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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/03/pm_073.php 29.05.2015 02:07:01 Uhr 19.10.2024 04:58:58 Uhr

Statistik 2009: Wer wohnt wo und wie alt ist Dresden?

Aktuelle Eckdaten der Bevölkerungsentwicklung Dresdens

Am 31. Dezember 2009 hatte Dresden laut Melderegister 511 138 Einwohner am Ort der Hauptwohnung. Das sind 4 510 mehr als ein Jahr zuvor. Damit lag die Bevölkerungszahl bei heutigem Gebietsstand über der von Ende 1990. Die vom Statistischen Landesamt fortgeschriebene Einwohnerzahl wird etwa 516 300 betragen. Die genaue amtliche Zahl liegt regelmäßig erst mit einer Verzögerung von vier bis sechs Monaten vor.

Wer bleibt, wer zieht weg, wer kommt her?
Der Sockel derer mit Hauptwohnsitz in Dresden vor allem aus der Studentenschaft, die sich ohne Zweitwohnungssteuer nur mit Nebenwohnung angemeldet hätten, bleibt - wie auch die gestiegene Attraktivität der Landeshauptstadt vor allem für östliche Bundesländer. Nachdem 2008 die Fortzüge in die alten Bundesländer anstiegen, haben sie sich nun wieder auf das Normalmaß eingestellt. Zuzüge von dort stiegen sogar auf einen Höchststand. Sie gleichen aber die Fortzüge nicht aus. Mehr Dresdner als sonst zog es ins Ausland. Auch „nach unbekannt“ gab es mehr Wegzüge.

Die Geborenenzahl stieg weiter, wenn auch langsamer als in den Vorjahren. Als vorläufige Geborenenzahl wurde für das vergangene Jahr 5 516 festgestellt. Das sind  42 Kinder mehr als im Vorjahr. Die höchste Geborenenzahl in Dresden nach 1945 wurde übrigens 1964 mit  7 813 Kindern erreicht. Da die Gestorbenenzahl stärker anstieg, ist der Geburtenüberschuss auf unter 500 gesunken.

Entwicklung in den Stadtteilen

In neun der zehn Ortsamtsbereiche, aber nur in vier der neun Ortschaften, nahm die Zahl der Einwohner zu. Nur in Prohlis nahm die Bevölkerungszahl geringfügig ab. Das dritte Jahr in Folge (nach vielen Jahren Rückgang und Stagnation) nahm die Einwohnerzahl der Dresdner Innenstadt  (26-er Ring) wieder deutlich zu. In gleichem Maße stieg die Einwohnerzahl der Dresdner Sanierungsgebiete, wobei hier besonders die Gebiete Neumarkt, Plauen und Hechtviertel herausragten.
Andere Stadtteile, und zwar solche mit hohem Altbauanteil, wie die Friedrichstadt, die Äußere Neustadt, Pieschen und Löbtau stiegen sogar mehr als dreimal so stark wie der Dresdner Durchschnitt. Von den 64 Dresdner Stadtteilen hatten  38 und damit bald zwei Drittel, Ende 2009 eine höhere Einwohnerzahl als 1990. Neben den Ortschaften waren dies mit über 20 Prozent Zuwachs Blasewitz, die Radeberger Vorstadt, die Äußere Neustadt, Pieschen-Süd, Kleinzschachwitz, Löbtau-Süd und die östliche Südvorstadt. Lockwitz/Nickern und Laubegast verzeichneten sogar eine Zunahme von 67 bzw. 52 Prozent.
Rückgang gab es vor allem in den vom Rückbau betroffenen Plattenbaugebieten Seidnitz, Niedersedlitz, Am Koitschgraben und Teilen von Gorbitz, aber auch in der Johannstadt. Niedersedlitz hatte - verursacht von Leerzug und Abriss der „Sternhäuser“ - den größten Verlust zu beklagen. Das südliche Prohlis hat dagegen jetzt wieder mehr Einwohner als im Jahr 2000.
Am bodenständigsten waren auch in diesem Jahr die Einwohner von Hellerau/Wilschdorf und von Schönfeld/Schullwitz. Die Erwachsenen lebten dort zum Jahresende 2009 durchschnittlich schon 18 Jahre in ihrer Wohnung. In der Äußeren Neustadt betrug dieser Wert dagegen noch nicht einmal fünf Jahre. Mehr als die Hälfte der Einwohner hatte drei Jahre früher noch unter einer anderen Adresse gewohnt. Eine ähnlich kurze Wohndauer konnte auch in der Friedrichstadt, der Leipziger Vorstadt, in Pieschen-Süd und in Löbtau festgestellt werden.

Wie alt ist Dresden?
Seit 2003 stagniert in Dresden das Durchschnittsalter bei 43,1 Jahren, wobei es bei den Frauen sogar geringfügig abnahm. Zuzuschreiben ist dies dem außerordentlich verstärkten Zuzug junger Leute zwischen 18 und 25 in den letzten Jahren, aber auch den ansteigenden Geburtenzahlen.
Den stärksten Jahrgang bildeten die 1985 Geborenen mit 9 688 Personen. Die 8 000-Marke übertrafen die zwölf Jahrgänge der 21- bis 32-Jährigen. Der „Vormarsch“ der Jahrgänge von 1977 bis 1986 war vor allem Resultat eines verstärkten Zuzugs, besonders von Männern. Während bei den 27- bis 46-Jährigen die Männer dominieren – auf 100 Frauen kommen hier 112 Männer -, ist es bei den Älteren umgekehrt: Auf hundert 55- bis 74-jährige Dresdnerinnen kommen nur 86 Dresdner. Dieses Verhältnis steigt mit dem Alter weiter. 99 Dresdner Einwohner waren 100 Jahre oder älter, davon 89 Frauen und nur zehn  Männer. Das waren etwa doppelt so viele wie 1998 und fast siebenmal so viele wie im Durchschnitt der 80er Jahre.
 „Ältester“ Stadtteil war erstmals die südliche Johannstadt mit einem Durchschnittsalter von fast  55 Jahren. Die Johannstädter liegen damit 12 Jahre über dem Dresdner Durchschnitt. Es folgt dicht der langjährige Spitzenreiter, die Wilsdruffer Vorstadt. Die jüngsten Stadtteile Dresdens befanden sich auf der rechten Elbseite. In der Äußeren Neustadt und der Leipziger Vorstadt lag das Durchschnitts­alter  bei 31,5 bzw. 34,0 Jahren, in Pieschen-Süd bei 33,7 Jahren. Aber auch Löbtau zählte mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren zu den jüngsten Stadtteilen.

Ledig oder verheiratet?
Weiter zugenommen hatte der Anteil der Ledigen. Ende 2008 waren fast 38 Prozent der Erwachsenen ledig, nur noch  46 Prozent waren verheiratet. In 20 Stadtteilen übertraf die Ledigenzahl bei den Erwachsenen die der Verheirateten. In der Äußeren Neustadt kamen auf einen Verheirateten vier erwachsene Ledige.
    
Ausländer in Dresden
Wie im Vorjahr und damit zum zweiten Mal seit 1998 sank 2009 die Zahl der Ausländer gegenüber dem Vorjahr. In Dresden lebten laut Einwohnerregister zum Jahresende knapp 20 000. Der Ausländeranteil betrug 3,9 Prozent. Das ist aber immer noch der vierthöchste Wert. Den größten Zuwachs absolut verzeichnete die Zahl der ausländischen Dresdner mit russischer Staatsbürgerschaft, gefolgt von den Ungarn. Die stärkste Landesgruppe bilden weiterhin die Vietnamesen. Größere Rückgänge gab es bei einigen EU-Staaten (Frankreich, Großbritannien, Polen und Tschechien) und bei den Japanern.
Im Stadtgebiet ist der Ausländeranteil höchst unterschiedlich verteilt. Er reicht von einem Prozent in den Ortschaften bis zu 24 Prozent in der östlichen Südvorstadt (fast ausschließlich Studenten).
Zu den Personen mit Migrationshintergrund zählen auch Deutsche mit zweiter Staatsbürgerschaft. Das sind einerseits Aussiedler, die ihre alte Staatsangehörigkeit behalten wollten, andererseits nach dem 1. Januar 2000 geborene Kinder und Jugendliche ausländischer Eltern, die per Geburt im Inland die deutsche Staatsangehörigkeit erwarben. Inzwischen haben knapp neun Prozent aller deutschen Kinder unter sechs Jahren noch eine zweite Staatsangehörigkeit oder anders: drei Viertel aller Kinder unter sechs mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind (auch) Deutsche.
Werden die Deutschen mit zweiter Staatsangehörigkeit und die Ausländer gemeinsam betrachtet, so ist deren Anteil an der Gesamtbevölkerung stark vom Alter abhängig. Am höchsten ist er mit bis zu 12 Prozent bei den 0-bis 6-Jährigen. Die Jahrgänge 1991 bis 1998 haben einen Anteil von acht bis neun Prozent. Bei den Älteren kommt Doppel-Staatigkeit deutlich weniger vor. Bei der Gesamtbevölkerung trifft sie nur auf 1,7 Prozent zu, zur Hälfte mit einer Staatsangehörigkeit eines GUS-Staates.

Städtevergleich von Berlin bis Schwerin

Zu den (vorläufigen) Geburtenzahlen des Jahres 2009 liegt eine von der Landeshauptstadt Erfurt vorgenommene Umfrage unter den ostdeutschen Großstädten vor. Danach hatte Dresden mit 107 Geborenen auf 10 000 Einwohner wieder den Spitzenplatz inne, vor Potsdam und Jena mit ebenfalls über 100 Geborenen. Leipzig lag unter den 12 Städten an 5. Stelle, am Ende rangierten Chemnitz und Gera. Der ostdeutsche Großstadtdurchschnitt lag bei 91 Geborenen.

Zahlen und Fakten im Überblick
Zum Thema legt die Kommunale Statistikstelle zwei Veröffentlichungen vor:
Bevölkerungen und Haushalte 2009 (Hauptteil) zum Preis von acht Euro und den Tabellenteil zum Preis von zehn Euro. Bestellungen an: Landeshauptstadt Dresden, Kommunale Statistikstelle, PF 12 00 20, 01001 Dresden, Telefon (03 51) 4 88 11 00 oder E-Mail: statistik@dresden.de

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