Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/10/pm_067.php 29.05.2015 02:46:36 Uhr 16.08.2024 05:58:54 Uhr

Das Kleid der Maler: Neue Ausstellung in der Galerie 2. Stock öffnet am 24. Oktober

Am 24. Oktober 2011 eröffnet der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert 19 Uhr in der Galerie 2. Stock im Neuen Rathaus die vierte und letzte Ausstellung der einjährigen Ausstellungsreihe „Spiegelfeld Dresden“ – danach führt der Autor und Kunstkritiker Heinz Weißflog in die Ausstellung „Das Kleid der Maler“ ein. Musikalisch gestaltet wird die Eröffnung von dem Pianisten Cosmas Knipschild. Die Ausstellung zeigt Werke von fünf Künstlerinnen und Künstlern der freien Künstlergruppe „Zwölf Nischen“: Franziska Fennert, 1984 in Rostock geboren, Andreas Kunath, 1955 in Radebeul geboren, Jörg Otto Schulze, 1959 in Wittenberg geboren, Thomas Traeder, 1958 in Premnitz geboren und Juliane Vesting, 1980 in Wittenberg geboren. Ihre künstlerischen Schwerpunkte reichen von den stark persönlichen Figurationen der beiden Künstlerinnen, die die jüngere Generation vertreten, bis hin zu den Landschaftsdarstellungen, Elbeansichten, Tierdarstellungen, Interieurs und expressiven Figurationen der drei Künstler der älteren Generation. Der Titel der Ausstellung verweist im metaphorischen Sinne auf „Das Kleid der Maler“, durch das sich die Künstler ausdrücken und zu ihren Bildlösungen kommen. Gezeigt werden Öl- und Acrylbilder, Pastelle, Radierungen und Zeichnungen, wobei die Malerei dominiert. Franziska Fennert ist die jüngste Malerin und Graphikerin dieser Ausstellung. Ihre Werke weisen aber schon eine starke stilistische Eigenheit auf: Der Blick weist in Richtung Osten, die künstlerische Sprache offenbart Verwandschaft mit fernöstlicher Kunst. Auffällig ist die singende Kraft von Farben und Linien, die die Wirkung der Bilder verstärkt. Franziska Fennert thematisiert ihr Leben eingewoben in größere Zusammenhänge und auch ins Mythologische gesteigert. Ganz anders äußert sich die künstlerische Kraft in den Bildern von Juliane Vesting. Hier konzentriert sich der Blick hauptsächlich auf die Figur oder die Figuren, die sich mit ihrer schicksalhaften Präsenz in einer gleichförmigen, manchmal mit Ornamenten gefüllten Fläche befinden. In der Bilderreihe werden viele menschliche Erfahrungsebenen berührt: Schicksal, Freundschaft als geteiltes Schicksal und Alter als ein ins Gesicht geschriebenes, faltenreiches Mosaik des Lebens. Schwerpunkt in der Kunst von Andreas Kunath ist die Landschaftsdarstellung. Er malt die Stadt, die Elbelandschaft, die Landschaft um Dresden. Die Bilder sind in ihrer Farbgebung reduziert, in ihrer Wirkung jedoch geladen, dynamisch und spontan. Die Stadtansichten bezaubern durch die wirksame, Raum erobernde Diagonale und das Lichtschauspiel. Dem gegenübergesetzt sind die kleinformatigen Darstellungen von Schmetterlingen intimer, aber auch zügig und treffsicher gemalt. Die Bilder und Sepiazeichnungen von Jörg Otto Schulze sind düster in ihrer Grundstimmung, aber von ansteckender Lebendigkeit im Duktus und der spontanen Farbigkeit. Diese Widersprüchlichkeit macht die Anziehung der Werke aus, die Licht und Dunkelheit ins Gleichgewicht bringen. Besonders in den Bildern zeigt er dabei einen stilistischen Sprung von expressiver Malweise zu klassischer Komposition und Strukturiertheit. Thomas Traeder zeigt in seinen Pastellen eine vergangene Zeit, ins Zeitlose gesteigert. Es sind vor allem seine Privaträume, sein Kachelofen, sein Bett, sein Mantel. In der sprechenden, verzerrten Darstellungsweise beginnen all diese Gegenstände, die die innere Befindlichkeit des Malers widergeben, ein Gespräch mit uns Betrachtern. Alltägliches wird poetisch – und berührt . Auch die Graphiken bedienen sich dieser sehr eigenen Sprache und führen uns aus dem inneren Raum in den äußeren der Elbelandschaft. Die Ausstellung kann vom 25. Oktober bis 30. Dezember 2011 besucht werden. Geöffnet ist die Galerie 2. Stock montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.