Tagung präsentiert Kunst und Kultur aus ganz Deutschland für die Allerkleinsten

Theater, Musik, Tanz, Malerei und Experiment für ganz kleine Kinder sind nicht nur möglich, sondern durchaus auch sinnvoll. Wenn sie auf die Wahrnehmungsfähigkeit und Bedürfnisse der Null- bis Dreijährigen abgestimmt sind, eröffnen kulturelle Angebote für die Allerkleinsten ungeahnte Erfahrungsräume. Wie solche Angebote aussehen können und welche Möglichkeiten die künstlerische Arbeit mit unter Dreijährigen bietet, zeigt die Tagung „Kunst und Kultur von Anfang an!". Sie wird vom Amt für Kultur und Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. und dem tjg. theater junge generation im Herbst 2012 veranstaltet. Im Stil eines Festivals präsentiert die Tagung neben Vorträgen, Foren und lokalen Initiativen auch Projekte aus ganz Deutschland. Aus 55 Bewerbungen wählte eine Fachjury sechs Beiträge aus, die zur Tagung vom 10. bis 14. Oktober 2012 umgesetzt werden. Das Spektrum an Themen und Formen ist breit.

Schon jetzt begonnen hat die Arbeit von Peter Reichenbach aus Essen und der Kita „Briesnitzer Spatzenvilla". Im Rahmen des Projektes Färbergärten legen sie auf dem Freigelände der Kita einen Garten an, der später die Grundstoffe für selbst erstellte Farben liefert. Die Kinder experimentieren mit Pflanzenfarben aus dem Garten, produzieren eigene Farben und verwenden sie zum Beispiel als Theaterschminke. Eine Kita aus Dinslaken unterstützt Peter Reichenbach bei seiner Arbeit. Längst hat sich seine Idee der „Sevengardens" zu einem weltweiten Garten-Netzwerk entwickelt.

Mitmachcharakter haben auch zwei Berliner Projekte. Bei geräusch[muʹzi:k] greifen die Kinder zu Alltagsgegenständen und beantworten mit ihren „Instrumenten" Fragen der akustischen Art: Wie klingt das Gehen auf dem Mond? Experimentelle Musik entsteht, wenn Kaffeetassen sich mit Aluminiumfolie unterhalten. Simone Schander und das KinderKünsteZentrum Berlin lassen die Kinder mit Pinsel, Schwämmen und Farben ihre Vorstellungen von Glück auf einer meterlangen Leinwandrolle gestalten und erforschen dabei mit Händen und Füßen unterschiedliche künstlerische Methoden.

Daneben widmen sich drei Inszenierungen typischen Themen der jungen Zuschauer. Das Tübinger Theater Papilio hat, inspiriert von Paul Klee und Dada, aus Farben, Formen und Klängen ein visuelles Theatererlebnis für Zwei- bis Vierjährige geschaffen. Das Theater o.N. aus Berlin weckt mit seiner Inszenierung „kling, kleines ding" den Erfindergeist und verwendet Steine als Grundlage für eine musikalische Performance. Das tanzhaus nrw aus Düsseldorf dagegen hat mit dem „elephant walk" eine zeitgenössische Tanzchoreografie entwickelt, die ihre kleinen Zuschauer mit Tieren und ihren Eigenheiten gefangen nimmt.

Begleitet wird die Tagung von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit einer Ausstellung in den Technischen Sammlungen, Kurzpräsentationen lokaler Initiativen und einem großen KinderKunstFest in mehreren Dresdner Kitas. Anmeldungen sind noch bis 7. September 2012 möglich. Alle wichtigen Informationen gibt es auf www.dresden.de/kultur/vonanfangan.

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