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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/07/pm_023.php 29.05.2015 02:12:12 Uhr 30.11.2024 01:40:03 Uhr

Zweiter Bürgermeister Sittel reist zur Gedenkveranstaltung nach Riga

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutschen Riga-Komitees werden am 9. Juli 2010 Repräsentanten aus den Mitgliedsstädten nach Riga reisen, um den dort ermordeten Juden zu gedenken. Der zweite Bürgermeister Detlef Sittel wird die Landeshauptstadt in Riga zu den Gedenkfeierlichkeiten vertreten.

Im Rahmen der Gedenkstunde auf der Kriegsgräberstätte Riga-Bikernieki werden nach dem jüdischen Brauch ausgesuchte Steine auf die Grabsteine der Toten niedergelegt. Jugendliche aus der jüdischen Gemeinde zu Dresden haben Gedenksteine angefertigt, die an die im Wald von Bikernieki ermoderten deutschen Juden erinnern sollen. Vergangene Woche hat sich der Landesverband Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. mit den Jugendlichen mit dem Völkermord an den Juden beschäftigen. Einige der in Lettland getöteten jüdischen Familien haben vor ihrer Deportation in Dresden gelebt. Durch Fotos, Berichte und Details aus ihrer Biographie wird es den Jugendlichen möglich sein, sich bewusst mit dem Schicksal ehemaliger Bürger ihrer Heimatstadt auseinander zu setzen, die vor fast 70 Jahren zur Deportation gezwungen und in den Tod geschickt wurden. Die Steine sammelten die Jugendlichen in der Nähe der Wohnorte, an denen die jüdischen Familien in Dresden vor ihrer Deportation gelebt haben. Die Jugendlichen übergaben die Steine an den Zweiten Bürgermeister Detlef Sittel.

In den Jahren 1941 und 1942 wurden über 25.000 deutsche Juden nach Riga deportiert. Sie wurden im dortigen Ghetto untergebracht und in ihrer überwiegenden Zahl im benachbarten Wald von Bikernieki ermordet und in Massengräbern verscharrt. Nur circa 1000 von ihnen überlebten.
Im Jahr 2000 wurde das Deutsche Riga-Komitee gegründet, um der ermordeten Juden zu gedenken, die aus deutschen Großstädten nach Riga deportiert wurden. So wurde 2001 im Wald von Bikernieki eine würdige Gedenkstätte eingeweiht. Im Riga-Komitee sind zahlreiche deutsche Städte Mitglied, aus denen damals die Transporte abgingen. Die Landeshauptstadt Dresden ist 2003 eingetreten. Aufgabe des Zusammenschlusses ist es, die Erinnerung an die im Wald von Bikernieki ermoderten Mitbürger aufrecht zu erhalten.

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