70. Jahrestag der Hinrichtung von polnischen Widerstandskämpfern durch das Naziregime

Bürgermeister Martin Seidel gedenkt der Opfer gemeinsam mit Gästen aus Gostyń

Vertreter der befreundeten Stadt Gostyń, des Verbandes ehemaliger polnischer Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und der Schule „Schwarze Legion" aus Gostyń werden am 16. Juni 2012 in Dresden erwartet. Zusammen mit Bürgermeister Martin Seidel und weiteren Dresdnerinnen und Dresdnern werden sie der Ermordung von zwölf Mitgliedern der Widerstandgruppe „Schwarze Legion" aus Gostyń vor 70 Jahren gedenken. Die polnischen Partisanen wurden am 23. und 24. Juni 1942 von den Nationalsozialisten in der Hinrichtungsstätte am Münchner Platz ermordet. Eingeladen zum gemeinsamen Gedenken hat wie jedes Jahr der Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten e. V. im Freistaat Sachsen.

Unter den Gostyńer Gästen wird auch in diesem Jahr Marian Sobkowiak sein, der für sein Engagement für die deutsch-polnische Versöhnung und den Wiederaufbau der Frauenkirche mit dem Bundesverdienstkreuz und der Ehrenmedaille der Landeshauptstadt Dresden ausgezeichnet wurde. Marian Sobkowiak war Mitglied der Widerstandsgruppe „Schwarze Legion", wurde mit seinen Kameraden verhaftet und nach Dresden gebracht. Er entkam der Hinrichtung nur, weil er noch nicht volljährig war. Er wurde zur KZ-Haft verurteilt, die er durch die Hilfe von deutschen Mithäftlingen überlebte. Er hat seinen Kameraden vor ihrer Hinrichtung versprochen, sie nicht zu vergessen und kommt jedes Jahr nach Dresden, um die Erinnerung an ihr Schicksal wachzuhalten.

Die gemeinsamen Berührungspunkte aus der Geschichte sind die Basis für die Städtefreundschaft zwischen Dresden und Gostyń. Sie hat sich inzwischen zu einem regen Austausch auf verschiedenen Gebieten entwickelt. Dazu zählen Jugend- und Sportbegegnungen ebenso wie Praktika für Studenten, enge Kontakte der Handwerkskammern und die Zusammenarbeit der Städte bei einem aktuellen EU-Projekt zum Thema Verkehrsentwicklung.

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