Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/03/pm_044.php 29.05.2015 02:52:47 Uhr 04.01.2025 19:26:37 Uhr |
Alles gleich? Die neue Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden im Gespräch
Seit dem 1. Januar 2012 ist Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah neue Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden. Die Aufgabenstellung der Gleichstellungsbeauftragten definiert sich vorrangig aus Art. 3 Abs. 2 des Grundgesetzes, in dem es heißt: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Gleichstellung - ist das angesichts der gleichermaßen gesicherten Ausbildung, der beruflichen Qualifikationen und Kompetenzen von Frauen und Männern, der bestehenden Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf überhaupt noch ein Thema?
Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah: "Ja, ist es. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Wenn auch Frauen mittlerweile besser ausgebildet werden als je zuvor, gibt es immer wieder starke Tendenzen, ihre Potentiale im Erwerbssystem nicht ausreichend zu nutzen. Wenn auch das Thema „Väter in Elternzeit" mittlerweile anerkannt ist, gibt es immer noch Hürden, die es Männern erschweren, ihrem Wunsch nach (auch längerfristiger) Elternzeit nachzukommen. Frauen und Männer - so formuliert es die Stellungnahme der Bundesregierung zum ersten Bundesgleichstellungsbericht des Jahres 2011 - stehen als Managerinnen und Manager ihres Lebenslaufs vor unterschiedlichen Herausforderungen. Sie treffen auf ungleiche Voraussetzungen bei der Koordination von Anforderungen in Aus- und Weiterbildung, Erwerbs- und Fürsorgearbeit sowie gesellschaftlichem Engagement. Eine zeitgemäße Gleichstellungspolitik steht vor der Aufgabe, nicht nur rechtliche und institutionelle Rahmen den tatsächlichen Bedürfnissen anzupassen und damit traditionelle Rollenzuschreibungen aufzubrechen, sondern gleichzeitig das Leitbild gleicher Verwirklichungschancen von Frauen und Männern im allgemeinen Bewusstsein zu verankern. Dabei ist es nach wie vor grundsätzliche Pflicht und Querschnittsaufgabe von Gleichstellungsarbeit, darauf zu achten, dass jedwede Entscheidung keine kurz- oder langfristigen Folgen für ein Geschlecht hat."
Die praktische Umsetzung des Verfassungsgrundsatzes der Gleichberechtigung von Frau und Mann ist Aufgabe des Staates und seiner Organe, zu dem jede Kommunalverwaltung und jeder Stadtrat zählen.
„Meine Aufgaben bestehen zum Beispiel in der Beratung und Begleitung von Ämtern zu gleichstellungsrelevanten Aufgaben in engen Zusammenarbeit mit den Fraktionen des Stadtrates sowie in der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, in der Unterstützung von Projekten und in der Offenlegung gesellschaftlicher Benachteiligungen von Frauen und Männern", so Stanislaw-Kemenah weiter.
Zu ihren thematischen Arbeitsschwerpunkten zählen aktuell: Arbeitsmarkt (Alleinerziehende, Frauen in Führungspositionen), Stadtplanung/-entwicklung (INSEK), Gesellschaftswandel und Kultur (KEP) und die Genderforschung. Außerdem hat sie die Federführung für den Einführungs- und Steuerungsprozess der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene, deren Beitritt die Landeshauptstadt Dresden dieses Jahr plant.
Stanislaw-Kemenah will mit ihrer Arbeit den bisherigen Ansatz der Gleichstellung von Frau und Mann intensivieren. Konkret heißt das für sie beispielsweise eine flächendeckende geschlechterdifferenzierte Erhebung von Statistiken zu erreichen, Vernetzungen auszubauen und den im Bericht zur Gleichstellung 2010 angeführten Handlungsbedarf in die tägliche Arbeit umzusetzen. Strukturelle und fachliche Verankerung von Gleichstellung in der Verwaltung der Landeshauptstadt Dresden will sie ausbauen und soziale Inklusion durchsetzen.
Equal-Pay-Day am 23. März 2012
In einer Podiumsdiskussion am Freitag, 23. März 2012, 18 Uhr geht es um „Frauenberufe: unterbezahlt, schlecht bewertet, ausgenutzt - Lohngerechtigkeit am Arbeitsmarkt".
Der Equal-Pay-Day markiert den Abschlusstag des Zeitraumes, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssten, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Dieser Tag weist auf Einkommensdiskriminierungen, Ungleichbehandlungen entsprechend den Berufsfeldern und ungerechte Bewertung von unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsformen hin. Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah, wird den Abend im Clara-Schumann-Saal des Kulturrathauses in der Königstraße 15 moderieren. (Anlage).
Girls' Day und Boys' Day am 26. April 2012
„Du kannst mehr" heißt es zum Girls' Day und Boys' Day wieder. Der Mädchen- und Jungenzukunftstag bietet beiden Geschlechtern sich jenseits der „klassischen Rollen" in den beruflichen Entwicklungen zu informieren, auszuprobieren und zu entdecken. Kein Beruf ist typisch Mann oder Frau. Die Rahmenveranstaltung findet am Donnerstag, 26. April 2012 von 9 bis 13 Uhr in der JohannStadtHalle, Holbeinstraße 68 statt. Die Anmeldungen laufen bereits.
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