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Suizid und Lebenskrise – Opfer der Verhältnisse? - Öffentliche Veranstaltung zum Welt-Suizid-Präventionstag in der Dreikönigskirche

Anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstages gibt es am Freitag, 10. September, 18 Uhr, in der Dreikönigskirche/Haus der Kirche eine öffentliche Veranstaltung „Suizid und Kunst". Sie ist ein Projekt der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik, des Psychosozialen Krisendienstes der Stadt Dresden und der Notfallseelsorge und findet zum zweiten Mal statt. Das diesjährige Thema lautet „Suizid und Lebenskrise - Opfer der Verhältnisse?" Interessierte können sich über dieses Thema informieren und der Betroffenen gedenken sowie über Hilfsangebote beraten lassen.

Nach einem wissenschaftlichen Vortrag werden Musik von Tschaikowski und Texte des russischen Dichters Majakowski zu hören sowie Bilder des deutschen Malers Leistikow zu sehen sein. Im Anschluss hält Pfarrer Werneburg im Kirchenraum eine Andacht für Hinterbliebene, Betroffene und Angehörige.

Der Eintritt kostet drei Euro und für Ermäßigungsberechtigte 1,50 Euro.

 

Im Amtsblatt 35/2010, das am 2. September erscheint, liegt der Krisenwegweiser einschließlich einer Materialsammlung zum Thema „Suizid und Suizidalität - Möglichkeiten der Prävention - Krisenhilfe" bei. Der psychosoziale Krisendienst des Gesundheitsamtes hat sie für Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstages erarbeitet.

 

Die Internationale Vereinigung für Suizidprävention (IASP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben im Jahr 2003 den 10. September zum Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen. Jedes Jahr wird international und national über Suizidalität und Hilfsangebote informiert und so der Tabuisierung dieses Themas entgegengewirkt. Das nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) Deutschland stellt den 10. September in diesem Jahr unter das Motto „Einstellungen zum Suizid in einer sich wandelnden Gesellschaft".

Im Jahr 2009 nahmen sich in Deutschland über 9000 Menschen das Leben. Diese Zahl liegt wesentlich höher als die der Verkehrstoten. Dabei existieren in Deutschland regionale Unterschiede mit deutlich höheren Ziffern in Sachsen, Thüringen und Bayern. Die Suizidziffern steigen mit zunehmendem Alter an. Bedeutsam ist, dass jeder Suizid mindestens sechs weitere Menschen betrifft. Die Zahl der Suizidversuche liegt um ein Zehnfaches höher als die Zahl der Suizide. Die Suizidversuche betreffen vor allem jüngere Menschen. Suizidales Verhalten stellt daher ein großes gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem dar. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen vor einem Suizid häufig einen Hausarzt oder Facharzt aufsuchen, der die Suizidgefährdung aber nicht erkennt. Aufklärung, Sensibilisierung und Prävention nehmen deshalb an Bedeutung zu. In vielen Ländern wurden nationale Suizidpräventionsprogramme etabliert, die zur Senkung der Suizidziffern beigetragen haben.

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