Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2013/02/pm_036.php 28.05.2015 22:18:52 Uhr 19.10.2024 04:57:40 Uhr

Frühe Hilfe für Familien mit Kindern

Ausbau präventiver Angebote in Dresden

Eltern wissen, was gemeint ist: Monate hat man sich auf den Nachwuchs gefreut und vorbereitet. Dann ist er da und alles ist anders. Für manche Familien sind die ersten Monate mit dem Kind und manchmal schon die Schwangerschaft eine besondere Belastungssituation, in der Hilfe nottut.

Seit Jahresbeginn arbeiten im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes vier Hebammen und eine Kinderkrankenschwester mit einer Zusatzausbildung, um Dresdner Familien präventiv zu unterstützen. Sie begleiten sie ab der Schwangerschaft bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes, wenn ein besonderer Unterstützungsbedarf besteht. Dieses Angebot besteht zusätzlich und unabhängig zu den bekannten Leistungen der Krankenkassen in Schwangerschaft und Wochenbett. Aktuell werden in Dresden 19 Familien betreut.

Hauptziel der Arbeit ist es, Eltern zu stärken und Kindern einen guten Start für ihr Leben zu ermöglichen. Schwerpunkt sind gesundheitliche Beratung, Hinweise zur Kinderpflege, zu Alltagsabläufen, zur elterlichen Feinfühligkeit und damit zur Ausbildung einer stabilen Eltern-Kind-Beziehung. Unterstützungsbedarf können Familien mit minderjährigen Eltern, mit hohen sozialen Belastungen, mit psychischen und/oder Suchterkrankungen, mit fehlender intrafamiliärer Unterstützung und mit chronischen Erkrankungen bei Eltern oder Kind haben. Die Begleitung der Familien ist kostenlos und ein freiwilliges Angebot. Wer Hilfe benötigt, kann sich melden. Aber auch Familienangehörige, medizinische Einrichtungen und andere Institutionen können mit dem Einverständnis der betroffenen Familie diese Hilfe anfordern. Kontakt unter Telefon (03 51) 4 88 82 48 oder E-Mail: familienhebammen@dresden.de

Der Bund stellt auf Grundlage des seit Januar 2012 gültigen Bundeskinderschutzgesetzes den Kommunen Geld zum Ausbau der Frühen Hilfen zur Verfügung. Diese Bundesinitiative Frühe Hilfen bietet den Kommunen die Rahmenbedingungen und finanziellen Voraussetzungen, um Frühe Hilfen qualitativ und quantitativ auszubauen. Mit den Mitteln sollen regionale Netzwerke Frühe Hilfen gestärkt und der Einsatz von Familienhebammen bzw. vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich und auch ehrenamtliche Hilfen für Familien gefördert werden.

Die Koordinationsstelle des Netzwerks für Kinderschutz und Frühe Hilfen beantragte Mittel für Dresden im September 2012. Sie sind im Dezember 2012 bewilligt worden.

Neben dem Ausbau der Koordinationsstruktur für die Frühen Hilfen gibt es nun in Dresden das Ehrenamtsprojekt „Gemeinsam mit Eltern - Unterstützung in Belastungssituationen und Krisen" des KALEB Dresden e.V. und „Frühe Gesundheitshilfen" am Gesundheitsamt mit Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern. Der Einsatz dieser Fachkräfte ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Bundesinitiative.

Gerade in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes werden die Weichen für eine positive und gesunde Entwicklung des Kindes gestellt. Durch die Stärkung der Elternkompetenz in dieser Zeit kann für Kinder ein positives Umfeld für eine gesunde Entwicklung geschaffen werden. Rechtzeitige Hilfen beugen der Überforderung der Eltern und daraus resultierenden möglichen negativen Folgen, wie Vernachlässigung und Misshandlung vor.

Von den rund 1750 im Jugendamt registrierten Informationen über eine mögliche Kindeswohlgefährdung waren 178 Mal Säuglinge unter einem Jahr und in 381 Fällen Kleinkinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr betroffen. Damit macht die Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen ungefähr ein Drittel aller gemeldeten Verdachtsfälle aus. Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen der Vorjahre. Besonders betroffen sind Kinder mit sehr jungen Müttern, junge Frauen mit mehreren Kindern und Mütter mit psychischen Störungen. Diese Aussagen sind ein deutliches Indiz für die Notwendigkeit der Frühen Hilfen.

Landeshauptstadt Dresden

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon +49(0351) 4882390
Fax +49(0351) 4882238
E-Mail E-Mail


Postanschrift

PF 12 00 20
01001 Dresden