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Noch bis 26. Februar Rathaus-Ausstellung mit Gedächtnisprotokollen von Kriegskindern

Noch bis zum 26. Februar kann im Lichthof des Rathauses die Ausstellung „Der Zug blieb stehen“ mit Gedächtnisprotokollen und Fotografien von Kriegskindern besucht werden. Die Ausstellung wandert dann weiter nach Görlitz und wird dort am 7. Mai, 19 Uhr im „Gleis 1“, dem ehemaligen Mitropa-Speisesaal des Bahnhofs, eröffnet. 1945 – die Front im Osten rückt hörbar näher. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Breslau müssen die Stadt verlassen. Die Flucht aus Oberschlesien mit einem der letzten Züge führt über Görlitz nach Dresden. Doch viele Menschen kommen dort nicht an. Sie sind in einem Zug, der am 13. Februar vor dem brennenden Dresden stehen bleibt. Das rettet ihr Leben. Einige aus dem Zug haben sich Jahrzehnte später zufällig getroffen und festgestellt: Sie waren im selben Zug! Die Erlebnisse dieser Menschen – ergänzt durch zusätzliche Berichte – wurden von Sabine Röver, heute Galeristin in Nürnberg, aufgeschrieben, um sie der Nachwelt zu erhalten. Der Nürnberger Fotograf Willy Weihreter porträtierte diese Menschen in einfühlsamen großformatigen Fotografien. Die Zeitzeugen erzählen von Bombenangriffen und Luftschutzräumen, von Flucht und Orientierungslosigkeit, von der letzten Vorstellung im Zirkus Sarrasani, aber auch vom unglaublichen Zufall, dem Inferno entgangen zu sein. Die Gedächtnisprotokolle betreffen Erlebnisse in Polen, Ungarn, Tschechien und Deutschland, also alles Staaten, die sich heute in der EU, einem friedlich vereinten Europa, wiederfinden. Aus den ergreifenden Texten und den beeindruckenden Fotografien sind das Buch und die Ausstellung „Der Zug blieb stehen“ entstanden. Das Buch zur Ausstellung ist für 19,90 Euro im BürgerServiceBüro des Rathauses im Raum E/020 erhältlich. Geöffnet ist der Lichthof montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.