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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/06/pm_101.php 29.05.2015 02:57:37 Uhr 18.09.2024 10:31:49 Uhr

Ein vergessener Künstler wird 80: Ralph Wünsche

Am 2. Juli wäre der Maler und Zeichner Ralph Wünsche 80 Jahre alt geworden. 1932 in Dresden geboren, starb er 2004 in Wien.

Er gehört hierzulande zu den vergessenen Künstlern, zumal er schon früh Dresden verließ. Ein Konvolut seiner Zeichnungen ist nun im Stadtarchiv Dresden sehen.

Das Archiv übernahm 2011 von der Witwe des Malers, die seither in Dresden lebt, einen Teilnachlass von Ralph Wünsche. Der Bestand enthält auch persönliche Dokumente, Fotos, Programme der Vorträge sowie Gästebücher der Hauskonzerte des Salons Saval-Wünsche in Wien. Weitere Nachlassteile befinden sich im Deutschen Theatermuseum München, im Stadtmuseum Berlin, im Zentrum für Theaterforschung der Universität Hamburg und im Österreichischen Theatermuseum.

Ralph Wünsche begann Malerei in Dresden und Berlin-Weißensee zu studieren. Die politischen Verhältnisse, insbesondere die Entwicklungen in der Kulturpolitik der DDR, zwangen ihn 1955 zur Entscheidung, in Westberlin sein Studium fortzusetzen und abzuschließen. Er beendete sein Studium als Meisterschüler des Stahlplastikers Hans Uhlmann.

Sein ursprünglicher Lebensentwurf, als freiberuflicher Maler und Zeichner zu existieren, ging nicht auf. Die Zeit der Wirtschaftswunder in den 1960er Jahren war trotz des allgemeinen materiellen Überflusses existentiell schwierig für den Maler. Ralph Wünsche arbeitete deshalb auch als Redakteur, Graphiker sowie Kurator für Kunstausstellungen großer Institutionen in Westberlin und er hielt Vorträge für die Erwachsenenbildung des Kunstdienstes der Evangelischen Kirche in Berlin.

Künstlerisch weiter aktiv, beteiligte er sich an Sammelausstellungen und präsentierte sich in Einzelausstellungen unter anderem in Wien, Warschau, Berlin und München. Besonders prägend für sein Werk waren, dank mehrerer Stipendien der Berliner Akademie der Künste, die Aufenthalte in der Villa Serpentara in Olevano Romano, rund 60 Kilometer südlich von Rom. Mit dem Hintergrund dieser engen Verbundenheit findet aus Anlass seines 80. Geburtstages im September/Oktober 2012 im Museo di Olevano Romano (Italien) eine Retrospektive statt. Geplant ist ein zweisprachiger Katalog in deutsch und italienisch.

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