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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/02/pm_090.php 29.05.2015 02:06:08 Uhr 19.10.2024 05:20:51 Uhr

Massum Faryar ist neuer Stadtschreiber

Der 15. Dresdner Stadtschreiber heißt Massum Faryar. Eine unabhängige Jury wählte im Januar aus 78 Bewerbungen den Nachfolger von Dorothea Dieckmann aus. Massum Faryar wird sich im Juni in einer Auftaktlesung dem Dresdner Publikum vorstellen und hier bis zum November seinen Lebensmittelpunkt haben. Er wurde 1957 in Herat, der drittgrößten Stadt Afghanistans, geboren. Der heute in Berlin lebende freischaffende Autor und Übersetzer kam bereits Anfang der achtziger Jahre nach Deutschland, wo er an der Ludwig Maximilian Universität München ein Germanistikstudium aufnahm und erfolgreich abschloss. 2005 promovierte Faryar an der Freien Universität Berlin im Fach Literaturwissenschaft. Neben zahlreichen Essays und Gedichten übersetzte Faryar auch ausgewählte Märchen der Gebrüder Grimm in die persische Sprache. Mit einem Auszug aus „Buzkashi“, einem bisher unveröffentlichten Roman über die Geschichte und Gegenwart Afghanistans, überzeugte der 53-Jährige mit seiner künstlerischen Idee und einer starken, bildreichen Sprache die Jury. Seine Heimatverbundenheit, die einen stets kritischen Blick beinhaltet, spiegelt sich nicht nur in seiner literarischen Arbeit wider, sondern ist auch Motivation für sein Engagement in diversen Projekten, die sich dem Wiederaufbau Afghanistans widmen. Das Stadtschreiberstipendium der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden wird jährlich in Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden ausgelobt. Es bietet deutschsprachigen Autoren, die mindestens eine eigenständige Publikation vorweisen können, die Möglichkeit, für sechs Monate in Dresden zu leben und zu arbeiten. Dabei wird dem Stadtschreiber durch die Sparkassenstiftung neben einer monatlichen finanziellen Unterstützung auch eine Wohnung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Mit der jährlichen Ausschreibung des Stadtschreiberamtes wollen Stiftung und Landeshauptstadt das kulturelle Leben in Dresden bereichern, neue literarische Impulse setzen sowie einen kritischen Blick von außen auf die Stadt ermöglichen.