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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/09/pm_063.php 29.05.2015 03:01:19 Uhr 17.07.2024 08:46:42 Uhr

Ausstellung „KunstWahnSinn“ im Schloss Übigau

Vom 22. September bis 7. Oktober veranstaltet der „Förderverein Schloss Übigau für Kunst und Kultur e. V." die Ausstellung „KunstWahnSinn - Wie die Kunst mich wieder leben lehrte". Initiiert wurde die Ausstellung durch die Selbsthilfegruppe „Die Wölfe" für Menschen mit seelischen Problemen und Psychiatrie-Erfahrung.

Psychische Erkrankungen entwickeln sich europaweit zur größten gesundheitspolitischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts. So leiden pro Jahr 38 Prozent aller Europäer unter klinisch bedeutsamen psychischen Krankheiten (vgl. Wittchen 2011). Auch die Dresdner psychosozialen und Suchtberatungsstellen sowie der Sozialpsychiatrische Dienst verzeichnen seit Jahren einen Anstieg der Klientinnen und Klienten. Laut AOK standen psychische Erkrankungen 2010 in Dresden bereits an fünfter Stelle der Ursachen für Arbeitsunfähigkeit mit einem Anteil von 4,7 Prozent. Durch weitverbreitetes Unwissen über Häufigkeit und fehlenden Erfahrungen im Umgang mit psychischen Erkrankungen existieren weiterhin große Berührungsängste auf Seiten der nicht betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Dies ist auch einem unzureichenden Dialog zwischen Ärzten, Therapeuten, Patienten, Angehörigen und der Öffentlichkeit geschuldet.

Die Dresdner Selbsthilfegruppe „Die Wölfe" möchte dazu beitragen, die Wiedereingliederung von Betroffenen in die Gesellschaft zu erleichtern. Die Kunstausstellung soll als Medium genutzt werden, einen intensiven Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen, Helfern und der Öffentlichkeit anzuregen, um ein besseres gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Die Kunst ermöglicht es Betroffenen, sich während eines kreativen Prozesses aus ihrem unmittelbaren, durch die Erkrankung veränderten Erleben zu lösen, es aktiv und kreativ zu verarbeiten und innere Konflikte zu überwinden. Die künstlerische Ausdrucksform ist eine sehr eindrucksvolle, expressive und zugleich verspielte Möglichkeit, um der Welt die eigenen Gedanken, Gefühle und auch Botschaften zu vermitteln. So zeigt eine kürzlich erschienene Analyse von Dr. U. Gühne, dass sich kunsttherapeutische Maßnahmen, insbesondere die Musiktherapie, bei der Behandlung von depressiven und schizophrenen Erkrankungen bewähren.

In den Räumen des Schloss Übigau werden für zwei Wochen die verschiedensten Arbeiten von Menschen in einer seelischen Krise ausgestellt. Die Künstlerinnen und Künstler erlauben uns einen sehr persönlichen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und vermitteln dadurch einen realistischen Eindruck vom Erleben und Leben mit einer psychischen Erkrankung. Geplant ist zusätzlich ein umfangreiches Begleitprogramm bestehend aus Vorträgen und Workshops zum Thema „Das therapeutische Potential von Kunst". Neben Lesungen, Filmvorführungen und musikalischen Beiträgen, wird es auch einen Theaterworkshop zum „Potential von Theaterpädagogik im seelischen Heilungsprozess" in Kooperation mit dem Galli-Theater-Dresden geben.

Das weitere Programm entnehmen Sie bitte der Internetseite zur Ausstellung.

Die Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag, 14 bis 20 Uhr, und Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen, 11 bis 20 Uhr, geöffnet. Der Eintritt wird in Form einer Spende erbeten.

Unterstützt wird die Ausstellung durch den Bürgermeister für Soziales, Herrn Martin Seidel, und der Psychiatriekoordinatorin, Frau Dr. Franziska Darmstadt, im Namen der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft von Dresden. Gefördert wird die Ausstellung durch den Freistaat Sachsen. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Soziales, Frau Christine Clauß.

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