Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/03/pm_007.php 29.05.2015 02:52:19 Uhr 02.12.2024 04:18:39 Uhr |
Hunde, Katzen und Exoten: Tierheimbilanz 2011
Bürgermeister Martin Seidel und der Abteilungsleiter Tierschutz und Tierseuchenbekämpfung des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes Lutz Meißner stellten heute gemeinsam die Statistik des Tierheimes für 2011 vor. (Zahlen in Klammern entsprechen 2010)
Von 483 Hunden waren letztes Jahr 284 (298) Fundtiere, 82 (76) Abgaben und 117 (87) Zwangspflegen. 246 Fundhunde (209), das sind 86,6 Prozent, wurden vom Besitzer wieder abgeholt. Der Vorjahreswert lag bei 70 Prozent. 160 Hunde (165) fanden 2011 einen neuen Besitzer. Die Anzahl der eingelieferten Hunde ist nun das vierte Jahr etwa gleichbleibend.
Bei den Katzen wurden von insgesamt 837 Tieren, 671 (597) gefunden, 94 (84) abgegeben und 72 (92) in Zwangspflege genommen. Von den 671 Fundkatzen fanden 56 ihre Besitzer wieder. Im Gegenzug aber gibt es einen Aktenordner voller Meldungen über vermisste Katzen. Vermitteln konnte das Tierheim 2011 insgesamt 382 (378) Katzen in ein neues Zuhause. Tendenziell ist der Bestand der Katzen im Dresdner Tierheim auf hohem Niveau. Kurzzeitig lag die Auslastung 2011 als Spitzenwert wie im Vorjahr bei weit über 150 Prozent. In der Großstadt werden Wohnungskatzen gesucht. Bei Fundtieren, aber lässt sich nicht feststellen, ob das Tier an Freigang gewöhnt ist oder in der Wohnung lebte. Deshalb können Fundkatzen nur an Tierfreunde vermittelt werden, die ihnen Freigang bieten können. Jungtiere finden meist schnell ein liebevolles neues Zuhause.
In weiteren 539 (499) Fällen kamen sonstige Tiere (alle außer Hund und Katze) ins Dresdner Tierheim. Darunter Meerschweinchen, Zwergkaninchen, Zierfische und Exoten, aber auch Schafe, Ziegen und Minischweine. 198 (239) Mal waren es Fundtiere, 214 (194) Mal wurden Tiere von ihrem Besitzer abgegeben und 127 (66) Mal kamen Tiere in Zwangspflege. Vermitteln konnte das Tierheim 332 (328) dieser Tiere.
Exotenhaltung - Reptilien hauptsächlich - war auch 2011 die große Herausforderung. Großterrarien, spezielle UV-Lampen, Fachwissen, spezielles Futter werden gebraucht. Kompliziert ist oft die Artbestimmung, um die Tiere entsprechend zu halten.
Spenden und Helfer: 2011 gingen 146 Geldspenden im Wert von 27 782 Euro im Tierheim ein. Davon war eine Spende in Höhe von 20 000 Euro für den Einbau von Windfängen in den Hundezwingern dabei.
Wichtig für den Tierheimalltag sind die ehrenamtlichen Helfer. Sie unterstützen die Mitarbeiter bei der Pflege der Tiere, unentgeltlich in ihrer Freizeit. Gassigeher übernehmen das Ausführen der Tierheimhunde. Vier haben die Erlaubnis, gefährliche Hunde auszuführen. Das Dresdner Tierheim sucht ständig Personen, die Erfahrungen mit großen, schwierigen Hunden haben und sicher mit ihnen umgehen können. Regelmäßiger Kontakt der Gassigeher mit „Ihren" Hunden ist sehr wichtig. Aus diesen Gründen kann niemand einfach spontan Hunde aus dem Tierheim ausführen.
Wer die Arbeit im Tierheim kennenlernen möchte, kann hier sein Praktikum absolvieren. 2011 nutzten das zwei Schüler und 13 Praktikanten. Im Jahr 2011 begannen zwei junge Frauen ihr Freiwilliges soziales Jahr im Tierheim. Auch wer gemeinnützige Stunden ableisten muss, ist im Tierheim willkommen.
Die Zwangspflegen nahmen 2011 zu von 87 auf 117 zu. 5 Hundewürfe (33 Welpen) mussten so letztes Jahr aufgenommen werden, weil deren Haltung nicht mehr tiergerecht möglich war. Diese Tiere kommen ins Tierheim, wenn Besitzerin oder Besitzer sich nicht mehr um sie kümmern können oder dürfen. Gründe sind u. a. Krankenhausaufenthalte, Hafteinlieferung, Fortnahmen wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, Verstöße gegen das Sächsische Gefahrhunderecht, Zollbeschlagnahmen, Wohnungsräumungen. Was wird aus diesen Tieren? Manche können wieder zu ihrem Besitzer zurück. Manche werden eingezogen oder freiwillig abgegeben. Artengeschützte Tiere gehen an behördlich benannte Pflegestellen oder sie werden vom Tierheim vermittelt.
Die Sanierung des Hundehauses startete im August 2011 und wird in drei Bauabschnitten realisiert. Zwei Abschnitte (21 und 11 Plätze) sind schon fertig. Im letzten Abschnitt (22 Plätze) laufen gegenwärtig die Abbrucharbeiten an. Während der Arbeiten am Hundehaus werden die Hunde, für die kein Platz vorhanden ist, in einer Tierpension untergebracht, derzeit 3 Tiere. Die Aufnahme von Fundhunden - eine Pflichtaufgabe des Tierheims - ist in jedem Fall gewährleistet.
Das Hundehaus wurde 1996 in Betrieb genommen. Die täglichen Reinigungsarbeiten und die Schlammlawine von 2005 hinterließen Bauschäden, die dringend zu beseitigen waren. Beim Abbruch stellte man fest, dass die Isolationsschicht im Fußboden komplett durchnässt war. Der gesamte Fußboden wird nun saniert. Die Fliesen werden durch einen rutschsicheren Fußbodenbelag ausgetauscht. Die für die hohe Luftfeuchte in den Räumen nicht geeignete Decken werden erneuert. In den Innenzwingern soll ein Windfang eingebaut werden, um die Liegeflächen bei geöffneten Luken tierfreundlicher zu gestalten. Die Bauarbeiten kosten etwa 161 000 Euro.
Vermittlungswochenenden sind immer am ersten Wochenende im Quartal jeweils Sonnabend und Sonntag von 13 bis 15 Uhr. Beim letzten Vermittlungswochenende Anfang Januar 2012 konnten zwei Hunde, sechs Katzen sowie vier Vögel, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen und eine Bartagame das Tierheim verlassen. Das nächste Vermittlungswochenende ist am 14. und 15. April 2012.
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