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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/09/pm_063.php 29.05.2015 02:44:33 Uhr 02.12.2024 02:44:52 Uhr

20 Jahre Kinder- und Jugendzahnklinik – Kinderzähne in Dresden sind gesund

Am 27. Juni 1991 fasste die Dresdner Stadtverordnetenversammlung einen richtungsweisenden Beschluss: Die Gründung einer Kinder- und Jugendzahnklinik in kommunaler Trägerschaft. Damals und noch heute ein Novum in der Bundesrepublik Deutschland. In den vergangenen 20 Jahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendzahnklinik in Dresdner Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen fast eine Million Kinder und Schüler untersucht. Dabei konnte nachgewiesen werden, welche Entwicklung die Karieshäufigkeit und -verteilung sowie die Behandlungsbedürftigkeit von kieferorthopädischen Anomalien nimmt. Fazit: Dresdner Kinderzähne sind heute gesund und gut gepflegt.

Bürgermeister Martin Seidel: „Diese erfreuliche Entwicklung gibt es, weil im Auftrag unseres Gesundheitsamtes acht Zahnärzte in allen Dresdner Kitas und Schulen jährliche Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Die Kariesprävention muss so früh wie möglich beginnen. Das geht nicht ohne Unterstützung der Eltern und unserer Kindertagesstätten, die ein regelmäßiges Zähneputzen fördern. Herzlichen Dank dafür!"

In Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege Sachsen e. V. sind alle Kinder in die Gruppenprophylaxe eingebunden. Dadurch kennen die Kinder ihren Zahnarzt bereits aus der Kita oder der Schule - das macht auch ängstlichen, kleinen Patienten Mut. Die Kinder lernen, warum Zahnpflege wichtig ist, was man tut, um Karies zu vermeiden und wie Zähne richtig geputzt werden. Informiert wird außerdem über gesunde Ernährung und über die Anwendung von Fluoridpräparaten. Im Prophylaxeheft der Kinder werden Gruppenprophylaxe und Individualprophylaxe beim Zahnarzt dokumentiert.

Im Schuljahr 2010/11 wurden insgesamt 47 929 Kindergartenkinder und Schüler bis zur 7. Klasse zahnmedizinisch untersucht. 80 Prozent der Eins- bis Sechsjährigen haben gesunde Zähne. Bei den Sieben- bis Zehnjährigen sind es 53,9 Prozent. In allen Altersgruppen stieg dieser Anteil in den letzten Jahren an. Die WHO fordert bis 2020 eine Kariesfreiheit bei Sechsjährigen von 80 Prozent. In Dresden rückt dieses Ziel immer näher. Im Schuljahr 2010/11 wiesen 65,3 Prozent aller Sechsjährigen ein kariesfreies Gebiss auf. Im Jahr davor waren es 59,6 Prozent. Es wird noch intensiver Bemühungen und kontinuierlicher Arbeit mit Hilfe aller Beteiligten bedürfen, um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen.

Hintergrundinformationen

Die Durchführung zahnärztlicher Untersuchungen in Kindertagesstätten, Schulen, Behinderteneinrichtungen und Maßnahmen der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe sind gesetzlich definierte Aufgaben der Kommunen, verankert in der Schulgesundheitspflegeverordnung und im Kindertageseinrichtungsgesetz. Die zahnärztliche Untersuchung in Form der aufsuchenden Betreuung ist die Grundlage für die Gesundheitsberichterstattung landes-, bundes- und weltweit. Auf dieser Basis werden kommunale Prophylaxestrategien auch in der Landeshauptstadt Dresden entwickelt und evaluiert.

Dresden hat bereits eine über 100-jährige Tradition der Schulzahnpflege. Bereits um 1900 führte der Zahnarzt Carl Röse Untersuchungen zum Gebisszustand von Schulkindern durch und die Kariesstatistik ein. Carl August Lingner engagierte sich besonders im sozialmedizinischen Bereich und gründete 1906 die erste Schulzahnklinik in Dresden.

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