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Affen, Pferde und Warane: Das städtische Tierheim zieht Bilanz

Tiere bedeuten Verantwortung
Nächstes Vermittlungswochenende am 10./11. April

Bürgermeister Martin Seidel, der Abteilungsleiter Tierschutz und Tierseuchenbekämpfung, Lutz Meißner und der Leiter des Tierheimes, Hanns-Hendrik Kluge informierten heute (22. März 2010) in einer Pressekonferenz im Dresdner Tierheim über die Bilanz der Arbeit des Tierheimes für das Jahr 2009.
 
Tierhaltung ist  eine Aufgabe, der sich Bürger freiwillig stellen und die bei Hund, Katze, Papagei oder anderen Tieren über viele Jahre weiterbesteht. Das kostet Geld und Mühe. Oft landen Tiere im Heim, weil der Tierhalter vieles nicht bedacht hat. Aber das ist immer noch besser, als die Tiere auszusetzen, was eine Ordnungswidrigkeit ist. Bei Abgabe eines Tieres wird eine Abgabegebühr fällig (1). Exotenhaltungen – Reptilien hauptsächlich – sind die neue Herausforderung für das Tierheim. Gesucht werden immer Tierfreunde, die auch einem älteren und nicht mehr so fitten Tier aus einem Tierheim eine Chance auf ein angenehmes Leben in einer Familie geben wollen. Die nächste Chance dazu besteht am Vermittlungswochenende, 10. und 11. April 2010, jeweils von 13 bis 15 Uhr.

Das Dresdner Tierheim im Stadtteil Mobschatz kann insgesamt ca. 250 Tiere aufnehmen. 2009 wurden im Dresdner Tierheim 468 Hunde eingeliefert. Davon waren 256 Fundtiere. 88 Hunde sind abgegeben worden und 124 Hunde mussten in Zwangspflege genommen werden. Elf dieser Hunde wurden auf der Grundlage des sächsischen Gefahrhundgesetzes weggenommen. 180 Hunde waren entlaufen und die besorgten Besitzer nahmen sie im Tierheim wieder in Empfang.
Katzen logierten 2009 insgesamt 856 im Dresdner Tierheim. 646 sind davon Fundtiere, 107 sind einfach abgegeben worden und 124 kamen in Zwangspflege.
Sonstige Tiere (außer Hund und Katze) waren es 497. Davon 163 Fundtiere, 244 Abgaben und 305 Tiere in Zwangspflege. Der Vielfalt sind hier kaum Grenzen gesetzt. Auch Affe, Waran, Präriehund, Ara, Skorpion, Gift- und Riesenschlangen und sogar Pferde sind Gäste im Tierheim.
Vermitteln konnte das Tierheim 162 Hunde, 472 Katzen und 324 sonstige Tiere. Die Anzahl der eingelieferten Hunde ist seit einigen Jahren sinkend. Im Vergleich zu 1000 aufgenommenen Hunden im Jahr 1997, sind die sinkenden Zahlen erfreulich anhaltend.

Im letzten Jahr stieg die Zahl der Zwangspflegetiere sprunghaft an. Das bedeutet in den meisten Fällen lange Aufenthalte im Tierheim. Eine beachtliche Zahl der Fälle hat sozial schwache Tierbesitzer. Sehr oft sind Tiere betroffen, deren Besitzer verstorben sind. Ihre Vermittlung ist erst nach Klärung der Erbverhältnisse möglich. Die Platzauslastung im Tierheim ist mit 60 Hunden, ca. 100 Katzen und diversen Kleintieren sehr hoch. Die Altersstruktur der Tierheimtiere – zumeist  Hunde – erfordert steigende Aufwendungen für die tiermedizinische Betreuung. Die Verweildauer steigt weiter, weil alte, große und schwierige Hunde sehr schwer vermittelbar sind. Fundkatzen können nur an Tierfreunde vermittelt werden, die den Tieren den Luxus Freigang bieten können und Katzenliebhaber suchen sehr oft ein junges Tier. Diese finden sehr schnell ein liebevolles neues Zuhause. Im Tierheim befinden sich auch eine Reihe gefährlicher Hunde, die auch oft aufgrund Fehlverhaltens der Vorbesitzer ins Tierheim mussten.

Die Öffnungszeiten des Tierheimes wurden 2009 geändert, um die Versorgung der Tiere zu verbessern und optimale Vermittlungsbedingungen für die Bürger zu erreichen. Geöffnet ist wie folgt:   
Montags 13 bis 15 Uhr, dienstags 13 bis 18 Uhr, mittwochs 13 bis 15 Uhr, donnerstags 13 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 11:30 Uhr. Diese Zeiten wurden von den Dresdnerinnen und Dresdnern gut angenommen.

Das Dresdner Tierheim ist unter www.dresden.de/tierheim im Internet zu finden. Nutzten 2008 ca. 25 000 bis 28 000 Menschen dieses Angebot im Monat, waren es 2009 bereits zwischen 35 500 bis 42 000. Nutzer. Künftig sollen Fundtiere zeitnah auf der Internetseite präsentiert werden, um Tierbesitzer bei ihrer Suche zu unterstützen.

2009 hatte das Dresdner Tierheim insgesamt 478 000 Euro Ausgaben (180 000 Euro Sachkosten und 289 000 Euro Personalkosten). Eingenommen wurden 102 000 Euro (ohne Spenden). Der städtische Zuschuss betrug 376 000 Euro.   
2009 gingen 87 Spenden im Wert von 10 802 Euro im Tierheim ein. Davon waren 76 Geldzuwendungen (6 068 Euro) und elf Sachzuwendungen (Wert 4 734 Euro).

Sechs bis acht ehrenamtliche Helfer, Praktikanten, Stundenleister ermöglichen ein gewisses Extra an Betreuung, Zuwendung und Streicheleinheiten.
Mit den Hunden sind sechs bis acht Freiwillige täglich unterwegs. Zwei haben auch die Erlaubnis, gefährliche Hunde auszuführen. Es gibt viele Anfragen, mit Hunden Gassi gehen zu wollen, aber das Tierheim sucht vor allem Personen, die Erfahrungen mit großen Hunden haben und sicher im Umgang mit schwierigen Hunden sind. Wer diese Erfahrung hat, der kann sich gern im Tierheim vorstellen. Das Ausführen beschränkt sich auf den Vormittag, da die Tiere zu den Öffnungszeiten zur Vermittlung im Tierheim sein müssen.

(1) Die Abgabegebühr von Besitzertieren ist abhängig von der Tierart, dem Alter und dem Impfstatus. Sie geht von 5,95 Euro (Kleintier) bis zu 208,00 Euro (alter ungeimpfter Hund).
 

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