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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/02/pm_040.php 29.05.2015 02:05:34 Uhr 18.09.2024 10:35:06 Uhr

Über 15.000 Menschen bildeten Kette des Gedenkens an die Dresdner Bombennacht

Nach Polizeiangaben haben sich  über 15.000 Menschen am 13. Februar in die Menschenkette um die Dresdner Innenstadt eingereiht, zu der die Dresdner Oberbürgermeisterin zusammen mit Kirchen und Vereinen aufgerufen hatte, um der Opfer der Bombenangriffe auf Dresden vor 65 Jahren und des von Deutschland ausgegangenen Krieges zu gedenken.

Die Kette wurde um 13 Uhr mit einer Rede der Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz an der Goldenen Pforte des Dresdner Rathauses eröffnet. „Wenn wir uns jetzt bei den Händen nehmen, legen wir aus einzelnen, vielleicht schwachen Gliedern eine starke, schützende Kette um unsere Stadt. Den Jung- und Altnazis, die heute wieder versuchen, unseren Tag der Trauer zu missbrauchen, stellen wir uns entgegen.“

Nach der Rede teilten sich die Anwesenden und bewegten sich einerseits in Richtung Altmarkt, andererseits in Richtung neuer Synagoge. Bereits um 14 Uhr reichten sich die aus beiden Richtungen kommenden Menschen auf dem Dresdner Altmarkt wieder die Hände und fügten die Kette somit an ihren beiden Enden zusammen. Im Bereich zwischen Synagoge und Altmarkt standen die Menschen sogar dicht gedrängt in zwei Reihen. Um 14:15 Uhr wurde die Kette, wie geplant, auch an den Kreuzungspunkten des öffentlichen Nahverkehrs geschlossen. Während der folgenden zehn Minuten läuteten alle Glocken der Dresdner Innenstadtkirchen. Gegen 14:30 Uhr begann sich die Menschenkette wieder aufzulösen. Die Aktion verlief äußerst friedlich, ohne Störungen und besondere Vorkommnisse.

Oberbürgermeisterin Helma Orosz sagte im Anschluss: „Ich bin stolz, wie viele Tausende zu dieser Menschenkette gekommen sind. Wie deutlich die Dresdnerinnen, Dresdner und ihre Gäste hier ein Zeichen gegen Rechts gesetzt haben, das ist überwältigend. Es war ein beeindruckendes Bild, diese große Menschenmenge allein vor dem Dresdner Rathaus zu sehen. Aber ich war mir sicher, dass ich mich auf die Dresdnerinnen und Dresdner verlassen kann. “

Zuvor hatten ab 11 Uhr mehrere hundert Menschen auf dem Heidefriedhof der Opfer des Krieges und der Dresdner Bombennacht vor 65 Jahren gedacht. In ihrer Ansprache wies Oberbürgermeisterin Helma Orosz bereits hier aufs Schärfste den Versuch von Neonazis zurück, den Gedenktag zu vereinnahmen: „Diese Ewiggestrigen wollen wir hier nicht sehen, nicht an dieser Stätte stiller Trauer, nicht in unserem wieder erstandenen Dresden.“ Und weiter: „Wir Dresdner wehren uns gegen Revanchismus, gegen Hass- und Gewalt-Propaganda.“

Zahlreiche Prominente reihten sich in die Menschenkette ein, neben Landesbischof Jochen Bohl, Bischof Joachim Reinelt, Dr. Nora Goldenbogen (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden), Dr. Johannes Kimme (Präsident der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen) und dem russisch-orthodoxen Erzpriester Dr. Georgi Dawidow auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler. Auch die Generalkonsulin der USA, Katherine Bruckner, und der ungarische Honorarkonsul Frank Müller-Eberstein, die DGB-Landesvorsitzende Iris Kloppich, Stephan Kramer (Gene-ralsekretär vom Zentralrat der Juden), Innenstaatsminister Markus Ulbig, Dr. Alan Russell (Dresden Trust), Dr. Herbert Wagner (Oberbürgermeister a. D.) sowie zahlreiche Abgeordnete des Bundestages und des Sächsischen Landtags waren anwesend. Fast vollständig vertreten waren auch die Dresdner Bürgermeister sowie die Dresdner Stadtrats-Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE und Bürgerbündnis/Freie Bürger.

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