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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/06/pm_118.php 29.05.2015 02:11:49 Uhr 17.07.2024 08:46:32 Uhr

Jugendliche gedenken der Deportation von Dresdner Juden nach Riga - Zweiter Bürgermeister Sittel reist zur Gedenkveranstaltung nach Riga

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutschen Riga-Komitees werden am 9. Juli 2010 Repräsentanten aus den Mitgliedsstädten nach Riga reisen, um den dort ermordeten Juden zu gedenken. Der zweite Bürgermeister Detlef Sittel wird die Landeshauptstadt in Riga zu den Gedenkfeierlichkeiten vertreten.

Im Rahmen der Gedenkstunde auf der Kriegsgräberstätte Riga-Bikernieki werden nach dem jüdischen Brauch ausgesuchte Steine auf die Grabsteine der Toten niedergelegt. Jugendliche aus der jüdischen Gemeinde zu Dresden werden Gedenksteine anfertigen, die an die im Wald von Bikernieki ermoderten deutschen Juden erinnern sollen. Am Donnerstag und Freitag dieser Woche wird sich der Landesverband Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. mit den Jugendlichen mit dem Völkermord an den Juden beschäftigen. Einige der in Lettland getöteten jüdischen Familien haben vor ihrer Deportation in Dresden gelebt. Durch Fotos, Berichte und Details aus ihrer Biographie wird es den Jugendlichen möglich sein, sich bewusst mit dem Schicksal ehemaliger Bürger ihrer Heimatstadt auseinander zu setzen, die vor fast 70 Jahren zur Deportation gezwungen und in den Tod geschickt wurden. Ihrer wird durch selbst angefertigte Tafeln in besonderer Weise gedacht. Die Steine sammeln die Jugendlichen in der Nähe der Wohnorte, an denen die jüdischen Familien in Dresden vor ihrer Deportation gelebt haben.

Der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel wird die Steine am Freitag, 2. Juli um 13.00 Uhr in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden von den Jugendlichen entgegennehmen. Mit dabei sein werden außerdem der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden Heinz-Joachim Aris sowie der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Sachsen Klaus Leroff.

In den Jahren 1941 und 1942 wurden über 25.000 deutsche Juden nach Riga deportiert. Sie wurden im dortigen Ghetto untergebracht und in ihrer überwiegenden Zahl im benachbarten Wald von Bikernieki ermordet und in Massengräbern verscharrt. Nur circa 1000 von ihnen überlebten.

Im Jahr 2000 wurde das Deutsche Riga-Komitee gegründet, um der ermordeten Juden zu gedenken, die aus deutschen Großstädten nach Riga deportiert wurden. So wurde 2001 im Wald von Bikernieki eine würdige Gedenkstätte eingeweiht. Im Riga-Komitee sind zahlreiche deutsche Städte Mitglied, aus denen damals die Transporte abgingen. Die Landeshauptstadt Dresden ist 2003 eingetreten. Aufgabe des Zusammenschlusses ist es, die Erinnerung an die im Wald von Bikernieki ermoderten Mitbürger aufrecht zu erhalten.

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