Gutes Erbe: Nachlässe für das städtische Tierheim und andere Projekte der Stadt

Von 1990 bis heute hat die Dresdner Stadtkämmerei für die Stadt und deren Einrichtungen 174 Nachlass- bzw. Vermächtnisfälle bearbeitet. 16 Mal musste das Erbe ausgeschlagen werden. 158 Mal hat die Stadt Dresden das Erbe bzw. Vermächtnis angenommen, mit einem bisherigen Erlös von insgesamt 5 368 147 Euro. Die Erblasser bestimmen in ihren Testamenten, dass die Stadt Dresden Erbe werden soll und legen auch meistens den genauen Verwendungszweck für ihren Nachlass fest. Bedacht werden so zum Beispiel die Stadt Dresden, das städtische Tierheim, Kinder, behindert Menschen, Bäume, Grünanlagen, ein Krankenhaus, ein Museum, der Heidefriedhof oder Kultur und Denkmalschutz. Die Stadt Dresden ist nach dem Erbschaftssteuergesetz von der Erbschaftssteuer befreit. Sie erfüllt den Erblasserwillen in vollem Umfang, kümmert sich um den Hausstand des Verstorbenen, organisiert die gewünschte Beisetzung und zahlt auch den Pflichtteil an Pflichtteilsberechtigte aus. Das geschieht alles ohne Abzug von Bearbeitungsgebühren, um das gesamte Nachlassvermögen dem wohltätigen Zweck zuzuführen, den der Erblasser wünschte. So konnte aus Nachlässen beispielweise die Restaurierung des Denkmals vom König Friedrich August I. auf dem Schlossplatz und der Figurengruppen im Blüherpark finanziert werden. Auch das neue Afrikahaus im Dresdner Zoo oder die Spielgeräte vom Kindertreff Moosmutzelhaus wurden Nachlässen finanziert.

Am häufigsten bedachten die Bürgerinnen und Bürger bisher das städtische Tierheim: mit Werten von 100 Euro, 2 000 Euro oder einem gesamten Nachlass von 37 523 Euro. Insgesamt 36 Nachlässe bzw. Vermächtnisse wurde angenommen, mit einem bisherigen Erlös von insgesamt 510 416 Euro. Diese zusätzlichen finanziellen Mittel werden ausnahmslos für die Tiere eingesetzt. So konnte 2008, dank eines Nachlasses, ein dringend benötigtes Großterrarium für 6 000 Euro gebaut werden. Eine damals im Tierheim abgegebene Riesenschlange fand so schnell ein artgerechtes Heim. Auch die Hundezwinger im Außengelände, der Stall und das Heulager für Schafe und Ziegen sowie der Geflügelstall sind aus Nachlässen finanziert. Nächstes Projekt ist die neue Gestaltung des Nagerzimmers. Diese Anschaffungen wären aus dem Budget des Tierheimes nicht so schnell zu realisieren gewesen, wie es die Tiere brauchen. Die Nachlassspenden erlauben es dem Tierheim, flexibel auf verändernde Anforderungen und neue Herausforderungen mit neuen Tiergruppen reagieren zu können.

Im laufenden Haushaltjahr 2010 wurden bereits 8 211 Euro aus Nachlässen für tierärztliche Behandlungen und Tiereinstreu ausgegeben. Eine Summe von ca. 73 270 Euro aus Nachlässen für das Dresdner Tierheim steht aktuell noch zur Verfügung. Verwendet werden Sie u. a. für Einstreu oder Futtermittel, Medikamente. Für 11 153 Euro wird das Zimmer für die kleinen Nagetiere neu gestaltet. Die Gelder aus Nachlässen sind unabhängig von der Haushaltsplanung zu verwenden und damit flexibel einsetzbar, wenn außerplanmäßig „Not am Tier" ist. Jährlich nimmt das Tierheim außerdem ca. 5 000 Euro aus der Sammelbüchse oder sonstige eingehende Spenden ein. Diese Gelder müssen im laufenden Haushaltsjahr verwendet werden.

Mittel die das Dresdner Tierheim aus Nachlässen in den Vorjahren nutzen konnte:
2005 (52 674 Euro), 2006 (59 921 Euro), 2007 (75 442 Euro), 2008 (86 148 Euro), 2009 (10 660 Euro)