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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/07/pm_037.php 29.05.2015 02:42:02 Uhr 18.09.2024 10:41:07 Uhr

Radverkehrskonzept schließt weitere Lücken im Radwegenetz

Auf einer gemeinsamen Presse-Fahrradtour radelten Baubürgermeister Jörn Marx, der Amtsleiter des Stadtplanungsamtes, Stefan Szuggat, und die Radverkehrsverantwortliche, Nora Ludwig, am 8. Juli 2011 durch die Innenstadt und warfen einen Blick auf bereits umgesetzte Maßnahmen und geplante Umbauten im Sinne der Radverkehrsförderung.

Die Strecke führte unter anderem über die Radfurt in Höhe Schloßstraße und über den Pirnaischen Platz. Dort wurde das indirekte Linksabbiegen mittels der neu gebauten Radverkehrsführung demonstriert. Weiterhin sind durch die Baumaßnahmen in Nord-Süd-Richtung durchgehende Radstreifen markiert worden. Am Rathenauplatz erläuterte Ludwig die aktuellen Umbaumaßnahmen. Die Radverkehrsführung in Nord-Süd-Richtung bildet einen wichtigen Lückenschluss im Radwegenetz. Bisher musste der Radfahrer an der Synagoge absteigen und sein Rad durch den Haltestellenbereich bis zur Fußgängerlichtsignalanlage schieben. Nach dem Umbau quert der Radfahrer die Gleise der DVB AG und wird auf den Radfahrstreifen in den Fahrbahnquerschnitt geführt. Die neue Verkehrsführung auf der Carolabrücke sieht vor, dass der Radfahrer aus Richtung Neustadt kommend die Carolabrücke auf der Fahrbahn, im Fluss des motorisierten Individualverkehrs, überqueren kann und nicht im Seitenraum auf den Gehweg ausweichen muss. In der Gegenrichtung ist im Seitenraum ein Radweg angeordnet, welcher benutzungspflichtig ist.

Die Fahrradtour endete auf dem Elberadweg am Fährgarten Johannstadt. Der Elberadweg ist einer der am stärksten befahrenen Radwege in Dresden. Im Jahr 2010 wurden von Mai bis Oktober insgesamt 303 853 Fahrräder in beiden Richtungen im Stadtgebiet Dresden gezählt. Die Polizeidirektion Dresden registrierte im selben Zeitraum 60 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern auf diesem Verkehrsweg. Im Hinblick auf die Beschaffenheit, Führung und Belegung des Elberadweges zu beiden Seiten des Flusses, gibt es im Vergleich große Unterschiede in der Unfallträchtigkeit. Die Auswertung der Unfallzahlen erfolgt jedoch für den gesamten Bereich. „Der Ausbau des Elberadweges sowohl rechts- als auch linkselbisch ist eine große Herausforderung, an der wir arbeiten“, erläuterte Baubürgermeister Marx die aktuellen Planungen zu den anstehenden Baumaßnahmen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf dem linksseitigen Elberadweg plant die Stadt Dresden den Ausbau eines Parallelweges neben dem vorhandenen Elberadweg zwischen Fährgarten Johannstadt und Loschwitzer Brücke. Die entsprechende Vorprüfung bei der Landesdirektion Dresden ist abgeschlossen. Das Verfahren soll in Kürze eröffnet werden. Der genaue Zeitplan für den Verfahrensablauf steht erst mit Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens fest.

Ein weiteres Ziel der Stadt ist das Fortschreiten einer integrierten Verkehrsplanung, welche alle Verkehrsarten gleichrangig berücksichtig. Es werden Lücken im bestehenden Radwegenetz geschlossen und das durch den Stadtrat beschlossene Radverkehrskonzept Innenstadt für das gesamte Stadtgebiet weiter fortgeschrieben. Die Erhöhung der Verkehrssicherheit ist Ziel und Grundlage, damit sich alle Verkehrsteilnehmer im alltäglichen Verkehr wohlfühlen. „In puncto Verkehrssicherheit ist aber nicht nur die Stadt sondern sind auch die Radfahrer ebenso wie die Autofahrer und Fußgänger gefordert, die Regeln einzuhalten. Das A und O sind Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“, so Baubürgermeister Marx.

Zwischen 1998 und 2008 verdoppelte sich der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr und liegt aktuell bei 16 Prozent. Für die Zukunft wird ein weiterer Anstieg prognostiziert. Der Radfahrer ist nicht mehr nur Nebenerscheinung im Straßenverkehr, vielmehr entwickelt sich eine Fahrradkultur. In Dresden besitzen etwa 40 Prozent der Haushalte kein Kraftfahrtzeug und sind somit regelmäßige Nutzer des Umweltverbundes (Fußgänger, Radfahrer, Nutzer des ÖPNV). Diese Entwicklung will die Stadt Dresden unterstützen, um die Qualität des städtischen Lebens zu steigern. „Wir wollen die Voraussetzungen für ein fahrradfreundliches Klima schaffen, noch mehr Dresdnerinnen und Dresdner für das Radfahren begeistern und zum Umsatteln bewegen“, motiviert Baubürgermeister Marx, der in seiner Freizeit selbst gern das Fahrrad nimmt.

Für die Förderung des Radverkehrs wurde 2010 eine Stelle zu Koordination der Belange des Radverkehrs innerhalb der Stadtverwaltung eingerichtet. Die radverkehrsverantwortliche Verkehrsplanerin Nora Ludwig ist zugleich Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger zum Thema Radfahren. „Die Fortbewegung zu Fuß und per Rad dient besonders bei kurzen Strecken einer Reduzierung der Schadstoffkonzentration innerhalb der Wohnquartiere, trägt aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität sowie Gesundheit der Stadtbewohner bei, ist ökonomisch und macht einfach Spaß“, so Ludwig. Die Stadt Dresden beteiligt sich außerdem an dem europäischen Projekt „Central Meet Bike“ zur Förderung nachhaltigen Verkehrs im Mitteleuropa. Ziel des Projektes ist es, die Potenziale des Radverkehrs im Alltag aufzuzeigen, um Umwelt und Ressourcen zu schonen, die Lebensqualität der Innenstädte positiv zu beeinflussen und Lebensräume aktiv zu gestalten. „Wir haben uns viel vorgenommen, schon Einiges erreicht und sind auf einem guten Weg, Fahrradfahren in Dresden immer attraktiver zu gestalten“, resümiert Baubürgermeister Marx nach der Fahrradtour bei einem Glas Radler.

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