Studie untersucht Sicherheit auf Dresdens Straßen

Lehrstuhl für Straßenverkehrstechnik der Technischen Universität Dresden untersuchte Straßennetz

In den letzten vier Jahren analysierten die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Straßenverkehrstechnik der TU Dresden unter der Leitung von Professor Reinhold Maier die Sicherheitsdefizite auf Dresdens Straßen. Fazit: über 300 Unfallhäufungen und viele Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern. Geprüft wurden daraufhin die Bekämpfung von Unfallhäufungen, die Schulwegsicherung und Verkehrs­zeichenstandorte in Dresden. Die TU entwickelte ein Verfahren zur wirksamen Auswahl von kritischen Punkten. In Zusammenarbeit mit der Unfall­kommission der Stadt wurden zwanzig von insgesamt sechzig Stellen für konkrete Maßnahmen ausgewählt. Vorher-Nachher-Analysen belegen die Wirksamkeit des Verfahrens. 17 sind bereits realisiert und es zeigen sich nachweisbar Verbesserungen. Nächtliche Vorfahrtunfälle werden vermieden, weil die Betriebszeiten von Ampeln angepasst sind, z. B. an der Kreuzung Enderstraße/Bodenbacher Straße. Bessere Beschilderungen vermindern Vorfahrtmiss­achtungen, z. B. an der Kreuzung Oskarstraße/Wiener Straße. Die Unfallhäufungen an diesen ausgewählten Stellen sind bereits jetzt um etwa 20 Prozent zurückgegangen. Es sind dort etwa 10 Prozent weniger Personen verunglückt.

Analysiert wurde auch speziell das Verhalten von Autofahrern und Radfahrern. So zeigten Verkehrsbeobachtungen, dass mehr als vier von fünf Radfahrern ohne Helm fahren. Bei Kfz-Insassen ist zwar die Gurtbenutzung mit einem Anteil von etwa neunzig Prozent weit verbreitet, dennoch setzt immer noch einer von zehn seine Gesundheit unnötig aufs Spiel.

Insgesamt nehmen die Verunglücktenzahlen in Dresden nicht ab. Ein erheblicher Anteil des Unfallgeschehens in Dresden ist außerhalb der analysierten kritischen Punkte zu beklagen. Etwa zwei Fünftel des Hauptstraßennetzes weisen ein hohes Unfallgeschehen auf, so die Analyse. Diese Informationen werden in die Erarbeitung des Verkehrsentwick­lungsplanes einbezogen werden. Verkehrssicherheit ist hier ein wichtiges Thema und technische und bauliche Ideen wie Erkennbarkeit, Begreifbarkeit und Sichtbedingungen können zum Schutz von Fußgängern und Radfahrer beitragen.

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