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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/02/pm_054.php 28.05.2015 22:19:05 Uhr 04.01.2025 18:58:26 Uhr

Dresdner Feuerwehr: Bilanz 2012 und aktuelle Entwicklung

Der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel zog heute (22. Februar) gemeinsam mit dem Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes, Andreas Rümpel eine Bilanz der Arbeit der Dresdner Feuerwehr für das Jahr 2012 und informierte über aktuelle Entwicklungen.
Die Einsätze der Dresdner Feuerwehr und der Rettungsdienste (Arbeiter-Samariter-Bund, G.A.R.D., Malteser Hilfsdienst) in der Landeshauptstadt Dresden sind 2012 insgesamt auf 141 197 angestiegen. Das sind 5 488 Einsätze mehr als im Vorjahr.

Feuerwehr
Für die Feuerwehr selbst gab es mit 32 183 Einsätzen 3 478 Einsätze weniger als im Vorjahr. Das resultiert hauptsächlich aus der Abgabe der Leistung des Krankentransportes. Die Zahl der Brände verringerte sich um 258 auf 929. Mit 4 245 Hilfeleistungseinsätzen wurden 267 Einsätze weniger als 2011 gefahren. 1 167 Fehlalarme sind nahezu punktgenau die Einsatzzahl von 2011 (1 169). Bei Bränden in Wohnungen kamen 2012 zwei Menschen ums Leben. 2011 musste ein Brandopfer beklagt werden. In der Notfallrettung stieg die Zahl der von der Berufsfeuerwehr gefahrenen Einsätze auf 25 842. Ein Plus von 3 615 zum Jahr 2011. 1072 Mal rückten Freiwillige Feuerwehren 2012 zur Brandbekämpfung oder zur technischen Hilfe aus. 2011 waren das 156 Einsätze mehr.
Zum 31. Dezember 2012 leisteten 1028 Kameradinnen und Kameraden ehrenamtlichen Dienst in den 22 Stadtteilfeuerwehren der Landeshauptstadt, davon 589 in der aktiven Abteilung. Der Anteil der Frauen liegt dabei bei sechs Prozent.

Rettungsdienst
Zur Bewältigung der gestiegenen Zahl der Rettungsdiensteinsätze und der Optimierung der Hilfsfristen hat neben der Rettungswache in der Feuerwache Altstadt auch auf der Feuerwache Übigau ein Rettungswagen den Dienst aufgenommen. 23 Rettungswagen (RTW) und sechs Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) stehen bei der Feuerwehr bereit. Dennoch musste 27-mal ein Löschfahrzeug und 186-mal ein Krankentransportwagen (KTW) alarmiert werden, weil kein Rettungswagen verfügbar war. (Siehe 1 bis 3 unten).

Brandschutzbedarfsplan
Im September 2012 hat die Feuer- und Rettungswache Altstadt an der Strehlener Straße den Betrieb aufgenommen. Dieser Standort hat sich bereits bewährt. Einsatzorte im Dresdner Süden und im Innenstadtbereich werden in kurzer Zeit erreicht. In der Notfallrettung hat die Wache Altstadt die Hilfsfristen im Einsatzgebiet verbessert. Gleiches zeichnet sich für die im Dezember fertiggestellte Rettungswache in Gönnsdorf ab. Für eine Rettungswache an der Gerokstraße läuft die Planung. Diese Wache soll eine Lücke im System des Rettungsdienstes der Landeshauptstadt Dresden in der Johannstadt schließen. Der Architektenwettbewerb für die Feuerwache Albertstadt ist erfolgreich abgeschlossen und der Standort für das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehren Klotzsche und Hellerau konnte gesichert werden.

Konzept für Massenanfall von Verletzten und Erkrankten

Ein wichtiges Aufgabengebiet der Feuerwache Altstadt ist der Einsatz bei einem Massenanfall von Verletzten und Erkrankten (MANV). Dafür ist das Konzept überarbeitet worden. Mit den jetzt bereit stehenden zehn MANV-Rettungswagen und der Möglichkeit der sofortigen Besetzung dieser Fahrzeuge durch Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr kann eine schnelle Hilfeleistung bei MANV-Einsätzen gewährleistet werden. Einsätze mit einer Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten sind durch den Regelrettungsdienst alleine nicht zu bewältigen.
MANV-Einsätze 2012: 19. Januar Gefahrstoffaustritt am Chemischen Institut der Technischen Universität Dresden, am 6. Juni ein Verkehrsunfall mit Reisebus auf der BAB 4 und am 22. August ein Verkehrsunfall mit der Straßenbahn am Postplatz.

Das zweistufige Konzept hat folgende Varianten:

  • Variante 1 - fünf bis zehn Verletzten:
    Zum Einsatz kommen Kräfte der Berufsfeuerwehr, vier MANV-Rettungswagen und Fahrzeuge aus dem Regelrettungsdienst, soweit diese verfügbar sind. Wenn nötig, können weitere MANV-Rettungswagen alarmiert werden. Die Individualversorgung der Patienten wird im Rettungswagen realisiert, ebenso der Transport.
  • Variante 2 - mehr als zehn Verletzten:
    Alle zehn MANV-Rettungswagen kommen zum Einsatz. Die Berufsfeuerwehr baute einen  Behandlungsplatz für bis zu 50 Verletzte auf mit Material aus einem speziellen Container für den MANV-Einsatz. Unterstützt wird sie dabei von speziell ausgebildeten Stadtteilfeuerwehren (Bühlau, Lockwitz, Niedersedlitz und Weißig). Die Sichtung, Erstbehandlung und Herstellung der Transportfähigkeit der Patienten am Ereignisort ist möglich. Anschließend folgt der Transport in geeignete Krankenhäuser. Diese haben in der Regel nach hauseigenen Alarmplänen die Vorbereitungen für die Aufnahme von mehreren Verletzten vorgenommen.


Leitstelle
Die Integrierte Regionalleitstelle Dresden als erste neue Leitstelle im Freistaat Sachsen könnte nunmehr Ende des 2. Quartals 2013 in Betrieb gehen. Bis Ende März 2013 sollen die letzten für den Betrieb notwendigen Systeme abgenommen werden. Seit Januar 2013 können die Disponentinnen und Disponenten an der Landesfeuerwehrschule und am Standort der Leitstelle in Dresden ausgebildet werden. Für den reibungslosen Betrieb als Leitstelle für die Landeshauptstadt sind neben 32 Disponentinnen weitere 40 Kollegen aus den Feuerwachen mit einer Disponentenausbildung notwendig. Die Migration der Leitstellen der Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge soll dann schrittweise bis 2014 erfolgen.

Brandschutzerziehungszentrum
Seit November 2012 ist das Brandschutzerziehungszentrum in der Feuerwache Altstadt in Betrieb.
Im November und Dezember 2012 wurden elf Brandschutzerziehungslehrgänge mit insgesamt 357 Teilnehmern durchgeführt. Die Resonanz der Kindergärten und Schulen ist gut, aber noch nicht ausreichend. Es gibt noch freie Termine. Die Unterweisungen sind für die Schulklassen kostenfrei. Anmeldung unter www.bez-dd.de

(1)    Ein Rettungswagen (RTW) ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes für die Notfallrettung. Er wird benutzt, um Notfallpatienten zu versorgen und in eine spezialisierte Klinik zu transportieren,

(2)    Das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes, das den Notarzt zum Einsatzort bringt. Es dient der präklinischen Versorgung von Notfallpatienten, die ärztlicher Hilfeleistung bedürfen. Das NEF ist als Notarztzubringer mit dem Rettungswagen, der den Patiententransport ermöglicht, Bestandteil des Rendezvous-Systems.

(3)     Krankentransportwagen (KTW) - ist im Rettungsdienst und im Sanitätsdienst ein Transportfahrzeug für nicht-akute Transporte von verletzten oder erkrankten Personen unter geeigneten Transportbedingungen einschließlich einer Betreuung durch qualifiziertes Personal.

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