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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/11/pm_048.php 29.05.2015 02:47:25 Uhr 30.11.2024 01:45:38 Uhr

Beschäftigung und Demographie in Dresden: Bestandsaufnahme und Aussichten

Nachdem bei einer früheren Veranstaltung am 15. September die Entwicklung der Bruttowertschöpfung in der Landeshauptstadt Dresden diskutiert wurde, stehen diesmal demographische Trends und Veränderungen am hiesigen Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. In Dresden hat sich die Beschäftigungssituation in den letzten Jahren insgesamt überwiegend positiv entwickelt.

Neue Jobs entstanden überwiegend in den Dienstleistungsbereichen. Besonders im Segment der Hochqualifizierten wurde die Beschäftigung stetig ausgeweitet (+24% seit 2000). Bei den Hochqualifizierten herrscht mittlerweile nahezu Vollbeschäftigung. Die Zahl der Jobs für Niedrigqualifizierte hat sich hingegen verringert (-20% seit 2000). Auch konnten niedrigqualifizierte Jobsuchende nur unterdurchschnittlich vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitieren.

Dresden ist zur Deckung seiner Arbeitsnachfrage stark auf Einpendler angewiesen. Ohne Einpendler hätten den Unternehmen der Stadt im Jahr 2010 rein rechnerisch mehr als 12.000 Arbeitnehmer gefehlt. Besonders groß wäre die Lücke bei den Beschäftigten mit mittlerer Qualifikation.

Was bedeuten diese Trends für die zukünftige Entwicklung der Beschäftigung in der Landeshauptstadt Dresden? Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose wird die Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in den kommenden Jahren nahezu konstant bleiben. Das ist im Vergleich zum Rest Sachsens und Ostdeutschland ein relativ positiver Befund. Herr Prof. Marcel Thum, Geschäftsführer der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts, weist aber darauf hin, dass „die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften auch in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Die Stadt ist für diese Herausforderungen prinzipiell gut aufgestellt. Allerdings müssen weitere Arbeitskräftepotenziale erschlossen werden."

Derzeit profitiert die Stadt von Reurbanisierungseffekten. Gerade die Zahl der Hochqualifizierten, die einen Job außerhalb Dresdens innehaben, aber hier wohnen, nimmt zu. Diese Auspendler stellen eine wichtige Quelle für das langfristige Beschäftigungswachstum in Dresden dar. Allerdings sind diese Reurbanisierungseffekte durch den demographisch bedingten Bevölkerungsrückgang stark begrenzt. Auf Dauer muss sich Dresden in nationalen und internationalen Wettbewerb um Fachkräfte behaupten.

Der Hochschullandschaft in Dresden ist ein wichtiger Faktor in diesem Standortwettbewerb. Derzeit wandert noch ein großer Anteil (insbesondere in MINT-Fächern) nach dem Studium ab. Hier bestünde noch ein Potenzial an gut ausgebildeten Fachkräften. Aus der Arbeitnehmerfreizügigkeit mit den mittel- und osteuropäischen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind hingegen keine nennenswerten Impulse für den Dresdner Arbeitsmarkt zu erwarten.

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