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Ausstellung „Geliebter Alltag“ noch bis 27. April geöffnet

Malerei, Grafik und Objekte von Ines Lehmann im Stadtarchiv

Noch bis zum 27. April kann im Stadtarchiv die Ausstellung „Geliebter Alltag" mit Arbeiten von Ines Lehmann besucht werden. Von der Dresdner Künstlerin sind Malerei, Grafiken und Objekte rund um den Alltag zu sehen: Kartoffeln schälen, kochen, sauber machen, Wäsche waschen, bügeln, aufräumen... Routine eben, Tag für Tag. Da ist wohl selten Jubelgeschrei zu hören - obwohl uns dabei ein ganzer Stab technischer Errungenschaften behilflich ist. Wie wertvoll so ein Alltagstrott sein kann, begreifen wir wahrscheinlich erst, wenn etwas Unerwartetes, Krankheit oder Altersgebrechen die Normalität durcheinander wirbeln.

Die Ausstellung von Ines Lehmann ist eine phantasievolle Liebeserklärung an den Alltag mit all seinen Mühen und Freuden. Zeichnungen in der Größe von Küchenfliesen halten gewohnte Bewegungen fest, die nicht zum Nachdenken auffordern, sondern zum entspannten Betrachten einladen.

Das Gewohnte dient der Künstlerin als Ausgangspunkt für neue Ideen. „Während sich meine Hände mit Vertrautem beschäftigen, sind die Gedanken frei, sich zu tummeln", bekennt Ines Lehmann. „Plötzlich kann ich ein Erlebnis, das ich seit Tagen mit mir herumtrage, einordnen. Auf einmal fällt mir ein, wie ich am besten an ein lange hin und her überlegtes Thema herangehen kann oder mir wird klar, wie ich mich in einer schwierigen Frage entscheiden werde. Auch sehe ich manchmal die Dinge um mich mit neuen Augen und ich habe Freude daran."

Von der Freude am Entdecken und Ausprobieren zeugen Arbeiten in Öl und kleinformatige Kreidezeichnungen, die in dieser Ausstellung zu sehen sind. Die Künstlerin hat sich dem Thema „Alltag" über verschiedene Techniken genähert. Herrentaschentücher wurden mit Motiven von alltäglichen Bewegungen bestickt und teilweise vergoldet. Das Gold steht hier für die Kostbarkeit des Augenblicks. Überraschendes findet man auch bei den Keramik-Objekten. Unter ihnen gibt es solche, die aussehen, als entstammten sie einer archäologischen Grabung - ein Hinweis darauf, dass uns Alltagstätigkeiten schon seit Urzeiten am Leben erhalten. Andere Objekte sind so geformt, dass sie einem sofort als „unpraktische" Gegenstände auffallen - denn Alltag ist viel mehr als nur berechenbare Effektivität.

Die 1964 in Dresden geborene Künstlerin absolvierte neben einem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ein Architekturstudium in Sofia und ein Forschungsstudium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. Als Architektin war sie in vielen Projekten involviert, unter anderem im Sanierungsprojekt Dresdner Hechtviertel. Nach einem Aufbaustudium Kunst-Therapie an der HfBK arbeitet Ines Lehmann als freiberufliche Malerin und Kunsttherapeutin, seit 1999 als Kunsttherapeutin im St.-Marien-Krankenhaus Dresden.

Die Ausstellung „Geliebter Alltag" kann im Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1, dienstags und donnerstags von 9 bis 18 Uhr, mittwochs von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr besucht werden, der Eintritt ist frei.

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