Pietismus im Sozialismus - Lesung zur Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR

Zu einer Lesung und Diskussion mit der Historikerin Hedwig Richter lädt das Stadtarchiv Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 1, am Montag, 11. Oktober, 18 Uhr, herzlich ein. Sie widmet sich dem Thema „Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR". So lautet auch der Untertitel ihrer Doktorarbeit. Hedwig Richter gibt einen kurzen historischen Überblick zur Entstehung der „Böhmischen Brüder" und ihrer Aufnahme durch Graf von Zinzendorf auf seinem Oberlausitzer Gut in Berthelsdorf. Sie beschreibt die geistige Gratwanderung der „Herrnhuter" während des Nationalsozialismus, das Kriegsende 1945 und die mühevolle Wechselwirkung von irritierender Annäherung kirchlicher Glaubenstradition an die herrschende sozialistische Ideologie und umgekehrt. Dabei entdeckt sie nicht unumstrittene Bezüge zur Staatssicherheit.

Hedwig Richter studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Heidelberg, Belfast und Berlin. Während ihres Studiums begann sie als freie Journalistin zu arbeiten, unter anderem für die taz, die Frankfurter Rundschau, die Berliner Zeitung und die Chemnitzer Freie Presse.

In Köln schrieb sie bei Professor Ralph Jessen ihre Dissertation „Pietismus im Sozialismus - Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR". Für diese Arbeit recherchierte sie in Archiven in Deutschland, der Schweiz und den USA und erhielt dafür Stipendien der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, des Deutschen Historischen Instituts in Washington und der FAZIT-Stiftung.

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