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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2010/02/pm_003.php 29.05.2015 02:04:00 Uhr 18.09.2024 10:35:37 Uhr

Rathaus-Ausstellung "Der Zug blieb stehen" stellt Gedächtnisprotokolle von Kriegskindern vor

Unter dem Titel „Der Zug blieb stehen“ lädt vom 9. bis 26. Februar eine Ausstellung mit Gedächtnisprotokollen und Fotografien von Kriegskindern in den Lichthof des Rathauses ein. Eröffnet wird sie am 8. Februar, 18 Uhr vom Bürgermeister für Soziales, Martin Seidel. 1945 – die Front im Osten rückt hörbar näher. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Breslau müssen die Stadt verlassen. Die Flucht aus Oberschlesien mit einem der letzten Züge führt über Görlitz nach Dresden. Doch viele Menschen kommen dort nicht an. Sie sind in einem Zug, der am 13. Februar vor dem brennenden Dresden stehen bleibt. Das rettet ihr Leben. Einige aus dem Zug haben sich Jahrzehnte später zufällig getroffen und festgestellt: Sie waren im selben Zug! Die Erlebnisse dieser Menschen – ergänzt durch zusätzliche Berichte – wurden von Sabine Röver, heute Galeristin in Nürnberg, aufgeschrieben, um sie der Nachwelt zu erhalten. Der Nürnberger Fotograf Willy Weihreter porträtierte diese Menschen in einfühlsamen großformatigen Fotografien. Die Zeitzeugen erzählen von Bombenangriffen und Luftschutzräumen, von Flucht und Orientierungslosigkeit, von der letzten Vorstellung im Zirkus Sarrasani, aber auch vom unglaublichen Zufall, dem Inferno entgangen zu sein. Die Gedächtnisprotokolle betreffen Erlebnisse in Polen, Ungarn, Tschechien und Deutschland, also alles Staaten, die sich heute in der EU, einem friedlich vereinten Europa, wiederfinden. Aus den ergreifenden Texten und den beeindruckenden Fotografien sind das Buch und die Ausstellung „Der Zug blieb stehen“ entstanden. Das Buch zur Ausstellung ist für 19,90 Euro im BürgerServiceBüro des Rathauses im Raum E/020 erhältlich. Geöffnet ist der Lichthof montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.