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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/06/pm_004.php 29.05.2015 02:39:45 Uhr 16.08.2024 06:04:08 Uhr

Evangelische Kirche gewinnt wieder verstärkt Mitglieder

Gehörten 1949 (wie schon 1933) etwa 85 von 100 Dresdnern der Ev.-Luth. Landeskirche an, so waren es, bedingt durch Austritte und starkem Rückgang der Taufzahlen, 1989 nur noch 22 Prozent, 1992 etwa 19 Prozent. Nicht ganz so stark war der Rückgang bei der katholischen Kirche: 1933 5,6 Prozent und 1992 rund drei Prozent. Nach 1992 gingen die Mitgliedszahlen für die evangelische Kirche bis zum Jahr 2000 noch einmal um drei Prozentpunkte zurück, um seitdem bei Werten zwischen 15 und 16 Prozent zu bleiben (2010: 15,3 Prozent). Dagegen gab es für die katholische Kirche einen geringfügigen Anstieg auf nunmehr 4,4 Prozent. Trotz der relativen Stagnation seit dem Jahr 2000 hat die evangelische Kirche, bedingt durch das Bevölkerungswachstum der Landeshauptstadt, wieder Mitglieder gewonnen: Von etwa 74 000 Kirchenmitgliedern 2001 stieg die Zahl auf über 79 000 zum Jahresende 2010 (plus fünf Prozent). Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Katholiken um über 5000 auf nunmehr 22 700, was einem Plus von fast 30 Prozent entspricht. Die im Einwohnerregister gespeicherten Meldedaten (Auswertungen seit 2002) geben Auskunft darüber, welche Dresdner einer öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft, für die Kirchensteuer erhoben wird, angehören. Dazu zählen nicht die verschiedenen Freikirchen (in Dresden über 3000 Mitglieder) oder nichtchristliche Weltreligionen, wie etwa der Islam. Aber auch die Zugehörigkeit zur evangelisch-reformierten Kirche und zu orthodoxen Kirchen (etwa 1000 Mitglieder) ist in Dresden melderechtlich nicht erfasst. Der Anteil Kirchensteuerpflichtiger ist in den Stadtteilen recht unterschiedlich. Er reicht von 36 Prozent in Eschdorf/Schullwitz bis zehn Prozent in Gorbitz-Nord. Mehr als 30 Prozent weisen außerhalb der Ortschaften Teile der Äußeren Neustadt, das Ortsamt Loschwitz, Blasewitz und das südliche Plauen auf. Dagegen haben die großen und auch die kleinen Plattenbaugebiete deutlich unterdurchschnittliche Anteile. Als einzige Altbaugebiete sind Cotta und Mickten überdurchschnittlich „kirchenfern“. Die Kirchenzugehörigkeit liegt bei den Zweijährigen bei 15 Prozent, steigt bis zum 18. Lebensjahr auf über 25 Prozent, um danach langsam wieder zu fallen. Den geringsten Anteil haben die 50-Jährigen (zehn Prozent evangelisch, vier Prozent katholisch). Die allmählich höheren Anteile für die evangelische Kirche ab Ende 50 sind besonders bei den Frauen ausgeprägt. Untersucht man die Kirchenangehörigkeit nach dem Geburtsort/Geburtsland und der Staatsangehörigkeit so gibt es überdurchschnittliche Werte für die evangelische Kirche bei Deutschen aus den alten Bundesländern (33 Prozent) und Deutschen aus der früheren Sowjetunion (28 Prozent), für die katholische Kirche bei Deutschen aus den alten Bundesländern (25 Prozent), Deutschen und Ausländern aus den EU-Ländern (21 bzw. 30 Prozent) und Deutschen aus der früheren Sowjetunion (acht Prozent) sowie den Flüchtlingen/Vertriebenen aus den früheren deutschen Gebieten (zehn Prozent). Im Vergleich zu 2002 kann festgestellt werden, dass für die Geburtsjahrgänge 1980 bis 2000 (heute zehn- bis 30-Jährige) die Kirchenzugehörigkeit zum Teil deutlich angestiegen ist. Der Anstieg bei den zehn- bis 17-Jährigen um etwa vier Prozentpunkte ist vor allem „Spättaufen“ zuzuschreiben, während der noch höhere Anstieg (bis zu zehn Punkte bei den jetzt 20-Jährigen) meist auf Zuzug aus den alten Bundesländern und dem EU-Ausland zurückzuführen ist. Der Rückgang um etwa einen Punkt bei den 30- bis 40-Jährigen ist dementsprechend vor allem aus dem Wiederwegzug abzuleiten. Dass trotzdem der Gesamtanteil nicht zugenommen hat, liegt am Versterben der noch relativ stark kirchlichen Jahrgänge von vor 1933. Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag ist zwar formal der erste Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden, aber schon 1968, 1975 und 1983 fanden in Dresden Regionalkirchentage statt. Vor allem letzterer (unter der Losung „Vertrauen wagen, damit wir leben können“) war aber nur dem Buchstaben nach ein regional sächsischer, real aber ein DDR-weiter Kirchentag. Mit 100 000 Teilnehmern war er der größte der nach 1961 organisierten Kirchentage in der DDR. Und 1987 wurde in Dresden mit dem „Katholikentreffen“ der einzige Katholische Kirchentag in der DDR durchgeführt. Mehr Informationen dazu enthält das Faltblatt 02/2011 von „Dresdner Zahlen aktuell“, das kostenlos erhältlich ist (Nöthnitzer Straße 5, Telefon 4 88 11 00, Telefax 4 88 69 13, E-Mail statistik@dresden.de) und in den Rathäusern, und in den Bürgerbüros ausliegt.