Istanbul. Gegen 18 Uhr wird Oberbürgermeisterin Helma Orosz am Portal C der Kreuzkirche die 2. Tafel des Dresdner Revolutionsweges enthüllen.

Die Tafel wurde von Prof. Wolf Weder gestaltet. Sie zeigt ein Foto der Bürgerversammlung vom 9. Oktober 1989, in der über die Gespräche zwischen der Staatsmacht und der „Gruppe der 20" berichtet wurde. Die Tafel soll die Rolle der Kreuzkirche in der Friedlichen Revolution würdigen und zugleich über die historischen Zusammenhänge informieren.

„Der 8. Oktober 1989 ist ein Tag des Aufbruchs. An diesem Tag begann vieles, was unsere Stadt heute ausmacht. Aber die Erinnerung an die Tage im Oktober verblasst immer mehr. Hier heißt es, weiter an einer demokratischen Erinnerungskultur arbeiten und die richtigen Fragen stellen, gerade an diesem Tag. Es ist ein unglaublicher Gewinn, dass Bürgerinnen und Bürger aus ihrer eigenen Geschichte heraus dazu beitragen und gerade junge Menschen dazu bewegen, auch heute wieder gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen." so Oberbürgermeisterin Helma Orosz.

Harald Bretschneider, eine der prägenden Persönlichkeiten auf dem langen Weg zum Herbst 1989, erinnert sich rückblickend: "Ich bin froh darüber, dass der lange Prozess der politischen Auseinandersetzung zwischen Volk und Staatsmacht schließlich zu einem friedlichen Machtwechsel ohne Gewalt geführt hat. Wir erleben jetzt in Syrien und vielen anderen Ländern, dass dies keine Selbstverständlichkeit der Geschichte ist. Daher ist der 8. Oktober auch heute noch so wichtig."

Mit der Enthüllung der 2. Tafel des „Dresdner Revolutionsweges" an der Kreuzkirche wird ein wichtiges erinnerungskulturelles Projekt in Dresden fortgesetzt. In den folgenden Monaten werden an weiteren Orten wie beispielsweise dem Staatsschauspiel, der Versöhnungs- und Christuskirche Dresden Tafeln angebracht. An der Kathedrale hängt bereits eine Tafel.

Der Dresdner Revolutionsweg soll die Orte der Friedlichen Revolution würdigen. Gleichzeitig wird er als Instrument zur Geschichtsvermittlung geplant. Dazu ist auf den Tafeln bereits jetzt die Anbringung eines sogenannten QR-Codes vorgesehen. Mit diesem sollen künftig über Smartphones weitere Inhalte zum jeweiligen Ort abrufbar sein.

Eine Gestaltungskommission arbeitet zusammen mit der Landeshauptstadt Dresden derzeit an einem Vermittlungskonzept für den „Dresdner Revolutionsweg". Dazu sollen unterschiedliche Zielgruppen definiert werden, um entsprechende Vermittlungsformen entwickeln zu können. Neben der bereits erwähnten Digitalisierung sind Stadtführungen oder Unterrichtsunterlagen zur Friedlichen Revolution denkbar.

Die Gedenkveranstaltung am 8. Oktober 2013 ist eine Kooperation des Initiativkreises „8. Oktober", der Dresdner Kreuzkirche und der Landeshauptstadt Dresden. Der Initiativkreis „8. Oktober" erinnert jedes Jahr durch ein Friedensgebet und eine Gedenkstunde in und an der Kreuzkirche an den Weg zur Friedlichen Revolution 1989 in Dresden. Im Rahmen dieser Veranstaltung übergibt der Initiativkreis eine Plakette mit dem Symbol „Schwerter zur Pflugscharen" an Personen und Institutionen, die sich um Frieden und Versöhnung bemühen. Dieses Jahr soll die Plakette symbolisch an die Demonstranten des Taksimplatzes, Istanbul, übergeben werden.

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