Stadt zieht positive Abfallbilanz für 2011

In der Landeshauptstadt sind im vergangenen Jahr insgesamt 186 108 Tonnen Abfälle angefallen. Gegenüber 2010 entspricht das einer Zunahme um vier Prozent.
„Wir sehen die gestiegene Abfallmenge als einen Erfolg an, der auf eine bessere Getrenntsammlung durch die Bürgerinnen und Bürger zurückzuführen ist. Es wurden vor allem mehr Bioabfälle (plus 1094 Tonnen) gesammelt und mehr Grün- und Gehölzabfälle (plus 2323 Tonnen) bei den acht Wertstoffhöfen und acht Grünabfallannahmestellen abgegeben", resümiert Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.
Eine weitere Ursache für den Anstieg der Abfallmengen ist der Bevölkerungszuwachs in der Landeshauptstadt Dresden 2011. Zum 30. Juni waren es 6196 Einwohner mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr davor.
Abfälle aus privaten Haushalten
Im Pro-Kopf-Aufkommen sind die meisten Abfallmengen konstant geblieben. Steigerungen gab es beim Bioabfall (1,5 Kilogramm mehr) und den Grünabfällen (4,1 Kilogramm mehr). Ein geringer Rückgang trat beim Restabfall (0,2 Kilogramm je Einwohner weniger) ein.
Bei den im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden erfassten Elektrogeräten war ein Zugewinn von 18 Tonnen zu verzeichnen. Insgesamt 2395 Tonnen Altgeräte, vom Kühlschrank, Unterhaltungselektronik, Bildschirmgerät bis zur Gasentladungslampe, wurden auf den Wertstoffhöfen abgegeben und so der Verwertung zugeführt.
Die Menge der in den Gelben Tonnen und Säcken gesammelten Verkaufsverpackungen blieb nahezu konstant (41,4 Kilogramm je Einwohner). Nicht alles, was in die Sammelbehältnisse geworfen wurde, gehörte dort hinein. Lag der Anteil von Fehlwürfen 2008 noch bei 29 Prozent, so ist er im vergangenen Jahr auf 31 Prozent gestiegen. Bei der aufwendigen Aussortierung erwiesen sich Glas, Video- und Audiokassetten sowie Windeln als besonders störend.
Ab August konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über das neue Altpapiersammelsystem ab 2012 mit Blauer Tonne für Altpapier informieren. Zum Tag der offenen Tür am 1. Oktober 2011 kamen mehr als 500 Besucher und Besucherinnen.
Illegale Ablagerungen und Sauberkeit
Bei den illegalen Ablagerungen von Abfällen gab es sowohl eine positive als auch negative Entwicklung. Die Anzahl, der als Stückgüter erfassten Gegenstände (Haushaltgroßgeräte, Bildschirmgeräte, Fahrzeugreifen, Kfz-Batterien und Feuerlöscher), ging in allen Teilmengen zurück. Insgesamt 384 Gegenstände weniger mussten die Beauftragten der Landeshauptstadt Dresden auf den geordneten Entsorgungsweg bringen. „Sorgen bereiten uns der illegal im Stadtgebiet abgelagerte Sperrmüll, Restabfall und die Schadstoffe. 23 Tonnen (Sperrmüll und Restabfall) bzw. 720 Kilogramm (Schadstoffe) waren es mehr als 2010. Die dafür erforderlichen Sammlungs- und Entsorgungskosten sind um rund 2700 Euro auf insgesamt 185 992 Euro gestiegen. Die Abgabe von Sperrmüll und Schadstoffen bei den Wertstoffhöfen ist gebührenfrei, so dass derartige Handlungen unverständlich und zudem noch ordnungswidrig sind", appelliert Detlef Thiel an die Bürgerinnen und Bürger.
Die Witterungslage lies 2011 nahezu kontinuierlich Straßen- und Gehbahnreinigungen zu, so dass die Menge Straßenkehricht um 1674 Tonnen höher ausfiel als 2010. Zur Verbesserung der Entsorgung bei Unterwegsabfällen wurden 28 Papierkörbe neu aufgestellt und 119 Stück gegen neue, größere Behälter ausgetauscht. Von April bis September wurde auf der Prager Straße der Entleerungszyklus von einmal auf zweimal täglich mit Erfolg getestet und fortgeführt. Insgesamt betrachtet, spiegelt sich das erweiterte Angebot allerdings nicht in der erfassten Menge von Papierkorbabfällen wider, diese ging um elf Tonnen zurück.
Früh übt sich
Dass Kinder sich bereits im Vorschulalter mit dem Thema Abfall auseinandersetzen, und dabei vieles lernen können, wird in einem der abfallpädagogischen Projekte der Abfallberatung der Landeshauptstadt Dresden praktiziert. Die abfallwirtschaftliche Partnerschaft zwischen der Kindertageseinrichtung Haydnstraße und dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft feierte 2011 ihr 10-jähriges Bestehen. Die Kinder erlernen spielerisch richtig mit Abfall umzugehen und werden bei Besichtigungen selbst zu kleinen „Müllmännern".
„Wenn Frau Dietz von der Abfallberatung zu uns kommt und mit den Kindern zum Beispiel Müll für einen Verrotteversuch „vergräbt", sind unsere Großen immer mit Begeisterung dabei", berichtet Anneli Kupai, die Leiterin der Kita.
Internationales Interesse an Dresdner Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft der Landeshauptstadt Dresden hatte auch 2011 wieder eine starke internationale Anziehungskraft. Vertreter von Behörden und Universitäten u. a. aus Frankreich, Brasilien, Nepal, China und Israel informierten sich über das Abfallwirtschaftskonzept der Landeshauptstadt Dresden und konnten Anregungen für die Arbeit in ihren Ländern mitnehmen. Im Rahmen der UNEP-Bildungskurse, an denen 2011 mehr als 40 Vertreter weltweit aus Entwicklungsländern teilnahmen, unterstützt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft seit Jahren die praxisnahe Weiterbildung von Verwaltungsfachkräften.