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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/04/pm_010.php 28.05.2015 22:20:54 Uhr 18.09.2024 10:21:27 Uhr

Ein Wer ohne Was? Sex und Gender aus philosophischer Sicht

Vorlesungsreihe „Sie und Er - oder Wer?" findet an fünf Dienstagen statt

Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden, Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah, lädt gemeinsam mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen zur Vorlesungsreihe „Sie und Er - oder Wer?" ein. Beginnend am Dienstag, 9. April, findet an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagen eine Vorlesung statt, in welcher sich dem Thema „Geschlecht" in seiner Vielfältigkeit (auch durchaus kontrovers) genähert und Grundsatzfragen gestellt werden. Reichweiten und Grenzen der verschiedensten diesbezüglichen Ansätze und Ansichten bilden den jeweiligen Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der Thematik aus den Bereichen (Religions-) Philosophie, Soziologie, Biologie/Medizin, Recht und Umsetzung bzw. Auswirkung im/auf den Alltag. Die Vorlesungen finden jeweils in der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen, Haus der Kathedrale, Schloßstraße 24 (Eingang Kanzleigässchen) statt. Der Zweite Bürgermeister, Detlef Sittel, eröffnet diese Vortragsreihe am 9. April. In den nächsten Wochen steht eine Kurzübersicht zur aktuellen Thematik auch im Internet unter www.dresden.de/frau-mann, Rubrik „Aktuelles".

 

Dienstag, 9. April 2013, 20 Uhr: Vortrag von Prof. em. Dr. Jörg Splett, Offenbach, zum Thema:

Ein Wer ohne Was? Sex und Gender aus philosophischer Sicht"

Vernunft und Freiheit geben dem Menschen seine Sonderstellung. Anstatt schon fertig und festgelegt zu sein, wird er erst durch sich zu dem, der er dann ist. Dem Wesen geht die Existenz voraus, hat darum Sartre erklärt; der Mensch habe keine Natur, vertritt 400 Jahre vorher Pico della Mirandola. Erst recht gibt es offenbar keine Definition von Mann- oder Frausein, denn statt um zwei Arten einer Gattung handelt es sich hier um Varianten einer Art. Was in Mythos, Märchen, Kunst, Literatur und Alltagsleben „Thema Nr. 1" ist, hat darum in der Philosophie kaum eine Rolle gespielt. Aber geht es in der Geschlechterdifferenz nicht doch um eine Grundbestimmtheit: Hauptquelle von Glück und Unglück, ja die Ursache von Leben überhaupt? Und wie soll, wo noch gar nichts wäre, daraus etwas werden? So dichtet Pindar - (und Nietzsche spricht es ihm nach): „Werde" - nicht irgendetwas, sondern - „der du bist." Das klingt unverständlich; doch einfacher als so „dialektisch" sind Menschsein und Menschlichkeit wohl nicht zu haben.

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