Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/11/pm_025.php 29.05.2015 02:47:09 Uhr 04.01.2025 19:08:37 Uhr |
Dresdner Umweltfachmann bei hochrangiger Tagung in Brüssel
Die „Sanierung kontaminierter Standorte als Schlüssel für ein effizientes Flächenmanagement in der Europäischen Union" ist Thema einer europäischen Konferenz am 10. November im Sachsen Verbindungsbüro in Brüssel. Fachexperten aus den Stadtverwaltungen Dresden und Leipzig tragen konkrete Beispiele aus ihrer Arbeit bei der Konferenz vor.
„Die Landeshauptstadt hat in diesem Bereich bereits Hervorragendes durch die Sanierung und gewerbliche Wiedernutzung von Altstandorten geleistet - wie zum Beispiel in Coschütz-Gittersse, Sporbitz, auf Teilflächen in Reick und im Technopark Nord. Deshalb wurde ein Vertreter der Landeshauptstadt als Referent für diese ‚guten Beispiele‘ angefragt.", so Christian Korndörfer, Leiter des Dresdner Umweltamtes. Bei der Veranstaltung in Brüssel wird Wolfgang Socher, Abteilungsleiter aus dem Umweltamt der Landeshauptstadt, gemeinsam mit der Kollegin Angela Zabojnik vom Umweltamt der Stadt Leipzig das Programm der Ausgleichsmaßnahmen auf kommunaler Ebene vorstellen. Auch Beispiele aus Dänemark und Frankreich werden dort präsentiert und mit Vertretern der EU-Kommission, des Freistaates Sachsen und Vertretern von Fachverbänden diskutiert.
„Dresden wird zeigen, wie vormals industriell oder militärisch genutzte Flächen wieder dem Naturhaushalt zugeführt werden, keiner baulichen Wiedernutzung. Diese Areale ergeben sich aus der Landschaftsplanung, damit die Funktion des ökologischen Netzes gestärkt werden kann, um gleichzeitig in der Stadt bauliche Strukturen nachverdichten zu können. Das betrifft Flächen, die aus gesamtstädtischer Sicht nicht wieder bebaut werden sollen. Es handelt sich um aufgelassene ehemals meist militärisch oder landwirtschaftllich genutzte Liegenschaften. Der Rückbau dieser alten, meist ruinösen Anlagen verbessert nicht nur die Bodeneigenschaften, sondern stabilisiert den Wasserhaushalt und das Stadtklima, außerdem verbessert es den Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nicht zu vergessen: auch das Landschaftsbild wird verbessert, indem Schandflecke beseitigt werden", so Wolfgang Socher, zuständiger Abteilungsleiter im Umweltamt.
Vor fünf Jahren hatte die Europäische Kommission in ihrer Bodenschutzstrategie eine nachhaltigere Nutzung der Böden angemahnt und die Notwendigkeit der Sanierung belasteter Standorte betont. Der im September 2011 beschlossene „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa" verfolgt das Ziel, dass bis 2050 die Wirtschaft der EU so arbeitet, dass die Ressourcenknappheit respektiert wird. Für die Nutzung der Flächen bedeutet dies, dass ebensoviele Flächen saniert werden müssen wie neue gebraucht werden. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen verfolgt die LHD schon seit mehreren Jahren die Strategie, solche Flächen über den bau- oder naturschutzrechtlichen Ausgleich zu renaturieren. Dieser Ausgleich ist gesetzlich gefordert, wenn an anderer Stelle Naturraum in Anspruch genommen wird. Bezahlen muss derjenige, der diesen Eingriff in den Naturraum verantwortet. Auf diesem Wege hat Dresden in den letzten Jahren ca. 30 ha Boden entsiegelt - das entspricht einer Fläche, die etwa 23mal den Altmarkt umfassen würde.
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