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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/11/pm_062.php 29.05.2015 02:47:36 Uhr 18.09.2024 10:40:47 Uhr

Zwei neue Statistik-Faltblätter "Dresdner Zahlen aktuell" erschienen

In zwei neuen Statistik-Faltblättern der Reihe „Dresdner Zahlen aktuell“ geht es um die Lebenssituation von Behinderten und um auf Hartz IV angewiesene Menschen.

Die Ausgabe 05/2011 greift auf Befragungsdaten der Kommunalen Bürgerumfrage 2010 zurück. Darin wird festgestellt, dass in etwa 14 Prozent der Haushalte mindestens ein Mitglied über einen Schwerbehindertenausweis verfügt. Insgesamt gibt es in Dresden 70 950 Menschen mit Behinderung.

Bei den Befragten im Alter bis zu 65 Jahren betraf das acht Prozent der Haushalte, bei denjenigen im höheren Alter deutlich mehr: 22 Prozent der Befragten gaben an, selbst einen Schwerbehindertenausweis zu besitzen, bei sieben Prozent besaß (auch) ein anderes Haushaltsmitglied diesen Nachweis.

Unter den jüngeren Befragten gaben zwei und unter den älteren fünf Prozent an, dass ein Ausweis zwar nicht vorhanden ist, aber vermutlich Anspruch darauf bestehe.

Um die Lebenssituation auswerten zu können, wurden verschiedene Merkmale wie Haushaltseinkommen, Wohnverhältnisse, Sicherheitsempfinden, Erwerbstätigkeit und Familienstand betrachtet. Besonders in der Altersgruppe der unter 65-jährigen Befragten zeigen sich deutliche Einkommensunterschiede: Lebten Personen mit einer Behinderung im Haushalt, belief sich deren durchschnittliches Äquivalenzeinkommen auf 1233 Euro gegenüber 1400 Euro bei den anderen.

Für Haushalte älterer Befragter ist der Unterschied geringer: 1313 Euro bzw. 1377 Euro. Jüngere Befragte mit Schwerbehindertenausweis beurteilten ihre persönliche wirtschaftliche Lage demnach auch schlechter.

Hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Wohnung finden sich kaum Differenzen – beide Befragtengruppen waren zufrieden mit ihrer Wohnung. Menschen mit Behinderungen beurteilten unabhängig vom Alter die Sicherheit in ihrer Wohnung, im Wohngebiet und in der Stadt insgesamt schlechter als der „Rest“.

Trotz ihrer Schwerbehinderung waren 43 Prozent der Umfrageteilnehmer im Alter zwischen 16 und 64 Jahren erwerbstätig und 39 Prozent bezogen Rente oder Pension. 26 Prozent der Befragten mit Schwerbehindertenausweis unter 65 Jahren waren verheiratet, das ist ähnlich wie bei Nichtbehinderten. Aber sie waren häufiger geschieden (29 Prozent im Vergleich zu elf Prozent der Personen ohne entsprechenden Ausweis), und sie lebten seltener in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft.

Die Ausgabe 06/2011 von „Dresdner Zahlen aktuell“ beschäftigt sich mit der Situation von Hartz-IV-Empfängern (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld). Die Zahl der Arbeitslosengeldempfänger (55 497 Personen) war im Jahr 2010 so gering wie nie zuvor. Deren Anteil, gemessen an der Zahl der Einwohner (0 bis 64 Jahre), betrug nur noch 13,8 Prozent.

Auch die Zahl der sogenannten Bedarfsgemeinschaften ging zurück. Als Bedarfsgemeinschaften werden Arbeitslosengeldempfänger und deren Angehörige, die Sozialgeld erhalten, bezeichnet. Mit 33 352 liegt diese Zahl sogar unter dem bisherigen Tiefstand von 2008 (33 475).

Von 19 666 Single-Bedarfsgemeinschaften war nur jede dritte ein weiblicher Single. Bei diesem Haushaltstyp ist erfreulicherweise der Anteil der jugendlichen Empfänger (15 bis unter 25 Jahre) zurückgegangen. Gestiegen ist jedoch die Zahl der 45- bis unter 65-Jährigen.

Die Zahl der Partner-Bedarfsgemeinschaften mit und ohne Kindern ist gegenüber 2009 um 642 gesunken. In 9492 Gemeinschaften lebten Kinder (unter 15 Jahren), überwiegend in Haushalten mit Alleinerziehenden. Von den Alleinerziehenden befanden sich 2399 in keinem Arbeitsverhältnis. In Gorbitz sowie Prohlis-Süd bezogen mehr als die Hälfte der Kinder Sozialleistungen. Den geringsten Anteil mit unter drei Prozent fand man in Altfranken/Gompitz und in Gönnsdorf/Pappritz.

Ausführliche Informationen, einschließlich Grafiken, enthalten die Faltblätter „Dresdner Zahlen aktuell“, Ausgaben 05/2011 und 06/2011, die kostenlos bei der Kommunalen Statistikstelle (Nöthnitzer Straße 5, Telefon 4 88 11 00, Telefax 4 88 69 13, E-Mail statistik@dresden.de) erhältlich sind und in den Infostellen der Rathäuser, Ortsämter und Ortschaftsverwaltungen sowie in den Bürgerbüros ausliegen.

Ausgewählte Informationen sowie die Faltblätter zum Herunterladen finden Sie außerdem auf den Statistik-Webseiten.