Ehemalige Dresdner zu Besuch in Dresden

Ab dem kommenden Wochenende sind fünf ehemalige jüdische Mitbürger auf Einladung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz in Dresden zu Gast. Seit 1994 organisiert die Landeshauptstadt dieses Besuchsprogramm und jedes Jahr folgen ehemalige Dresdnerinnen und Dresdner dieser Einladung. Oft ist es die erste Reise für sie zurück in die Stadt der Kindheit, die sie unter der Naziherrschaft unfreiwillig verlassen mussten.
Während des sechstägigen Programms werden sie Gelegenheit haben, die Neue Synagoge zu besichtigen, führen Gespräche in der Jüdischen Gemeinde, besuchen den Jüdischen Friedhof auf der Fiedlerstraße. Nicht zu kurz soll auch die (Wieder)-Entdeckung der Stadt kommen. Geplant sind unter anderem eine ausführliche Stadtrundfahrt, der Besuch der Frauenkirche und ein Abend in der Semperoper. Helma Orosz empfängt die Gäste für ein persönliches Gespräch im Rathaus und betont: „Die Einladung an die ehemaligen jüdischen Mitbürger ist ein wichtiger Teil unseres Geschichtsbewusstseins. Dass diese Einladung von der Mehrzahl der damals verfolgten und vertriebenen Mitbürger angenommen wird, ist für uns ein großes Geschenk. Trotz der schrecklichen Umstände, unter denen sie unsere Stadt verlassen mussten, sind sie Dresden oft noch sehr verbunden. In den persönlichen Gesprächen in den letzten beiden Jahren, hatte ich die Gelegenheit mehr über ihr persönliches Schicksal zu erfahren und den Weg, den sie nach ihrer Flucht aus Deutschland gegangen sind. Es wurde deutlich, welch ein Verlust es ist, der Heimat den Rücken kehren zu müssen, und welch ein Verlust es für Dresden ist, diese Menschen verloren zu haben."
Die Gäste kommen in diesem Jahr alle aus Israel und werden von ihren Ehepartnern oder Kindern begleitet. Betreut wird das Programm durch die Abteilung Europäische und Internationale Angelegenheiten.

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