Wenn das Meer das Land verschluckt: Wohin gehen die Millionen Klimaflüchtlinge von Ho Chi Minh City und aus dem Mekong-Delta?

Vortrag im Goethe-Institut über Klimawandel und demographische Entwicklung in Vietnam

Am Montag, 15. Februar 2010, 19 Uhr wird Privatdozent Dr. habil. Nguyen Xuan Thinh im Goethe-Institut Dresden über die Herausforderungen des Klimawandels für Vietnam sprechen. Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum chinesischen Frühlingsfest und vietnamesischen Tet-Fest in Dresden statt (www.dresden.de/fruehlingsfest).

Vietnam ist wegen seiner topographischen Lage durch den Klimawandel extrem gefährdet, was globale Ländervergleichsstudien zeigen. Die Megastadt Ho Chi Minh City und das Mekong-Delta sind besonders betroffen. Im letzten Jahrzehnt  bedrohten verheerende Überschwemmungen infolge des Anstieges des Meeresspiegels und Taifune Ho Chi Minh City und das Mekong-Delta immer wieder. Wenn der Meeresspiegel um drei Meter steigt, wird nach wissenschaftlichen Schätzungen 97 Prozent der Gesamtfläche des Mekong-Deltas versinken. Dann müssten 18 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen und werden zu Klimaflüchtlingen.

Das Forschungsprojekt "Megacity Research TP. Ho Chi Minh" („Megastadt Ho Chi Minh“) untersucht, wie sich vor diesem Hintergrund klimagerechte und effiziente Stadtstrukturen entwickeln lassen. An diesem Projekt ist das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) durch die Bearbeitung der zwei Teilprojekte „Hochwassergefahren“ und „Energieeffiziente Stadtstrukturen“ beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Vorhaben im Rahmen des Förderprogrammes "Sustainable Development of the Megacities of Tomorrow" („Megastädte von Morgen“) über fünf Jahre.

Privatdozent Dr. habil. Nguyen Xuan Thinh, der Leiter dieses Projektes am IÖR, wird die Herausforderungen des Klimawandels und der demographischen Entwicklung für Ho Chi Minh City und  das Mekong-Delta in den Mittelpunkt seines Vortrages stellen und diskutieren. Der Geoinformatiker arbeitet seit Gründung des Leibniz-Institutes im Jahr 1992 an Fragen der ökologischen Raumentwicklung und lehrt seit 2006 als Hochschullehrer an der Universität Rostock.

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