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Einzug ins Paradies

Einweihung des neuen Vitzthum-Gymnasiums in Zschertnitz

Eingezogen wurde schon. Ins neue Gymnasium auf der Paradiesstraße 37. Erste Noten sind vergeben. Für das Ambiente gibt es eine glatte Eins. Für die fachlichen Einsen müssen die Schüler selber sorgen. „Einzug ins Paradies“ titelt die Internetseite der Schule für die Festwoche anlässlich der Wiedereröffnung des Vitzthum-Gymnasiums in 01217 Dresden. Mit Konzerten, Führungen, Puppenspiel, Theater und einem großen Schulfest freuen sich Schüler sowie ihre Lehrer und Eltern auf das Lernen und Leben in einem der modernsten Schulgebäude der Stadt. 900 junge Menschen können hier vierzügig im mathematisch/naturwissenschaftlichen bzw. künstlerischen Profil ausgebildet werden. Oberbürgermeisterin Helma Orosz feiert gemeinsam mit ihnen am Montag, 16. August 2010, 17 Uhr zur Eröffnung der Festwoche die Feierliche Einweihung.

Das neue Vitzthum-Gymnasium und seine neue Dreifeldsporthalle entstanden in zwei Jahren Bauzeit. Bevor neu gebaut werden konnte, mussten die alten Schulgebäude abgerissen werden. Abriss und Schulneubau kosteten ca. 15,1 Millionen Euro. Für die neuen Sportanlagen sind ca. 5,1 Millionen Euro investiert. Das gesamte Projekt wurde mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen unterstützt: 7,1 Millionen für den Schulneubau und 2,2 Millionen Euro für die Sportanlagen. Die Ausstattung beider Gebäude inklusive der Medientechnik kosteten zusätzlich 1,1 Millionen Euro. Davon wurden 400 000 Euro gefördert.

Die Form und die Anordnung des neuen Vitzthum-Gymnasiums schafft zwei Freiräume: den Vorplatz und Eingang der Schule mit Freiterrasse zur Mensa und eine Pausenfläche im Inneren des U-förmigen Gebäudes. Im Eingangsbereich gibt es eine Wanduhr mit beleuchtetem Ziffernblatt, ohne Ziffern. Sie entstand im Ergebnis eines Kunstwettbewerbes, den Sebastian Hempel aus Dresden gewann.  Auf drei Etagen befinden sich hochmoderne Klassenräume und Fachkabinette, Verwaltungsräume, Mensa, Aula und eine Bibliothek. Den Zugang gewähren eine Haupttreppe und drei Fluchttreppen.  Ein Aufzug und zwei Rampen ermöglichen behindertengerechte Nutzung. Für das Fach Kunsterziehung gibt es zwei „Kunstboxen“ mit weiten Fensterfronten und atelierähnlichen Lichtverhältnissen. Direkt neben dem Schulgebäude, entlang der Räcknitzhöhe entstand die großzügige Dreifeld-Sporthalle. Die Nordfassade bietet einen offenen Blick auf viel Grün und die Sportfreianlagen.

Das Vitzthum-Gymnasium ist neben dem Gymnasium Dresden-Cotta und dem Gymnasium Dresden- Plauen der dritte Standort im Südwesten Dresdens. Gegenwärtig lernen hier 600 Schülerinnen und Schüler in 24 Klassen. Die Schule bietet ein Ganztagesangebot, abgestimmt auf die Profile wie: künstlerische Aktivitäten,  AGs bildende Kunst und Sport, Orchester, Ernährungspsychologie und Entspannungstechniken. Außerdem gibt es ästhetische Erziehung und es werden eigene Filme produziert.

Geschichte:
Im Jahre 1639 vermachte Rudolph Vitzthum von Apolda (gestorben 1639 in Dresden) in seinem Testament 86 000 Gulden für die Gründung eines Gymnasiums. Das Stiftungskapital konnte erst 190 Jahre später zur Gründung des zunächst „Blochmannsche Erziehungsanstalt“ genannten Gymnasiums auf der Großen Plaunschen Gasse in der Dresdner Seevorstadt eingesetzt werden, das ab 1861 selbständig als „Vitzthumsches Gymnasium“ weitergeführt wurde. 1904 bezog die Schule einen Neubau an der Dippoldiswalder Str. 9 in der Dresdner Innenstadt. Dieses Gebäude fiel dem Bombardement am 13. Februar 1945 zum Opfer. Die beiden Plattenbauten auf der Paradiesstraße, 1973/74 erbaut, die zunächst die Nummern 110 und 111 erhalten hatten und sich später die Namen „Theodor Körner“ und „Gottfried Semper“  zulegten, waren nach der Wende wieder namenlos geworden. Die eine Schule mit zwei Gebäuden, nun Gymnasium, konnte sich nicht auf einen Namen einigen – höchstens „Gymnasium Dresden Zschertnitz“. Durch die ehemaligen Vitzthümer wurde dann die Namensgebung Vitzthum-Gymnasium realisiert.

Vitzthum entstand aus dem Wort „Vicedominus“. Deutsch: Stellvertreter, als Amtsbezeichnung. Erst später wurde aus dieser Amtsbezeichnung ein Familienname. Der Vicedominus Dietrich von Apolda verwaltete um 1132 in und um Apolda den weltlichen Besitz des Bischofs von Mainz. Rudolf Vitzthum von Apolda ist ein Nachfahre jenes Dietrich von Apolda.1711 wurde ein weiterer Vertreter der Familie Friedrich Vitzthum von Eckstädt (1675 bis 1726) von August dem Starken zum Reichsgrafen ernannt. Dem jüngsten Sohn des Grafen, Ludwig Siegfried (1716 bis 1777), oblag unter anderem die Verwaltung der Dresdner Kurfürstlichen Sammlungen einschließlich der Gemäldegalerie und des Grünen Gewölbes im Zwinger (?) und im Japanischen Palais. Einem weiteren Nachfahren, Heinrich Graf Vitzthum (1770-1837), wurde die Aufsicht der musikalischen Kapelle und beider Theater übertragen sowie die Berufung zum Generaldirektor der Künste und Kunstakademie zu Dresden und Leipzig zuteil. Quelle: www.vitzthum-gymnasium.de

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