Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/04/pm_051.php 29.05.2015 02:54:26 Uhr 30.11.2024 01:54:24 Uhr |
Denkmalschutz in Dresden 2011
Bürgermeister Dr. Ralf Lunau zieht Bilanz
In einer Pressekonferenz präsentierten Bürgermeister Dr. Ralf Lunau, der Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz, Manfred Wiemer, sowie der Abteilungsleiter Denkmalschutz, Dr. Bernhard Sterra, heute Fakten und Ausblicke zum Denkmalschutz in der Landeshauptstadt Dresden.
In Dresden gibt es etwa 13 000 Kulturdenkmäler und acht teilweise sehr großflächige Denkmalschutzgebiete. 2011 hat das Amt für Kultur und Denkmalschutz 723 denkmalschutzrechtliche Genehmigungen und 738 Negativatteste erteilt. 1071 Stellungnahmen an die Bauaufsichtsbehörden konnten erstellt und 522 Steuerbescheinigungen ausgereicht werden. Außerdem gab es archäologische Stellungnahmen und Förderanträge zu bearbeiten.
Stellvertretend für zahlreiche im Jahr 2011 abgeschlossene Sanierungen, Instandsetzungen und Umnutzungen von denkmalgeschützten Objekten steht der Ort der Pressekonferenz, die Kindertagesstätte „Rasselbande“ auf der Gret-Palucca-Straße 3. Zwischen 1963 und 1965 ist sie nach einem Entwurf von Architekt Helmut Trauzettel als Krippe für 72 Kinder entstanden. Der Bau ist pavillonartig, lässt viel Licht in die Räume und ist in seinen kindgerechten Proportionen und der zeitgemäß heiteren Farbgebung auch im internationalen Vergleich fortschrittlich. Seit 2004 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Bei der Sanierung sind zahlreiche Überformungen der 1970er bis 90er Jahre beseitigt worden.
Auch technische Denkmäler sind Teil der denkmalpflegerischen Arbeit. Die umfassende Restaurierung der 1909 erbauten und in den 1930er Jahren veränderten Jahn-Orgel der Striesener Versöhnungskirche förderte das Amt für Kultur- und Denkmalschutz.
Unter dem Titel „Auferstanden aus Ruinen – 20 Jahre Denkmalschutz in den neuen Bundesländern“ veranstaltete das Amt für Kultur und Denkmalschutz 2011 eine große Fachtagung. Hier ist Bilanz der Denkmalpflege in Ostdeutschland nach 1990 gezogen worden. Bundesweit hat das große Resonanz gefunden. An den Erfolg soll angeknüpft werden. Der fachliche und öffentliche Dialog geht 2013 weiter mit dem Thema „Denkmalpflege und Baukultur“.
Der Tag des offenen Denkmals 2011 unter dem Motto „Romantik, Realismus, Revolution – das 19. Jahrhundert“ organisierte das Amt für Kultur und Denkmalschutz für Dresden. Neben Rathäusern, Kirchen, Museen oder Friedhöfen öffneten auch populäre Objekte wie das Lingnerschloss ihre Pforten für die Besucher. Auf großes Interesse sind vor allem unbekanntere Kulturdenkmale wie die Übigauer Weft oder das Atelierhaus des Bildhauers Edmund Möller in der Gostritzer Straße gestoßen. Überwältigend ist das Interesse für das Lahmann Sanatorium gewesen. Seine immer wieder geforderte Wiederbelebung stellt ein gutes Beispiel für Nutzungs- und Funktionswechsel historischer Gebäude dar. Im vergangenen Jahr ist mit der Planungen zur Entwicklung des Gesamtgeländes und für einzelne Objekte begonnen worden. Vorausgegangen war ein im Sommer 2011 veranstalteter Architektenwettbewerb.
Im Rahmen des Projektes „Pegasus - Schulen adoptieren Denkmale“ ist die Landeshauptstadt seit 2011 erstmals mit einem eigenen „Schaufenster Dresden“ beteiligt. Die Landeshauptstadt fördert Lerngruppen, die sich in ihren Projekten mit der Dresdner Baukultur auseinandersetzen. Auf der Denkmalmesse 2012 in Leipzig werden die Preisträger vorgestellt. „Pegasus“ wird vom Staatsministerium für Kultus und Sport gefördert und organisiert.
Neben den durch das Amt in der vergangenen erarbeiteten Publikationen, etwa zu Dresdner Rathäusern und „Verlorenen Kirchen“, die teilweise bereits in die zweite Auflage gehen werden, ist derzeit eine Dokumentation über Dresdner Schulen in Vorbereitung, die über historische Dresdner Schulbauten informieren wird. Darüber hinaus wurde 2011 ein auf einer Ausstellung basierendes Buch zu „Dresden und seine Architekten - Strömungen und Tendenzen 1900-1970“ abgeschlossen und ist mittlerweile im Buchhandel erhältlich.
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