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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/06/pm_033.php 29.05.2015 02:40:08 Uhr 18.09.2024 10:39:53 Uhr

Leben in Dresden - Auswertung der Kommunalen Bürgerumfrage 2010 – Broschüre ab sofort erhältlich

m September 2010 verschickte die Stadt 10 000 Fragebögen zur achten Kommunalen Bürgerumfrage (KBU) seit 1993. Exakt 45,9 Prozent der Angeschriebenen haben die Fragebögen ausgefüllt und zurückgesandt, die Rücklaufquote liegt nur wenig unter der bisher besten aus dem Jahr 2005. Damit sind statistisch zuverlässige Aussagen zu den Befragungsinhalten möglich. Auf Grundlage der gültigen Satzung wurden die Frageinhalte von einer städtischen Arbeitsgruppe ausgewählt. Um mehr Fragen unterbringen zu können, wurden zwei unterschiedliche Fragebögen (A und B) entwickelt. Inhaltliche Schwerpunkte betrafen Wohnen und Umzüge, Sicherheitsgefühl, Stadtentwicklung und Verkehr, wobei nicht nur Tatsachen, sondern auch Meinungen und Wünsche erfragt wurden.

Wohnverhältnisse verbessern sich - Wohnkosten steigen

Der seit Beginn der Umfragen im Jahr 1993 anhaltende Trend zu immer größeren Wohnungen ist ungebrochen. Eine durchschnittliche bewohnte Dresdner Wohnung ist jetzt 70 Quadratmeter groß; 0,9 Quadratmeter mehr als 2007. Die Wohnung hat statistisch betrachtet 2,8 Räume. Die durchschnittlich kleinsten Wohnungen finden sich in den Plattenbaugebieten Gorbitz mit etwa 55 Quadratmeter und Prohlis mit etwa 57 Quadratmeter, die größten im Ortsamtsbereich Loschwitz einschließlich Schönfeld-Weißig mit gut 91 Quadratmeter. Die Wohnfläche je Einwohner ist in den vergangenen drei Jahren um 0,2 Quadratmeter auf 38,1 Quadratmeter angestiegen.

Die „durchschnittliche Dresdner Mietwohnung" kostet monatlich 464 Euro (7,34 Euro je Quadratmeter), davon beträgt die Grundmiete 337 Euro (5,27 Euro je Quadratmeter), die kalten Betriebskosten 71 Euro (1,12 Euro je Quadratmeter) und die Kosten für Heizung und Wassererwärmung 68 Euro (1,08 Euro je Quadratmeter). Die Wohnkosten, die Mieterhaushalte je Quadratmeter zu zahlen haben, zogen damit seit der letzten Umfrage im Jahr 2007 deutlich an. Die Grundmieten erhöhten sich um fast fünf Prozent und die Kosten für Heizung und Wassererwärmung legten um knapp drei Prozent zu. Stabil blieben die kalten Betriebskosten.

Die Wohnkosten belasten einen Dresdner Mieterhaushalt mit durchschnittlich 29 Prozent - ein um zwei Prozentpunkte niedrigeres Niveau als bei den beiden Vorgängerbefragungen. Die Einkommen sind demnach schneller angestiegen als die Wohnkosten.

Sicherheit bleibt ein wichtiges Thema in Dresden

Zunächst wurden die Dresdnerinnen und Dresdner nach Orten oder Stadtteilen gefragt, die ihnen ein Gefühl der Unsicherheit vermitteln. Im Vergleich zur Befragung von 2007 finden aktuell weniger Befragte, dass es überhaupt Stadtgebiete gibt, die sie als unsicher bezeichnen würden; die Angabe sank von 44 Prozent im Jahr 2007 auf aktuell 38 Prozent. Bei den dennoch genannten Gebieten fanden sich Prohlis (48 Prozent derjenigen, die „unsichere" Stadtteile nannten, d. h. 18 Prozent aller Befragten) und Gorbitz (47 bzw. 18 Prozent) an erster bzw. zweiter Stelle, dicht gefolgt von der Neustadt (36 bzw. 14 Prozent). Bemerkenswert dabei ist, dass sich die Wahrnehmung hinsichtlich der drei genannten Stadtgebiete im Vergleich zur Kommunalen Bürgerumfrage 2007 umgekehrt hat. Die Äußere und Innere Neustadt konnten deutlich an positivem Image zulegen. In der vorangegangenen Umfrage bezeichneten noch etwa ein Viertel der Befragten diese Stadtteile als unsicher, Prohlis und Gorbitz wurden nur von jeweils einem Siebentel der Bürgerinnen und Bürger genannt. Die Innenstadt wird in der aktuellen Umfrage fast gar nicht mehr als unsicher bezeichnet.

Das Sicherheitsempfinden in der Wohngegend ist im Vergleich zu 2007 gewachsen, der Mittelwert konnte sich von 2,1 auf 1,9 verbessern. Von einer Wahrnehmung einiger Stadtteile als eindeutig unsicher kann aber weder heute noch zum vorherigen Befragungszeitpunkt gesprochen werden.

Entwicklung des ÖPNV wird positiv bewertet, Straßenzustand eher kritisch

Die Bedingungen für den ÖPNV und die Fußgänger werden durchgängig positiv bewertet. 64 Prozent der Befragten gaben bei der Frage nach der Entwicklung des Straßenbahn- und Busnetzes an, zufrieden oder sehr zufrieden zu sein, während nur sieben Prozent unzufrieden waren. Ähnliche Zustimmungswerte wurden auch bei den Fragen nach der Entwicklung des S-Bahnverkehrs und der Haltestellen und Bahnhöfe erreicht. Diese Werte zeigen, dass die Qualität des Dresdner ÖPNV als sehr hoch eingeschätzt wird.

Völlig anders bewerten die Dresdnerinnen und Dresdner die Bedingungen für den MIV und den Radverkehr. Der Straßenzustand (neun Prozent zufrieden, 56 Prozent unzufrieden) und der Verkehrsablauf/Stauabbau (sieben Prozent zufrieden, 52 Prozent unzufrieden) werden sehr negativ bewertet. Lediglich beim Parkplatzangebot in der Innenstadt werden bessere Werte erreicht (23 Prozent zufrieden, 34 Prozent unzufrieden).

Ähnliches gilt für den Radverkehr. Trotz der starken Zunahme in den vergangenen Jahren wird die Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur eher negativ eingeschätzt.

Finanziell geht es in Dresden aufwärts

Das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Dresdner Haushaltes ist seit der letzten KBU im Jahre 2007 um 150 Euro auf 1800 Euro monatlich gestiegen und ist damit höher als je zuvor. Der Zuwachs verteilt sich auf alle Arten von Haushalten, am geringsten stieg das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen bei Rentnerhaushalten und Paaren ohne Kinder um drei bis vier Prozent. Den anteilig größten Zuwachs verzeichnen Alleinerziehende und Paare mit Kindern, wo das Einkommen um zwölf Prozent zulegte. Letztere haben über 300 Euro mehr als im Jahr 2007 zur Verfügung.

Die Verteilung der Einkommensgruppen hat sich seit 2007 leicht verändert: Niedrige Einkommen insbesondere bis 1750 Euro sind weniger geworden und diejenigen über 2 500 Euro haben anteilig etwas zugelegt. Aussagefähiger ist allerdings das bedarfsgewichtete Nettoäquivalenzeinkommen, das das Einkommen abhängig von Haushaltsgröße und Zusammensetzung je Person umrechnet. Mit dieser Messgröße lässt sich die Verteilung der finanziellen Ausstattung besser beschreiben. Es liegt jetzt bei 1356 Euro gegenüber 1275 Euro im Jahr 2007. Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen schwankt im Stadtgebiet zwischen 1170 Euro in Prohlis/Reick (2007: 1100 Euro) und 1580 Euro in Loschwitz/Schönfeld-Weißig, damit ist der langjährige Trend zur Spreizung gebrochen. Die letzte KBU ergab noch eine Differenz von 510 Euro zwischen dem „reichsten" und dem „ärmsten" Stadtraum.

Ebenso wie in den Bürgerumfragen der letzten Jahre hatten die Befragten auch in der aktuellen KBU Gelegenheit, Vorschläge, Anregungen und Wünsche zu äußern. Lediglich 29 Prozent der beteiligten Bürgerinnen und Bürger nutzten 2010 diese Möglichkeit, so wenig wie noch nie. Bei den Antworten ging es wieder um ganz persönliche Probleme, aber auch Themen von öffentlichem Interesse. Eine prägnante Debatte wie z. B. die Diskussionen um die Waldschlößchenbrücke in der KBU 2007 gab es dieses Mal nicht.

Die komplette Auswertung der kommunalen Bürgerumfrage 2010 liegt druckfrisch vor. Die Veröffentlichung besteht aus zwei Broschüren. Auf 110 Seiten finden sich die „Hauptaussagen", interpretiert und beschrieben durch Texte und Grafiken. Dieser Broschürenteil bietet Vergleiche mit den Ergebnissen anderer Umfragen und Erhebungen und stellt Tendenzen heraus. Zudem gibt es eine zweite Broschüre, die als „Tabellenteil" mit 390 Seiten die statistische Auswertung aller Fragen beinhaltet. Die Broschüren zur Kommunale Bürgerumfrage 2010 sind in der Kommunalen Statistikstelle, Nöthnitzer Straße 5 zu den üblichen Öffnungszeiten gegen eine Schutzgebühr von jeweils 12 Euro erhältlich.

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