Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2011/01/pm_053.php 29.05.2015 02:32:41 Uhr 04.01.2025 18:56:50 Uhr |
Elbpegel sinkt langsam, aber Grundwasserstände steigen
Aktueller Messwert am Pegel Dresden: 6,71 Meter
Leichte Entspannung erlaubt der Blick auf den Elbpegel Dresden. Seitdem gestern an der Augustusbrücke über mehrere Stunden hinweg der vorläufige Höchststand von 6,80 Meter registriert wurde, sinkt das Wasser inzwischen ganz langsam. Heute Nacht 1 Uhr wurden 6,78 Meter und morgens 7 Uhr 6,75 Meter gemessen. Heute Mittag 12 Uhr steht das Wasser bei 6,71 Meter.
Noch immer gilt für die Elbe im Stadtgebiet Dresden die zweithöchste Alarmstufe 3. Die mobilen Hochwassersperren und Deichanlagen stehen unter besonderer Beobachtung und werden notfalls verstärkt, wie heute Vormittag im Stadtteil Gohlis mit einem Sandsackverbau geschehen.
Nach Ansicht der Experten ist kaum mit einem schnellen Sinken des Elbpegels zu rechnen. Der Wasserstand fällt nur sehr langsam. Erst für Donnerstag früh ist ein Unterschreiten der 6-Meter-Marke in Dresden abzuschätzen, so die Prognose aus dem Landeshochwasserzentrum. Derzeit besteht eine nur leichte Niederschlagsneigung. Zunehmend fließt in der zweiten Wochenhälfte kühlere Luft ins Vorhersagegebiet.
Folgende wesentliche Straßensperrungen wegen des Elbhochwassers gelten in Sachsens Landeshauptstadt: Das Terrassenufer ist zwischen Theaterplatz und Steinstraße wegen Überflutung gesperrt. Zusätzlich sind Münzgasse und Brühlsche Gasse zum Terrassenufer hin mit mobilen Schutzwänden verschlossen, um die Altstadt schützen. Gesperrt sind außerdem die Pieschener Allee und der Verkehrsknoten Weißeritzstraße, Ostra-Ufer, Pieschener Allee. Einschränkungen gibt es ferner an der B 6 nahe der Niederwarthaer Brückenbaustelle. Dort ist eine halbseitige Sperrung der Meißner Straße am Abzweig Weistropper Straße wirksam. Der Verkehr rollt wechselseitig mit einer Ampelregelung an der Engstelle vorbei. Weitere Sperrungen und Einschränkungen für den Verkehr gibt es auf kleineren elbnahen Anliegerstraßen, Elbzufahrten, ufernahen Parkplätzen und dem Elbradweg.
Zunehmend Aufmerksamkeit verlangt die Grundwassersituation, informiert das städtische Umweltamt. In den letzten Tagen ist das Grundwasser im Stadtgebiet flächendeckend weiter angestiegen. Bei zwanzig Prozent der Messstellen waren Anstiege von mehr als 20 Zentimetern in 24 Stunden zu verzeichnen. Besonders schnelle Anstiege von bis zu 60 Zentimetern in 24 Stunden traten in Ufernähe zur Elbe sowie in den Flutrinnen auf.
In den nächsten Tagen ist mit einem weiteren gleichmäßigen Ansteigen der Grundwasserstände zu rechnen. Besonders betroffen sind die Stadtgebiete Zschieren, Kleinzschachwitz, Meußlitz, die elbnahen Gebiete von Niederpoyritz, Hosterwitz und Loschwitz, Mickten, aber auch tief liegende Gebiete von Trachau und Pieschen, Gohlis und Cossebaude. Bürger, die in diesen Gebieten wohnen oder die bereits 2002 oder 2006 von hohen Grundwasserständen betroffen waren, sollten sich unbedingt im Internet über die Grundwasserstände informieren. Die aktuellen Messwerte stehen unter www.dresden.de/grundwasser bereit.
Hohe Grundwasserstände können unter Umständen zu einer Gefährdung für die Statik von Gebäuden führen. Besonders betroffen sind Gebäude mit einem abgedichteten Untergeschoss, einer sogenannten weißen Wanne. Kann das Grundwasser hingegen in den Keller eindringen, erzeugt es eine Auflast, die das Gebäude selbst schützt. Hauseigentümer in den genannten Gebieten sollten sich in den Bauakten informieren, für welchen Grundwasserstand das Haus ausgelegt ist. Im Zweifel empfiehlt es sich, einen Statiker zu Rate ziehen.
Die Dresdner Grundwasserstände werden über einen längeren Zeitraum erhöht bleiben. Verantwortlich dafür sind nicht allein das aktuelle Hochwasser der Elbe, sondern auch die bereits zuvor vorhandenen relativ hohen Grundwasserstände. Sie bildeten sich infolge der hohen Niederschläge des vergangenen Halbjahres und durch die schnelle Schneeschmelze. Viel Wasser sickerte so in den Untergrund und führte zu einer verstärkten Neubildung von Grundwasser.
Eine genaue Prognose über die Grundwasserstandsentwicklung ist nicht möglich. Zu viele unbekannte Faktoren spielen hierfür eine Rolle, beispielsweise die Witterung und die Elbwasserstände in den nächsten Wochen. Wer am Elbestrom wohnt, kann davon ausgehen, dass das Grundwasser in etwa die gleiche Höhe wie die Elbe erreicht, denn die Wasserstände gleichen sich aus.
Informationen
Informationen zur Lage und die Wasserstände sind ständig abrufbar im Internet unter http://www.hochwasserzentrum.sachsen.de/, im MDR-Videotext ab Seite 530 oder über den telefonischen Ansagedienst für die Elbe unter (03 51) 1 94 29 und alle Flussgebiete zentral unter (03 51) 8 92 82 60 und (03 51) 4 51 72 60. Darüber hinaus sind Hochwasserwarnungen über die Telefonnummer des Landeshochwasserzentrums (03 51) 8 92 82 61 erhältlich.
Zusätzlich hält die Landeshauptstadt Dresden folgende Informationen im Internet bereit:
Verhalten bei Hochwasser: www.dresden.de/hochwasser
Überschwemmungsgebiete: www.dresden.de/umweltauskunft
Grundwasserstände: www.dresden.de/grundwasser
Statiker
Nach Informationen der Ingenieurkammer Sachsen stehen folgende Ingenieurbüros in Dresden für die Prüfungen von Standsicherheiten an Gebäuden und Rückfragen zur Verfügung:
ICL Ingenieur Consult, Annenstraße 10, Tel. 4 38 39 22,
Prof. Rühle, Jentzsch und Partner GmbH, Altmarkt 10 a, Tel. 4 97 39 30,
Ingenieurbüro Nowarra GbR, Strehlener Straße 22, Tel. 4 72 29 22,
Baugrund Dresden Ingenieurgesellschaft mbH, Paul-Schwarze-Straße 2, Tel. 8 24 13 50,
Wagner + Hieke Beratende Ingenieure, Hauptstraße 36, Tel. 8 02 09 25, 8 02 09 26,
Nasdal und Neumann Büro für Geotechnik, Tannenstraße 2, Tel. 5 01 44 40,
Dittmann + Ingenieure, Am Brauhaus 1, Tel. 87 71 50,
Gepro Ingenieurgesellschaft, Caspar-David-Friedrich-Straße 8, Tel. 87 77 50,
Ingenieurbüro Köbsch, Klagenfurter Straße 60, Tel. 2 51 44 66 und
Ingenieurbüro Simon, Blasewitzer Straße 41, Tel. 25 69 00.
Weitere Informationen bei der Ingenieurkammer unter www.ing-sn.de/experten-online.
Sandsäcke
Zur Eigenvorsorge können Sandsäcke bei folgenden Anbietern in Dresden erworben werden:
Fa. Käppner Planen und Säckefabriken, Breitscheidstraße 78, Tel. 2 07 51 16,
Euro Planen GmbH Sachsen, Niederlassung Dresden, Carrierastraße 17/19, Tel. 85 21 80,
Fa. Nestler GmbH, Sachsenwerkstraße 31, Tel. 20 78 50,
Hornbach Baumarkt, Washingtonstraße 14, Tel. 8 53 46 10,
Hornbach Baumarkt, Dohnaer Straße 182, Tel. 65 55 80 und
RHG Bau & Garten Raiffeisen Handelsgenossenschaft, Lohrmannstraße 46, Tel. 2 80 42 34.
Sand gibt es über Baumärkte oder den Baustoffhandel.
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