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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/02/pm_071.php 28.05.2015 22:19:15 Uhr 17.07.2024 08:47:03 Uhr

140 Jahre Abfallwirtschaft in Dresden

Die Abfallwirtschaft in Dresden feiert in diesem Jahr ihr 140-jähriges Jubiläum. Der Erste Bürgermeister, Dirk Hilbert, stellte heute, 28. Februar, in einer Pressekonferenz die erfolgreiche Entwicklung der Dresdner Abfallwirtschaft in den Räumen der Biologisch-Mechanischen Abfallaufbereitungsanlage (BMA) von den Anfängen bis zur Gegenwart näher vor. „Für uns ist es heute selbstverständlich, dass Mülltonnen am Haus und Container für Wertstoffe im Wohngebiet stehen, die regelmäßig von Entsorgungsunternehmen geleert werden. Wir können darüber hinaus Einrichtungen wie die Wertstoffhöfe für die Abgabe zahlreicher Altstoffe nutzen. Die Einwohner Dresdens vor mehr als 140 Jahren erlebten das noch ganz anders. Müll wurde noch zum größten Teil auf die Straßen geworfen, sporadisch eingesammelt und auf Halden am Stadtrand gekippt", erklärt der Erste Bürgermeister, Dirk Hilbert.

Diese unhygienischen Zustände bargen sowohl für die Bürger als auch die Umwelt erhebliche Gefahren in sich. Der Rat der Stadt Dresden wollte dieser unkontrollierten Abfallentledigung Einhalt gebieten und beauftragte die 1873 gegründete Dünger-Export-Gesellschaft - Vorgängerin unserer heutigen Stadtreinigung - mit der geordneten Abfallabfuhr aus der Stadt. Diese erste „öffentliche Auftragsvergabe" ist somit der Beginn der Abfallwirtschaft in Dresden. Aus diesem Anlass begeht die Stadt in diesem Jahr das Jubiläum „140 Jahre Abfallwirtschaft" in Dresden und die Stadtreinigung gleichzeitig ihr Firmenjubiläum. Die beiden Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden GmbH (SRD), Burghart Hentschel und Peter Hofinger, sagen dazu: „Dresden hat nach der Wende sukzessiv eine Vorreiterrolle gegenüber anderen Großstädten in der Abfallwirtschaft eingenommen. An der Umsetzung des auf Getrennterfassung und Recycling ausgelegten Abfallwirtschaftskonzeptes der Landeshauptstadt Dresden hat auch die SRD erfolgreich mitgewirkt. Die SRD hat sich seit der Teilprivatisierung 2004 wirtschaftlich positiv entwickelt und erfolgreich mit verbessertem Service und neuen Produkten auf die Markt- und Kundenbedürfnisse ausgerichtet. Wir freuen uns daher auf ein spannendes Jubiläumsjahr mit zahlreichen Events und Aktionen rund um das Thema 140 Jahre Abfallwirtschaft in Dresden, wie beispielsweise den Tag der offenen Tür für die Dresdner Bürgerinnen und Bürger am 8. Juni."

Zu den Meilensteinen der Dresdner Abfallwirtschaft gehören unter anderem in den neunziger Jahren die Einführung der getrennten Sammlung von Verpackungsabfällen und Bioabfällen aus Haushalten, die maßgeblich von der SRD umgesetzt wurde. Der größte Teil der Bioabfälle wird seit dem im Kompostwerk der Humuswirtschaft Stratmann GmbH in Kaditz zu Humus verarbeitet.

Der flächendeckende Einsatz von Transpondern durch die SRD im Jahr 1994 zur elektronischen Erfassung der Anzahl der Entleerungen der Restabfallbehälter war deutschlandweit richtungsweisend für die Einführung verursachergerechter Abfallgebühren.

Die 2005 in Kraft getretene Deponieverordnung untersagte es, Abfall weiterhin unbehandelt auf Deponien abzulagern. Die Landeshauptstadt hat sich bereits 2001 auf die veränderten Bedingungen eingestellt. Mit der Inbetriebnahme der Biologisch-Mechanischen Abfallaufbereitungsanlage (BMA) durch die SRD war Dresden nicht nur die erste Großstadt in Deutschland mit einer ökologischen Restabfallbehandlung. Dadurch konnte die städtische Hausmülldeponie 2001 als erste in Deutschland bereits weit vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Termin geschlossen werden. In der BMA - dem Herzstück der Dresdner Abfallwirtschaft - werden nicht nur alle Restabfälle aus Haushalten aufbereitet, sondern auch die Papierkorb- und Gewerbeabfälle, insgesamt von 2001 bis Ende 2012 mehr als 900 000 Tonnen Abfälle.

Die Einführung der städtischen Blauen Tonne im Jahr 2012 verlief zu Beginn etwas holprig, mittlerweile wird dieser Service von immer mehr Dresdnerinnen und Dresdner angenommen. Zurzeit sind mehr als 28 500 städtische Blaue Tonnen aufgestellt und monatlich kommen bis zu 250 neu bestellte Tonnen hinzu.

Erfolge gibt es auch bei den Mengenentwicklungen der einzelnen Abfallarten aufzuweisen. Während sie bei den Wertstoffen nahezu stetig gestiegen sind, ist die Restabfallmenge pro Einwohner kontinuierlich zurückgegangen. 1994 erzeugte jeder Dresdner im Durchschnitt 304 Kilogramm Restabfall, im vergangenen Jahr nur noch 136 Kilogramm.

Zur Erfüllung ihrer Pflichten als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger hat die Landeshauptstadt insgesamt 26 Firmen mit abfallwirtschaftlichen Aufgaben beauftragt. Es handelt sich dabei vor allem um Sammlungs- und Verwertungsleistungen und das Betreiben von Anlagen und Einrichtungen.

„Wir wollen auch zukünftig unser effektives Entsorgungssystem mit gutem Serviceniveau zu vertretbaren Gebühren weiterführen", betont der Erste Bürgermeister, Dirk Hilbert. Im Abfallwirtschaftskonzept, das dem Stadtrat heute zur Beschlussfassung vorliegt, werden Weichen für eine noch weitergehende ökologische Abfallwirtschaft gestellt. So wird der Klimaschutz in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle spielen. Zum Beispiel wird die Verwertung der Bioabfälle aus Dresdner Haushalten ab 2016 so ausgeschrieben, dass diese zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden können. Auch mit der gesetzlich vorgegebenen Pflicht der Erweiterung des Wertstoffsammelsystems wird sich die Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt in den nächsten zwei Jahren beschäftigen müssen. Dabei ist zu entscheiden, ob es in Dresden ab 2015 eine Wertstofftonne geben wird oder andere zusätzliche Sammelmöglichkeiten.

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