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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/05/pm_037.php 28.05.2015 22:22:49 Uhr 30.11.2024 01:38:01 Uhr

Buchvorstellung: Genja Jonas – Eine Dresdner Lichtbildnerin

Am Montag, 13. Mai, 18 Uhr, wenige Tage nach ihrem 75. Todestag, präsentiert das Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1, die Monografie über Genja Jonas (1895 – 1938), eine in ihrer Zeit sehr bekannte Dresdner Lichtbildnerin. Damit erhält die Stadt Dresden eine weitere, vergessen geglaubte Künstler-Biografie zurück. Der Eintritt ist kostenfrei. Die 1895 in Rogasen/Posen geborene Tochter eines jüdischen Zigarrenhändlers war mit dem Dresdner Schriftsteller und Essayisten Alfred Günther verheiratet. Sie führte ihr Atelier in der Bürgerwiese 6, Dresden Altstadt, welches nach ihrem frühen Tod im Jahre 1938 an die Kollegin Charlotte Rudolph überging. Große Bekanntheit erlangte sie durch eine eigene Art der Kinderporträts, aber auch Porträts bekannter Zeitgenossen und Kunstschaffender, die in Dresden lebten oder zeitweilig dort wirkten, wie Kurt Schwitters, Gret Palucca, Fritz Reiner, Theodor Däubler, Alfred Günther, mit dem sie seit 1925 verheiratet war, Adolf Wohlbrück, Joachim Ringelnatz, Walter Peterhans, Erich Haenel und noch viele weitere. Aber auch internationale Größen, wie den russischen Opernsänger Schaljapin oder den syrischen Graphiker, Bildhauer und Keramiker Jussuf Abbo. Außerhalb der Stadtgrenzen schätze man ebenso ihre Arbeit und so fotografierte sie 1937 in London Madame de Grifenbery, die junge Judith Kerr oder Herbert Read. Eine enge Beziehung zu Hellerau als Ort der Moderne ist ebenfalls belegbar. Mit dieser ersten Werkschau zu Genja Jonas‘ Schaffen soll ein Beitrag geleistet werden, der einst so bekannten und bewunderten Lichtbildnerin in Dresden. Die Monografie soll ihr ein gebührenden Platz einräumen und ihr gleichzeitig die Würde stellvertretend für viele andere vergessene jüdische Fotografinnen und Fotografen zurück geben, die ihnen, oft auf dem Höhepunkt des künstlerischen Schaffens durch die Nationalsozialisten und deren wirksam verbreiteten Zeitgeist genommen wurde und die somit ins Vergessen gedrängt worden waren. Darüber hinaus verdeutlicht die Monografie, welche künstlerischen und gesellschaftlichen Schnittpunkte in einem Dresdner Künstlerhaushalt, wie dem der Genja Jonas, hervortraten. Allein durch die Fotos von Dresdner Kunstschaffenden kann eine Ahnung vom niveauvollen Dresdner Kulturbetrieb der 1920er und frühen 1930er Jahre vermittelt werden. Weitere Informationen zu Veranstaltungen im Stadtarchiv unter www.dresden.de/stadtarchiv.

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