Dresden Schalom! Ehemalige Dresdner besuchen die alte Heimat

Ab Sonntag, 4. September, sind sieben ehemalige jüdische Mitbürger in Begleitung ihrer Familien auf Einladung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz in Dresden zu Gast. Bereits seit 1994 organisiert die Landeshauptstadt dieses Besuchsprogramm und jedes Jahr folgen ehemalige Dresdnerinnen und Dresdner der Einladung. Ein mutiger Schritt, denn oftmals ist es für sie die erste Reise zurück in die Stadt ihrer Kindheit, die sie unter der Naziherrschaft unfreiwillig verlassen mussten.

Während des sechstägigen Besuchsprogramms werden die ehemaligen Dresdner Gelegenheit haben, die Neue Synagoge zu besichtigen, Gespräche in der Jüdischen Gemeinde zu führen und den Jüdischen Friedhof auf der Fiedlerstraße zu besuchen. Einen weiteren wichtigen Programmpunkt stellt die (Wieder)-Entdeckung der Heimatstadt dar. Geplant sind unter anderem eine ausführliche Stadtrundfahrt, der Besuch von Museen und ein Abend in der Semperoper. Auch eine Dampferfahrt nach Pillnitz und ein Abstecher in die Sächsische Schweiz stehen auf dem Programm.

Gleich zu Beginn, am Sonntag, begrüßt Bürgermeister Winfried Lehmann die Gäste persönlich. Er betont: „Die Wiederbegegnung mit der Stadt der Kindheit wird bei den Gästen sowohl positive als auch schmerzliche Erinnerungen hervorrufen. Obwohl die verfolgten und vertriebenen Mitbürger Dresden unter schrecklichen Umständen verlassen mussten, sind sie der Stadt noch eng verbunden. Ich bin hocherfreut, dass die ehemaligen Dresdner die Kraft zum Wiederkommen gefunden haben. Für unsere Stadt ist der Besuch der ehemaligen Mitbürger eine einmalige Chance, um auf beiden Seiten ein Vertrauensverhältnis zu entwickeln und alte Brücken wiederherzustellen beziehungsweise neue aufzubauen."

Ein weiterer wichtiger Termin ist der offizielle Empfang der Gäste im Rathaus, den Sozialbürgermeister Martin Seidel in Vertretung der Oberbürgermeisterin durchführt. Die ehemaligen Dresdnerinnen und Dresdner haben dabei die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und sich über Erinnerungen an die alte Heimat und neu gewonnene Eindrücke auszutauschen.

Die Gäste reisen in diesem Jahr aus Israel, den USA, Großbritannien, Russland, Chile, Australien und Deutschland an und werden von ihren Ehepartnern, Kindern oder Enkeln begleitet. Das Programm wird durch die Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten betreut.

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