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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/08/pm_064.php 29.05.2015 02:59:47 Uhr 18.09.2024 10:22:09 Uhr

Ausschreibung für Jugendhilfepreis EMIL

Die Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden schreibt zum 8. Mal gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden den mit 3 000 Euro dotierten Kriminalpräventiven Jugendhilfepreis EMIL aus. Bewerbungen können bis zum 10. Oktober eingereicht werden. Mit dem Preis sollen außergewöhnliche Jugendprojekte in Dresden gewürdigt werden, die sich durch herausragendes bürgerschaftliches Engagement im kriminalpräventiven Bereich auszeichnen und damit

- engagiertes Eintreten füreinander sowie Zivilcourage stärken

- eine Verantwortungsgemeinschaft gestalten

- konstruktive Konfliktbewältigung ermöglichen

- Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen fördern

- Vorbilder öffentlich würdigen und anerkennen

Bewerben können sich Einzelpersonen, Vereine, Einrichtungen und Initiativen mit einem konkreten Projekt aus den Bereichen Jugendschutz, Kriminalprävention, integrative Jugendberufshilfe, Resozialisation, Straffälligenbetreuung, Schulsozialarbeit.

Die Bewerbungen können unter dem Stichwort „EMIL 2012" bis zum 10. Oktober an folgende Anschrift gesandt werden: Landeshauptstadt Dresden, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, PF 120020, 01001 Dresden. Sie sollten eine ausführliche Beschreibung des Projekts unter Berücksichtigung der genannten Schwerpunkte sowie Informationen zum Projektträger enthalten. Für Nachfragen steht Frau Warnstedt unter der Rufnummer (03 51) 4 88 75 21 oder per E-Mail an KWarnstedt@dresden.de zur Verfügung.

Preisträger im vergangenen Jahr war der mobile soziale Trainingskurs „Arbeitsweg" oder „Ich bin dann mal weg!". Bei diesem Projekt der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes absolvieren jeweils sechs bis acht junge straffällig gewordene Menschen unter Anleitung erfahrener Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen des Deutschen Kinderschutzbundes eine Woche mit Laufen, Pilgern, Arbeiten, Gesprächen, Ruhe und Natur. Bei Tagesmärschen von 15 bis 20 Kilometern entlang des östlichen Teils des (deutschen) Jacobsweges arbeiten die Jugendlichen an sich selbst, müssen sich überwinden und stoßen an ihre Grenzen. Erfolg und Misserfolg liegen dabei eng beieinander. Sie müssen mit anderen auskommen, sich arrangieren, einordnen und Verantwortung übernehmen. Unter Anleitung und Aufsicht übernehmen sie vielfältige Arbeiten, die dem Gemeinwesen nützen, wie Wege beräumen, Papierkörbe aufstellen, Beschilderung erneuern oder Streich- und Malerarbeiten. Übernachtet wird in einfachen Pilgerübernachtungsstätten. Für die Mahlzeiten muss selbst gesorgt werden und kleine Verrichtungen, wie Holzhacken oder Arbeiten in den Gärten und Grünanlagen, sind gern gesehen.

Einzel- und Gruppengespräche begleiten den Lernprozess der Jugendlichen, bei dem sie Gemeinschaftsleben erfahren, Sozialverhalten trainieren und Tagesstruktur erlernen sollen. Eine Woche aus dem bisherigen sozialen Umfeld heraus, ohne Handy, Laptop und MP3-Player - Natur erleben, Stille „aushalten" - dies setzt vieles in Gang bei den Jugendlichen. Sie machen sich Gedanken über sich, ihr bisheriges Verhalten und ihre Zukunft. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und die Bereitschaft zum Überdenken eigener Verhaltensmuster, können ein erster Schritt hinsichtlich nachhaltiger Veränderung sein.

Bis heute hat der Arbeitsweg insgesamt dreimal stattgefunden. Mittlerweile konnten auch sogenannte „Paten" gewonnen werden, die die Jugendlichen tageweise auf ihrem Weg und bei der Arbeit begleiten. Beim letzten „Arbeitsweg" war es ein Jugendrichter, der nie gedacht hätte, dass ihm ein Heranwachsender, den er verurteilt hatte, einen gelungenen Vortrag über die Geschichte des Klosters „Panschwitz-Kuckau" halten wird. Für die nächsten Projektwochen hat neben weiteren Jugendrichtern und Staatsanwälten auch der Jugendamtsleiter seine Bereitschaft erklärt, die Patenfunktion zu übernehmen. Über die gemeinsame Anstrengung und die Erlebnisse bei der Arbeit kommt man bei den Pausen ins Gespräch und dabei finden auch die Paten - in einer auch für sie ungewohnten Rolle und Funktion - einen anderen Zugang zu den jungen Menschen und ihrer Lebenswelt.

Der nächste „Arbeitsweg" ist in den Herbstferien vom 22. bis 26. Oktober vorgesehen. Weitere Informationen auf unserer Internetseite oder bei der Jugendgerichtshilfe unter der Rufnummer (03 51) 4 88 75 11.

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