Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/06/pm_073.php 29.05.2015 02:40:53 Uhr 02.12.2024 02:48:28 Uhr |
Ausstellung "Gesichter Russlands" in der Centrum Galerie
Unter dem Titel „Gesichter Russlands“ lädt vom 28. Juni bis 30. Juli 2011 eine neue Rathaus-Ausstellung in die Centrum Galerie Dresden ein. Eröffnet wird sie am 27. Juni, 18 Uhr vom Bürgermeister für Finanzen Hartmut Vorjohann gemeinsam mit Centermanager Jan Harm. Danach führt Dr. Hannelore Danders, Vorsitzende des Gesellschaft zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland e. V., in die Ausstellung ein. Die aus Anlass des 70. Jahrestages des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion entstandene Ausstellung zeigt Fotografien eines ehemaligen Häftlings des KZ Buchenwald und Bilder von russischen Schülerinnen und Schülern aus dem Uraler und Moskauer Gebiet.
Dass die russischen Menschen trotz der großen Wunden, die ihnen der Krieg zugefügt hat, zur Versöhnung bereit sind, wollen auch die Fotoarbeiten von Jakow Michailowitsch Nepotschatow aus dem Akademiestädtchen Puschtschino vermitteln. Die Fotografien zeigen die vielen Gesichter seiner Heimat: festlich gekleidete Abiturienten, denen man den Stolz auf das Erreichte ansieht, Lausbuben aus dem Nachbarhaus, Angler, Schuster, Sängerinnen, Ärzte und die wunderschönen Wälder, Wege, Seen und Hänge der Umgebung, auf denen Kühe friedlich weiden und der stolze Hahn mit seiner Hühnerschar die Runde zieht.
Jakow Michailowitsch Nepotschatow war es auch, der dem deutschen Verein die Verbindung zur Kinder- und Jugend-Kunstschule seiner Stadt vermittelt hat. Auf den Bildern der jungen Generation gibt es viel Traditionelles zu sehen: den Samowar, Stillleben mit Bastschuh und Balalaika, ausdrucksvolle Porträts von jungen Menschen, Märchenszenen, Bilder, die vom Leben in der Familie, in der Stadt, in der Freizeit und von der Liebe zu den Tieren erzählen. Gezeigt werden auch Zeichnungen von Schülerinnen und Schülern aus der Stadt Elektrostal bei Moskau, die dem Verein nach einem Gespräch mit Pädagogen und Absolventen im April geschenkt wurden. Die letzte Bildergruppe hat besondere Bedeutung für die Gesellschaft zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland, da sie aus dem Kinderwaisenheim in Tschernousowo stammen, mit dem der Verein viele Jahre freundschaftlich verbunden ist. Es sind zum Teil leicht behinderte Kinder, die besonders stolz darauf sind, ihre Bilder in Deutschland ausstellen zu können. Sie wollen damit auch allen danken, die ihnen zum Beispiel Stoffe für ihre Nähwerkstatt, Zeichenhefte und andere nützliche Dinge zukommen ließen.
Vom 20. bis 29. Juni 2011 besuchen sechs russische Gäste Dresden. Sie werden auch bei der Ausstellungseröffnung am 27. Juni anwesend sein. Dabei handelt es sich um zwei Frauen, die als minderjährige Häftlinge das KZ Auschwitz überlebten, einen ehemals minderjährigen Zwangsarbeiter, einen Kriegsveteranen, die Tochter eines russischen Kriegsinvaliden, die den Verein seit 1994 als Koordinatorin der humanitären Arbeit im Ural (besonders als Verbindungsfrau zum Waisenheim) unterstützt und um den Leiter des deutsch-russischen Kulturzentrums im Tscheljabinsker Gebiet.
Die Gäste werden u. a. den Heidefriedhof besuchen und Begegnungen mit Schülerinnen und Schülern des Hülße-Gymnasiums in Dresden-Reick haben. Am 22. Juni, dem 70. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion, wollen die russischen Gäste im ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Zeithain, heute Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, den „Tag der Versöhnung“ erleben. Geplant ist auch eine Fahrt nach Leipzig, um die „Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig“ zu besuchen.
Die Gesellschaft zur Hilfe für Kriegsveteranen in Russland bemüht sich seit Vereinsgründung im Jahre 1992 darum, die Menschen beider Länder u. a. durch vielfältige kulturelle Projekte einander näher zu bringen.
Die Ausstellung in der Centrum Galerie kann montags bis sonnabends von 8.30 Uhr bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr besucht werden, der Eintritt ist frei.
Wegen Bauarbeiten im Rathaus steht der Lichthof bis auf Weiteres für Rathaus-Ausstellungen nicht mehr zur Verfügung. Er wird stattdessen für Veranstaltungen, die bisher im Plenarsaal oder im Festsaal durchgeführt wurden, genutzt.